Die Grubenkarten vom Absamer Salzberg
Über den praktischen Nutzen von Grubenkarten schreibt der Kartenhistoriker Christoph Bartels: »Wer je historische Bergwerke befahren und untersucht hat, weiß, wie rasch und gründlich dort die Orientierung nach Alltagserfahrung und Augenmaß, verloren geht. Dunkelheit und räumliche Enge lassen schon nach wenigen Wendungen im Raum unter Tage die Struktur des Grubengebäudes und die eigene Verortung darin zur Unkenntlichkeit verschwimmen …«
zweihundert
Die älteste der neun Karten, die das Tiroler Landesarchiv für diese Exkursion freundlicherweise zur Verfügung stellt, ist vor 458 Jahren gezeichnet worden – damals boomte der Salzbergbau ungemein. Die teilweise über drei Meter langen Originalkarten zeigen die Entwicklung unter Tage im Absamer Halltal vom Jahr 1555 bis ins Jahr 1748. Aber auch das Leben über Tage wird auf diesen Karten detailliert dargestellt : die Unterkünfte, eine Rauferei, Werkstätten.
entstehung
Wir werden anhand einiger Lichtproben zeigen können, wie die Karten entstanden sind: Hält man sie gegen das Licht, kann man die Einstiche, mit denen Vermessungsergebnisse punktgenau auf das kostbare Papier übertragen worden sind, deutlich sehen.
zeichengeschichte
Die Karten erzählen auch, unter welchen gesellschaftlichen Bedingungen und Herrschaftsformen sie entstanden sind : Mit der Überschrift »Gerhorsamb unterthenigster grundt Entwurff oder An Mörkhung …« zeigt eine der Karten aus dem Jahr 1748 auch die sprachlichen Spuren des Habsburger-Absolutismus.
teilnahmekostenfrei
Leitung Dr. Peter Gstrein, Ing. Christian Neumann
Datum Montag 23. September von 15 bis 17 Uhr
Treffpunkt Tiroler Landesarchiv Innsbruck, Michael- Gaismair-Str. 1
Anmeldung bis Sonntag 22. September erbeten
Call 0 676 / 84 05 32 700