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  • Dienstbotenleben

    2011-04-23

    Dienstbotenleben

    Ein Film von Bert Breit (1977)

    Aufgrund der großen Nachfrage wird der Film »Dienstbotenleben«,
    der am 15. April im Museum gezeigt wurde, am
    Samstag, 23. April und
    Sonntag, 24. April
    jeweils um 15.00 Uhr
    noch einmal aufgeführt.

    Aus dem Drehbuch Vieles berichtet uns die Geschichte über die Taten der Großen, der Mächtigen, der Besitzenden. Weniges hörte man aber bisher über jene, die mit ihrer Hände Arbeit, unter Preisgabe ihrer Ge- sundheit, oft ihres Lebens die wesentliche Voraussetzung dafür schufen, dass die Großen Größe entfalten, die Besitzenden Reichtum sammeln konnten und so den Lauf der Geschichte bestimmten.

    bet’ und arbeit’ fleissig und treu Als Motto der 1877 erstmals erschienen Zeitschrift für Dienstboten mit dem Titel »Notburga« heißt es: »Bet’ und arbeit’ from, fleissig und treu – freundlich und fröhlich dabei«

    »Wir wissen wohl einiges über Bräuche, Sitten, Arbeits- und Lebensbedingungen der Bauern, fast nichts hingegen wissen wir über die Knechte und Mägde, die Fütterer, Rosser und Stadler, die Groß- und Kleindirn – über jenen Stand also, der von alters her bis in unser Jahrhundert herauf [= 20. Jahrhundert] den Großteil der bäuerlichen Arbeit auf Acker, Feld und Alm, im Wald, im Stall und auf dem Hof leistete.

    Dienstboten wurden oft zu kirchlichen Festen, Andachten und Prozessionen geschickt – stellvertretend für die Bauersleute, weil es wichtig war, dass jemand vom Haus am kirchlichen Leben teilnahm. Religiöse Gemeinschaften (Bünde, Vereine etc.) konnten Dienstboten aber kaum bilden, da die Kommunikationsmöglichkeiten fehlten.

    Die heute 70- bis 80-jährigen Dienstboten – jene also, die am Beginn unseres Jahrhunderts zu arbeiten begannen und den sozialen Aufstieg nicht geschafft haben, leben mit einer bescheidenen Rente, und wenn sie keine Kammer bei einem Bauern finden, kommen sie in Altersheimen unter. Charakteristisch für diese Rentner ist ihre Einsamkeit, ihre Isoliertheit und wer von ihnen es nicht fertigbringt, von der Erinnerung an die guten alten Zeiten zu zehren, wer Not, Leid und Entbehrungen, die er erlebt hat, nicht vergessen kann, hat bittere Worte für seine Lage …« (aus dem Drehbuch) Eintritt frei

    Dienstbotenleben
    Dokumentarfilm 1977
    Dauer 57 Minuten
    Kamera Christian Berger
    Buch und Regie Bert Breit

  • Die Pest

    2011-04-17

    Die Pest

    Vortrag

    Die beiden Heiligen Sebastian und Rochus, das Caravacakreuz, der Zachariassegen, Sebastianspfeile … und vieles mehr auf den im Gemeindemuseum Absam ausgestellten Rosenkränzen verweist auf die Pest, den »Schwarzen Tod« .

    pest und sünden und ökonomie … Der »Schwarze Tod« von 1348 und 1349 und die wiederholten Epedemien des 14. und 15. Jahrhunderts waren die verheerendsten Naturkatastrophen, die Europa jemals heimgesucht haben.

    Genau kann man die Verluste nicht beziffern, es gibt keine globalen Zahlenangaben, aber in so weit auseinanderliegenden Gegenden wie England und Italien ging in den Jahrzehnten nach 1350 die Bevölkerung in Städten und Dörfern um 70 bis 80 Prozent zurück. Um 1420 kann Europa kaum mehr als ein Drittel der Menschen gezählt haben, die es noch hundert Jahre früher bewohnten.

