815_geige
815_gang_og
815_film
815_federn
  • Stainer und der Wahnsinn

    2012-09-28

    Stainer und der Wahnsinn

    Öffentliche Differentialdiagnose

    Podiumsdiskussion mit
    Dr. Franz Altenstrasser, FA für Psychiatrie und Psychotherapeut – Psychiatrie Hall
    Dr. Roland Winter, FA für Psychiatrie und Psychotherapeut – Psychiatrie Hall
    Mag. Stefan Schnegg, Psychoanalytiker, Innsbruck

    Dass der Absamer Geigenbauer Jacob Stainer an seinem Lebensende an einer psychischen Krankheit gelitten hätte, stützt sich letztlich auf einige, in ihrem Aussagewert sehr zweifelhafte Zitate: So heißt es 1680 in einer Aufstellung von Ausgaben des Münchner Hofes – Stainer arbeitete seit 1679 an mehreren Instrumenten für diesen Auftraggeber: Stainer sei mit dem angeboteten Preis nicht zufrieden und sei kürzlich »ganz sinnlos« geworden.

    Als besonders aussagekräftiger »Beweis« dient aber seit über 150 Jahren ein einfaches Brett. Walter Senn schreibt in seiner Stainer-Biografie: »Die Erzählung überliefert, man habe den Meister in seinem Wahnsinnszustand an eine Bank gefesselt, deren Sitzbrett heute noch erhalten ist.«

    Und auch der Regierungsrat Benedict von Sardagna, der mehr als einhundert Jahre nach Stainers Tod am Ende des 18. Jahrhunderts in Absam recherchiert hat, berichtet 1792: »Man zeigt in seinem Haus zu Absam an einer hözernen Bank noch ein Loch, das in der Absicht gemacht worden seyn soll, um durch dasselbe ihn anzubinden.«

    Gerade dieses bizarre historische »Beweisstück« weist beredt auf den Umgang mit Geisteskranken zu Stainers Zeiten hin: körperliche Beschränkung und Isolation.

    Was kann man heute über Jacob Stainer und den Wahnsinn sagen?
    Dieser Frage gehen am Freitag, den 28. September
    Dr. Franz Altenstrasser, FA für Psychiatrie und Psychotherapeut – Psychiatrie Hall
    Dr. Roland Winter, FA für Psychiatrie und Psychotherapeut – Psychiatrie Hall
    Mag. Stefan Schnegg, Psychoanalytiker, Innsbruck
    nach.

  • Titanic: Die Physik des Untergangs

    2012-08-23

    Titanic: Die Physik des Untergangs

    Ein Vortrag des Experimentalphysikers Prof. Metin Tolan

    Luftblasen und die Titanic

    Die Matrosen im Krähennest der Titanic hatten keine Ferngläser. Die Nacht vom 14. auf den 15. April 1912 war mondlos und daher dunkel. Die See war ruhig, die Matrosen konnten also auch keine Wellen sehen, die an dem Eisberg gebrochen wären. Und der verhängnisvolle Eisberg war vermutlich blau.

    Eisberg Metin Tolan: »Unter bestimmten Bedingungen bilden sich Eisberge, die nicht so schön weiß sind, wie wir sie kennen, sondern bläulich. Eisberge entstehen dadurch, dass der Schnee, der in Grönland fällt, durch neuen Schnee zusammengedrückt wird. Dann entsteht Eis, es kommt ins Rutschen und gelangt ins Wasser. Eisberge sind deshalb in der Regel weiß, weil die Luftblasen darin alles Licht reflektieren. Unter bestimmten Witterungsbedingungen werden besonders wenige Luftbläschen eingeschlossen. Dann dringt das Licht ein und nur die energiereichsten Strahlen kommen zurück: die blauen.«

    Enten »Metin Tolan hat sich dank seiner Bücher über die Physik in James-Bond-Filmen oder die des Fußballspiels auch einen Ruf bei Nicht-Physikern erworben: Und zwar den eines glänzenden Unterhalters, der nahezu jedem Schul-Physik-Geschädigten die Angst vor der Materie nimmt und dabei sogar noch grundlegende Kenntnisse vermittelt. Verständlich und nachvollziehbar erklärt der Physiker zum Beispiel, was die Titanic und eine Ente gemeinsam haben. Was kompliziert erscheint, erklärt Tolan mit leichter Hand, und vor allem unter weitgehendem Verzicht auf Formeln.« (Deutsch- landradio Kultur)

    Absam Und was Absam mit dem Krähennest der Titanic zu tun hat, ist letztlich auch eine physikalische Frage …

    eintritt frei

    Metin Tolan ist Professor für Experimentalphysik und Prorektor für Studium an der Technischen Universität Bochum. Dort forscht er über das Grenzflächenverhalten so genannter »weicher Materie« (Polymere, Flüssigkeiten, Biomaterialien) mit Röntgenstrahlung. Seine Bücher »Geschüttelt, nicht gerührt« und »Manchmal gewinnt der Bessere« über die Physik in James-Bond-Filmen und beim Fußballspiel wurden zu Bestsellern.

