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  • jazz we can mit der jazzband Hi5

    2013-10-25

    jazz we can mit der jazzband Hi5

    Konzert

    »Minimaler Jazz mit maximaler Wirkung«, so versuchte die Tiroler Tageszeitung den Stil von Hi5 zu beschreiben.

    freiheit

    Am Vorabend des Nationalfeiertags kommen sie wieder in den Dachboden des Gemeindemuseums, um eine Aussage, die vier Jahre vor dem Staatsvertrag des Jahres 1955, nämlich im Jahr 1951 gemacht wurde, musikalisch zu interpretieren:

    »Es ist mehr Vitalität im Jazz als in jeder anderen Kunstform unserer Zeit. Vitalität stammt aus einem Gefühl, das frei ist. Aber Neurotiker fürchten sich, ein freies Gefühl zu erleben. Seit dem letzten Krieg sind wir überwältigt von einem Gefühl der Unsicherheit. Um diese Unsicherheit zu überwinden, wenden sich die Leute rückwärts in glücklichere Zeiten. Wir leben also in einer Zeit der Sehnsucht. Sehnsucht bringt eine Vorwegnahme deines Urteils, weil Du vorher zu wissen glaubst, was später geschieht. Das macht die Leute neurotisch.« ( Lennie Tristano, Cool-Jazzer in DER SPIEGEL am 11. 4. 1951 )

    take[ hi ]five

    Wenn Sie also auch nicht schon vorher wissen wollen, was später geschieht, sind Sie herzlich eingeladen, am 25. Oktober ins Gemeindemuseum zu kommen …

    eintrittfrei

  • Filmnachmittag: »Wir waren nicht bereit mitzumachen«

    2013-10-19

    Filmnachmittag: »Wir waren nicht bereit mitzumachen«

    Über Desertion, Kriegsdienstverweigerung und Sippenhaft während des Nationalsozialismus in Südtirol.

    Ein Film von Bert Breit aus dem Jahr 1995

    Samstag, 19. Oktober und
    Sonntag, 20. Oktober
    jeweils um 17 Uhr.

    vor siebzig jahren …
    Am 8. September 1943 besetzen nach dem Waffenstillstand der italienischen Regierung mit den Alliierten deutsche Truppen Italien. In den Provinzen Bozen, Trient und Belluno übernimmt der Tiroler Gauleiter Franz Hofer die Herrschaft.

    Die NS-Machtübernahme in Südtirol bedeutet für die Dableiber, die 1939 nicht für eine »Umsiedlung« in das Deutsche Reich gestimmt hatten, zahlreiche Schikanen, Verhaftungen oder Deportation in ein Konzentrationslager.

    einberufung
    Bereits nach wenigen Wochen ordnet Gauleiter Hofer die Einberufung sämtlicher wehrdiensttauglicher Männer der Jahrgänge 1896 – 1926 an. Bei Nichtbefolgung drohen die deutschen Behörden Gefängnis, Todesstrafe und Sippenhaft an: Familienangehörige von Verweigerern und Deserteuren, die Ehefrauen, die Eltern, die Kinder über achtzehn Jahren und die im Haushalt lebenden Geschwister werden festgenommen und in Arbeitsstraflager eingeliefert.

    Trotzdem entziehen sich bis Kriegsende insgesamt fast dreihundert Südtiroler dem Dienst in die deutsche Wehrmacht.

    franz thaler
    Einer von ihnen ist Franz Thaler aus dem Sarntal. Er erhält im März 1944 zusammen mit anderen Dableibern im Alter zwischen sechzehn und fünfzig Jahren den Musterungsbefehl. Dem Einrücken entzieht er sich durch Flucht.

    »Am Montag um drei Uhr früh stieg ich mit den nötigen Lebensmitteln, einer Pfanne, einer Schüssel und einem Löffel im Rucksack auf den Berg.« Bei der Versorgung der Deserteure in den Bergen spielen Frauen eine große Rolle.

    Seine Aufenthaltsorte muss Franz Thaler oft wechseln und mit dem Feuer vorsichtig sein, denn der Rauch hätte sein Versteck verraten können.