    Auch in Tirol lassen sich Belege finden für das Auftreten der Pest nach 1348: Die offenbar das Funktionieren der Gesellschaft und des Wirtschaftslebens bedrohenden Todesraten führten bereits 1349 zu Verordnungen des damaligen Tiroler Landesfürsten, in denen Höchstlöhne und Arbeitszwang vorgeschrieben wurden. So wurde eine der wirkungsvollsten Strategien, sich der Erkrankung zu entziehen, nämlich die Flucht vor der Pest (»Abzug aus der Pfarre«) in dieser Ordnung mit Ungnade und dem Verlust von Hab und Gut bedroht.

    Aber auch Praxis und Stil religiösen Lebens veränderte die Pest tiefgreifend – davon zeugen nicht nur zahlreiche der ausgestellten Rosenkränze. Ganze Schatzkammern von Reliquien wurden angehäuft, wie überhaupt Zahlen in der religiösen Praxis ungemein an Bedeutung gewannen: die Häufung von Messen, von Gebeten und Reliquien war Ausdruck der Suche nach himmlischer Protektion.

  • Kraft, Trost und Zuversicht

    2011-03-25

    Kraft, Trost und Zuversicht

    Rosenkranz-Ausstellung im Gemeindemuseum

    Das Gemeindemuseum Absam zeigt ab Ende März eine Auswahl historischer Rosenkränze aus fünf Jahrhunderten, die jeweils am Wochenende im Dachboden des Museums zu sehen sein werden.

    Die Exponate – unter anderem prachtvolle Stücke aus Lapislazuli, Bergkristall, Bernstein, Elfenbein, Hausenblase, Schlangenwirbeln und vielen anderen Materialien – stammen aus der Rosenkranzsammlung der Münchner Edith-Haberland-Wagner-Stiftung, die im Dommuseum zu Salzburg aufbewahrt wird.

    Kein anderes Gebet der Christenheit hat eine derart spannende, vielfältige und vielschichtige Geschichte wie das Rosenkranzgebet, das sich in der katholischen Kirche seit dem Anfang des 15. Jahrhunderts durchgesetzt hat. War der Rosenkranz – als Gebet und als Kette – zunächst eine Sache der Klöster und Städte, wurde er nach 1600, von der Gegenreformation gefördert, ein Teil des Volksglaubens.

    Die große Popularität des Rosenkranzgebets in allen sozialen Schichten zeigt sich auch in seinen vielfachen Formen und Materialien.

    Auch heute noch dient das Gebet sowohl der persönlichen inneren Sammlung wie der Sammlung der Gemeinden und Gemeinschaften, insbesondere der Familien; als Gebet in der konkreten Not der Menschen ist der Rosenkranz zudem lebensnah und der Welt zugewandt.

    Die in Absam ausgestellten Rosenkränze zeigen diese Lebensnähe auch eindrucksvoll: So wurde dem Bernstein im 18. Jahrhundert eine Schutzwirkung gegen Unfälle zugeschrieben. Die im 19. Jahrhundert für Rosenkränze verwendete Wassernuss galt aufgrund ihrer fledermausartigen, stacheligen Gestalt als Geister abwehrend, und die im 17. Jahrhundert auf Rosenkränzen zu findenden Toten- und Wendeköpfe sollten den Menschen ganz im Sinne eines barocken »Memento mori!« an seine Sterblichkeit erinnern und ihn zu einem gottesfürchtigen Leben ermahnen.

    Führungen durch die Ausstellung
    Freitag um 20 Uhr
    Samstag und Sonntag um 17 Uhr
    und nach Vereinbarung (0676 / 84 05 32 700).

    Öffnungszeiten
    Freitag, 18 bis 21 Uhr
    Samstag und Sonntag, 14 bis 18 Uhr
    Eintritt frei

    Für einen Besuch außerhalb der Öffnungszeiten
    bitte um Anmeldung unter 0676 / 84 05 32 700


GemeindeMuseumAbsam
Im alten Kirchenwirt
Walburga-Schindl-Straße 31
A – 6067 Absam

Öffnungszeiten
Freitag 18 – 20 Uhr
Samstag 14 – 17 Uhr
Sonntag 14 – 17 Uhr

Information und Führungen
Matthias Breit 
0 676 / 84 05 32 700
kontakt@absammuseum.at

Kontoverbindung
Museumsverein Absam
IBAN: AT98 3620 0000 0003 1542 
BIC: RZTIAT 22200

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