der Schwarzen Mander aus der Hofkirche 1943
Buchvorstellung mit Karl Obleitner und Günter Amor In buchstäblich letzter Minute war es im Dezember 1943 notwendig geworden, die Schwarzen Mander aus der Innsbrucker Hofkirche zu evakuieren. Sie wurden unter größter Geheimhaltung in einen Felsenstollen bei Kundl transportiert. Karl Obleitner aus Absam erschien prädestiniert für diese Sicherungsaufgabe und so wurde ihm die Verpackung, Verladung und der Transport der stehenden Figuren übertragen. Sein Sohn Karl war damals Schüler an der Kunstgewerbeschule in Innsbruck und 1943/44 bei den umfangreichen Arbeiten seines Vaters für den sicheren Transport anwesend. Zusammen mit Günter Amor hat Karl Obleitner seine Erinnerungen an die Bergung der Schwarzen Mander mit zahlreichen Abbildungen und Fotos nun publiziert …
»Am 1. Oktober 1943 war der Gau Tirol-Vorarlberg erstmals mit dem Grauen des Luftkriegs konfrontiert. Ein Angriff amerikanischer Bomber auf Feldkirch forderte 210 Tote. Dieses Ereignis führte zu einem ersten, […] völlig unzureichenden Umdenken in der politischen [NS]-Führung. In den letzten Monaten des Jahres 1943 wurden zwar eine Reihe von Luftschutz-Bauvorhaben ausgearbeitet, konkret passierte allerdings nicht sehr viel. […] Ganz klar hervorzustreichen gilt es, dass das oberste Gebot die Aufrechterhaltung der Kriegsproduktion und die Versorgung der Rüstungsindustrie mit den knappen Ressourcen war. Der Schutz der Bevölkerung durch Investitionen in bauliche Luftschutzmaßnahmen wurde völlig nachrangig behandelt und war im allgemeinen, so der Gaubeauftragte für die Bauwirtschaft in Innsbruck im November 1943, ›auf behelfsmäßige Lösungen zu reduzieren‹. Die Gaubezirksgruppe Tirol-Vorarlberg des Reichsluftschutzbundes wies dezidiert darauf hin, dass die ›Herstellung von Stollen für Luftschutzzwecke gänzlich untersagt‹ sei.« So der Innsbrucker Historiker Horst Schreiber über Innsbruck im Bombenkrieg. Eintritt frei