  • Architektur hören: Peter Zumthor

    2012-08-17

    Architektur hören: Peter Zumthor

    Ein Audiobuch von Moritz Holfelder

    Architektur hören – geht das? Kann man ein Bauwerk verstehen, ohne Fotos, ohne Pläne zu sehen? Das Hörbuch des Münchner Radioautors Moritz Holfelder über Peter Zumthor versucht genau das – in Gesprächen mit dem Architekten, mit Umgebungsgeräuschen und mit musikalischen Akzenten. Es lebt in erster Linie von der klaren journalistischen Darstellung.

    Reportage-Elemente kollidieren mit den Umgebungsgeräuschen und lassen einen lebendigen Höreindruck von Zumthors Architektur entstehen. Wasserrauschen in der Felsentherme Vals. In der Feldkapelle-Bruder-Klaus: Windgeräusche und Regentropfen.

    »Schöpft ein Entwurf allein aus dem Bestand und der Tradition, wiederholt er das, was sein Ort ihm vorgibt, fehlt mir die Auseinandersetzung mit der Welt, die Ausstrahlung des Zeitgenössischen. Erzählt ein Stück Architektur nur Weltläufiges und Visionäres, ohne ihren konkreten Ort zum Mitschwingen zu bringen, vermisse ich die sinnliche Verankerung des Bauwerks an seinem Ort, das spezifische Gewicht des Lokalen.« Peter Zumthor

    Der Architekt Peter Zumthor ist kein Dienstleister, vielmehr ein fast schon altmodischer Konstrukteur – Architektur fern jedes Servicecharakters. Ihm geht es darum, mit minimalen Mitteln das Optimum zu schaffen. Dabei besitzt er eine Abneigung gegen alles Repräsentative. So sind in 30 Jahren nur rund 20 Bauten entstanden. Dieses 75-Minuten-Audiobuch führt zu den Wichtigsten:

    Feldkapelle Bruder Klaus
    Expo Hannover 2000
    Felsentherme Vals
    Neue Kapelle Sogn Benedetg
    Kunsthaus Bregenz
    Topografie des Terrors
    Architekturbiennale Venedig 2002
    Kölner Diözesanmuseum Kolumba

    Die im DOM publishers Verlag Berlin erschienen Architektur-Audiobücher von Moritz Holfelder sind 2012 mit dem Deutschen Hörbuchpreis in der Kategorie Beste verlegerische Leistung ausgezeichnet worden.

    Begründung der Preisträgerjury:
    »Architekturvermittlung lebt vom Bild. Audio-Monografien über Architekten sind deshalb eine Herausforderung für Fachleute und Laien. Der Verlag DOM publishers hat die Mutprobe bestanden. Dem Autor gelingt mit den Porträts der Star-Architekten Zumthor, Hadid und Libeskind das scheinbar Unmögliche: Er macht Architektur hörbar. Ohne didaktische Attitüde erzählt er die Entstehungsgeschichte einzelner Bauwerke, beschreibt fotografisch genau ihre architektonischen Strukturen und erschließt über die Komposition von Geräuschen und Musik den spezifischen Klang ihrer Räume. In unterhaltsamen, sorgsam ausgewählten Interviewausschnitten erfährt der Hörer von den Architekten selbst Hintergründe über die Quellen ihrer Inspiration, wird Ohrenzeuge ihrer Visionen und Obsessionen. Ein besonderes Lob verdient das Cover der CDs sowie das fein bebilderte und getextete Booklet.«


GemeindeMuseumAbsam
Im alten Kirchenwirt
Walburga-Schindl-Straße 31
A – 6067 Absam

Öffnungszeiten
Freitag 18 – 20 Uhr
Samstag 14 – 17 Uhr
Sonntag 14 – 17 Uhr

Information und Führungen
Matthias Breit 
0 676 / 84 05 32 700
kontakt@absammuseum.at

Kontoverbindung
Museumsverein Absam
IBAN: AT98 3620 0000 0003 1542 
BIC: RZTIAT 22200

Impressum
Datenschutzerklärung