Donnerstag, 17. Dezember 2020
und
Donnerstag, 31. Dezember 2020
Zum ersten Mal liegt seit wenigen Wochen
eine umfassende Baugeschichte des
Herrenhauses im Halltal vor.
Mit ihrer
Masterarbeit »Das Herrenhaus im Halltal –
Funktionale Neuinterpretation eines
bedeutsamen historischen Ortes« hat
die junge Architektin Franziska Zahn aus
Reutlingen eine akribische Baugeschichte
nicht nur des Herrenhauses, sondern
des gesamten Halltals auf 452 Seiten
geschrieben.
Zahn hat sich sowohl mit
den Vorgängerbauten des Herrenhauses
beschäftigt, als auch mit dem immer
wieder erweiterten und adaptierten Beamtenbau.
Das Gemeindemuseum Absam
hat mit ihr ein langes Interview geführt,
das jetzt als Podcast online geht.
Im Podcast meint Sie:
»Das Herrenhaus
wurde ja gebaut für die Herren des
Salzberges, für die Beamten und es ist
deshalb mit Sicherheit ein Ausdruck für
die Bedeutungszunahme des Beamtentums
während der Josephinischen Ära. Das sieht
man auch an den im zweiten Stockwerk wirklich
repräsentativ ausgebauten Räumen,
die auch die Spaltung zwischen den
Beamten und den Arbeitern noch einmal
ganz deutlich hervorgehoben haben.«
In den Dimensionen,
wie wir heute das Herrenhaus kennen,
ist das Gebäude erst Mitte des 19. Jahrhunderts
ausgebaut worden. Ursprünglich
war es kleiner dimensioniert.
Franziska Zahn hat für ihre Masterarbeit
umfangreiches Planmaterial mühselig
u. a. mit Schriftanalysen und -vergleichen
aufgearbeitet und konnte so z. B.
über diese Erweiterung des Herrenhauses
um 1850 folgende sozialgeschichtlich
interessanten Erkenntnisse gewinnen:
»Hinter dem Mansardendach des
Herrenhauses waren ab 1847 die
Knappen von Montag bis Donnerstag
untergebracht. Die Räumlichkeiten im
Dachgeschoss wurden als Gutschen bezeichnet.
In den Gutschen waren einfache Schlafräume
eingerichtet. Sie waren einfach und ohne
jeden Komfort ausgestattet. Zeitweise
waren im Herrenhaus bis zu 180 Mann
untergebracht. Die Knappen brachten
für die Metallbetten in den Gutschen
ihre eigenen Strohsäcke mit. Die Räume
im Dachgeschoss waren allein durch die
aufsteigende Wärme der darunter liegenden
Räume beheizt. So waren diese Schlafstätten
mehr ein Schutz vor Wind und Regen
als vor der dort oben herrschenden Kälte.«
Unter dem Titel »Aufwertung des Herrenhausareals« macht Franziska Zahn im zweiten Teil
ihrer Masterarbeit auf über 100 Seiten
zahlreiche Vorschläge für die Nachnutzung
des gesamten Areals. Sie hat dafür ein
detailliertes 3D-Modell erstellt und kann
so all ihre Vorschläge auch im Modell
veranschaulichen.
Adresse
Gemeinde
Museum
Absam
Im alten Kirchenwirt
Walburga-Schindl-Straße 31
A – 6067 Absam
Öffnungszeiten
Das Museum bleibt vorübergehend geschlossen.
Wir bitten um Verständnis.
Wir verweisen aber auf unseren
Podcast, den wir laufend aktualisieren werden,
damit der Kontakt zu unseren Besucherinnen und
Besuchern in dieser besonderen Situation aufrecht bleibt.
Anhören …
Kontakt
Matthias Breit
0 676 / 84 05 32 700
email