Ein Nachmittag in einer Stadt aus Papier und Holz
In einem Keller in Innsbruck stehen rund 200 Architekturmodelle. Sie zeigen Ideen von Architekten, die das neue Bauen der vergangenen 100 Jahre entscheidend geprägt haben: Lois Welzenbacher, Le Corbusier, Lois Kahn, Frank Lloyd Wright, Adolf Loos u. a.
»Es steht uns ebensowenig frei, die Form unserer Häuser zu wählen, wie die der Kleidung«, hat der Soziologe Emil Durkheim bereits um 1900 festgestellt.
Wie wir bauen, sagt fast alles über uns. Was wir denken, was wir ersehnen und wie wir leben wollen, findet im Bauen und in dem Umgang mit den gebauten Zeugnissen unserer Vergangenheit beredten Ausdruck.
Architektur wird darum oft als Spiegel der Gesellschaft gesehen. Vieles, was man zunächst und zumeist von einer Gesellschaft sieht und greifen kann, ist das Gebaute. Die Virtual-Reality hat aber schon längst auch das Greifbare eingeholt.
Die für das Bauen entworfene Welt findet daher meist jenseits körperlich fühlbarer Dimensionen statt: Der Druck der Pixel, Bits und Bytes, die Möglichkeit, am Computer virtuell produzierte Bilder in einem scheinbar unendlichen Raum zu schaffen, reduzieren Architektur oft auf zwei Dimensionen.
Modelle aus Papier und Holz halten der suggestiven Kraft dieser am Bildschirm gerenderten Bilder, wo sich körperlose Architektur scheinbar nahtlos in einen fotorealistischen Hintergrund einfügt, aber etwas ganz Reales entgegen …
Überzeugen Sie sich selbst am 28. April.
Treffpunkt: 14 Uhr
Wagnersche Buchhandlung
Museumstraße 4
6020 Innsbruck