Konzert
Annegret Siedel Barockviolinen Margit Schultheiß Orgel Violinen von Stainer, Klotz, Jais, Buchstetter, Widhalm, Maussiell und Wenger
Stainergeige und Klangfarbe … Die Rosenkranz-Sonaten genannten Mysterien-Sonaten Heinrich Ignaz Franz Bibers nehmen Bezug auf die fünfzehn Geheimnisse oder Mysterien des Rosenkranzes. Man nimmt an, dass Biber, ein Zeitgenosse von Jacob Stainer, sie im Jahr 1678 für die Propagierung einer Salzburger Rosenkranzbruderschaft komponiert hat.
Eine Besonderheit dieser Instrumentalkomposition, die erst im Jahr 1905 wiederentdeckt wurde, ist die häufige Verwendung der Skordatur – die Saiten der Violine müssen für jede Sonate abweichend von der üblichen Quinten-Stimmung neu gestimmt werden, wodurch sich der Klang des Instruments entweder heller oder dunkler färbt. Die Skordatur erlaubt bereits in tiefen Lagen das Spielen schwieriger Akkorde und eröffnet dem Instrument gleichzeitig andere Klangmöglichkeiten durch Über- oder Unterspannung der Saiten. Aber auch die Häufung von Tanzsätzen im Zusammenhang mit religiös-meditativer Musik ist ungewöhnlich an diesen Sonaten.
Die Anfangssätze nehmen häufig Bezug zur Thematik des Rosenkranzes : Deutlich wird dies in der ersten Sonate bei der Ankunft des Engels, in der achten Sonate bei der Geißelung und in der zehnten Sonate bei der Darstellung der Kreuzthematik.
Ernst Kubitschek beschreibt Bibers Rosenkranz-Sonaten zusammenfassend als »Instrumentalmusik, die in den Zuhörern außermusikalische Assoziationen erwecken soll. Sie verfügt über ein reiches Vokabular, das von vordergründiger Tonmalerei bis hin zu subtiler Gefühlsausdeutung reicht.«
Annegret Siedel wird mit einer Stainer-Geige und anderen Barockviolinen nach Absam kommen, um auf den unterschiedlich gestimmten Instrumenten die Sonaten zu spielen.
Eintritt frei