    über hall
    Die Polizei setzt inzwischen seine Familie unter Druck.

    »Um den Eltern Kerkerhaft zu ersparen«, stellt er sich. Ein Kriegsgericht in Bozen verurteilt ihn zu zehn Jahren Konzentrationslager. Mit zahlreichen Zwischenstationen – u. a. in Hall, wo er den umseitigen Brief an seine Eltern schreiben kann – wird er in das KZ Dachau eingeliefert …

    1945ff
    Im Krieg verfolgt, nach dem Krieg verfemt und vergessen: in dem Österreich-Bild von Bert Breit aus dem Jahr 1995 wird dieser oft unbeachtete Teil der Tiroler Geschichte thematisiert.

    eintrittfrei

  • Das Arbeitserziehungslager Innsbruck-Reichenau 1941 – 1945

    2013-10-16

    Das Arbeitserziehungslager Innsbruck-Reichenau
    1941 – 1945

    Filmabend

    Anhaltelager Straflager Haftlager
    Am Nordrand des Haller Friedhofs exhumierten am 12. Mai 1945 amerikanische Soldaten zusammen mit Vertretern des Haller Widerstands neun Leichen.

    An einen der in Hall verscharrten Toten erinnert heute eine Gedenktafel in der Innsbrucker Herrengasse, dort war die Gestapozentrale untergebracht: Ende April 1945, wenige Tage vor der Befreiung, verletzten bei einem Verhör Gestapobeamte den Innsbrucker Radiohändler Robert Moser tödlich.

    Zusammen mit acht russischen Zwangsarbeitern, die im Arbeitserziehungslager Innsbruck-Reichenau am 24. April 1945 hingerichtet worden waren, wurde seine Leiche in Hall vergraben.

    Am Rand
    Entstanden war dieses Lager am Stadtrand von Innsbruck 1942 als so genanntes Arbeitserziehungslager : ein Haftlager, das von der Geheimen Staatspolizei Innsbruck gemeinsam mit dem Arbeitsamt Alpenland betrieben wurde. Zweck war die Bestrafung und Disziplinierung von Arbeitskräften, insbesondere von Zwangsarbeitern. Die Häftlinge sollten, wie es verharmlosend im NS-Jargon hieß, »durch Arbeit zur Arbeit erzogen« werden. Die Lagerleitung vermietete Häftlinge an lokale Betriebe oder Kommunen, wo sie unter strenger Bewachung schwerste und gefährliche Arbeit wie das Beseitigen von Bombenschäden oder die Entschärfung von Blindgängern nach Bombenangriffen zu verrichten hatten.

    Prozess
    Die Morde und Misshandlungen im Reichenauer Lager vor dem französischen Militärtribunal«, titelte die Tiroler Tageszeitung am 7. Dezember 1948. In diesem Aufsehen erregenden Nachkriegs-Prozess in Innsbruck waren die Aussagen über die Gewalt im Lager eines Zeugen aus Absam entscheidend für die Verurteilung von sechs Gestapo-Beamten.

    Dokumentarfilm
    Im Dokumentarfilm mit dem Titel »Es ist besser nicht zuviel um sich zu schauen. Das Arbeitserziehungslager Innsbruck Reichenau 1941 – 1945« berichten ehemalige Häftlinge aus der Ukraine, Italien, Slowenien und Tirol über das Lager Reichenau.

    [Dauer: 90 Minuten | Originalton mit Untertiteln]

    Eintritt frei 


GemeindeMuseumAbsam
Im alten Kirchenwirt
Walburga-Schindl-Straße 31
A – 6067 Absam

Öffnungszeiten
Freitag 18 – 20 Uhr
Samstag 14 – 17 Uhr
Sonntag 14 – 17 Uhr

Information und Führungen
Matthias Breit 
0 676 / 84 05 32 700
kontakt@absammuseum.at

Kontoverbindung
Museumsverein Absam
IBAN: AT98 3620 0000 0003 1542 
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