Dokumentarfilm, Österreich 2008, 93 Minuten
Im Film berichten ehemalige Zwangsarbeiter und politische Häftlinge aus Italien, Slowenien, der Ukraine und Tirol über das Lager Reichenau.
Am 12. Mai 1945 exhumieren amerikanische Soldaten, Mitglieder der War Crimes Branch, am Nordrand des Haller Friedhofs die Leichen von neun Männern. Es handelt sich um Gestapo-Häftlinge, die am 25. April 1945 im Auffang- und Arbeitserziehungslager Innsbruck-Reichenau erhängt worden sind. Einer von ihnen war der Innsbrucker Radiohändler Robert Moser, der gegen Kriegsende eine wichtige Rolle im Innsbrucker Widerstand gespielt hat.
Das Ende 1941 errichtete Auffanglager Reichenau hatte den ursprünglichen Zweck, italienische Fremdarbeiter zu »verwahren«, die am Brenner auf der Flucht von ihrem Arbeitsplatz im Reich aufgegriffen wurden.
In weiterer Folge wurde das Lager auch zum Arbeitserziehungslager für Zwangsarbeiter umfunktioniert. Die Einweisung galt nicht als Straf-, sondern als Erziehungsmaßnahme. Die »Erziehung« in diesem Lager der Gestapo bestand darin, »unangepasste« Arbeitskräfte mittels schwerer körperlicher Arbeit und brutaler Behandlung zu disziplinieren.
Ab Herbst 1943 diente das Lager Reichenau als Durchgangslager für Deportationen aus dem von Deutschland besetzten Norditalien und als Haftlager der Gestapo Innsbruck, denn Verhaftungen von Gegnern des Nationalsozialismus in Tirol nahmen ab 1943 zu.
Filmvorführung:
»Es ist besser, nicht zuviel um sich zu schauen.«
Das Arbeitserziehungslager Innsbruck-Reichenau
1941–1945
Dokumentarfilm, Österreich 2008, 93 Minuten
Eine Kooperation von Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck und Gemeindemuseum Absam.
Termine
Mo 08.04.13 -19.00 Uhr
Plenarsaal, 6. OG
Neues Rathaus
Innsbruck
Di 09.04.13 -19.00 Uhr
Mi 10.04.13 -19.00 Uhr
Do 11.04.13 -19.00 Uhr
Sitzungssaal
der Innsbrucker Immobilien Gesellschaft (IIG)
Reichenau, Roßaugasse 4
Innsbruck
Einlass mit Zählkarte. Eintritt frei.
Zählkartenabholung
Mo–Fr 9–17 Uhr
im Stadtmuseum Innsbruck
Badgasse 2, Innsbruck