Lesung aus »Der Erste Weltkrieg und das Ende der Habsburgermonarchie«
Es lesen Reiner Bachor und Matthias Breit
Manfried Rauchensteiner schreibt über die»Strafexpedition« gegen Italien, die im Frühjahr 1916 von der Südtiroler Front ausgehen sollte:
»Für Conrad und das Armeeoberkommando war es angesichts der Fortsetzung des Krieges aber zwingend und logisch, nach Serbien und Montenegro den nächsten Gegner anzusprechen, den man zum Gegenstand der Niederwerfungsstrategie machen konnte, und das war Italien.
Ein kleiner Notizzettel Conrads enthielt die ganze Information darüber, was geplant war: Er hatte die Isonzofront mit einem geraden Strich und Südtirol mit einem sanften Bogen eingezeichnet und dann einen Strich von Südtirol nach Venedig gezogen. Dieser Strich war in sechs Teile gegliedert, jeder Teil ein Tagesfortschritt von 20 Kilometern darstellend. Von Südtirol war Venedig sechs Tagesmärsche entfernt. So einfach war das!«
Aber die Vorbereitungen für diese Strafexpedition gerieten zur Farce, nicht nur wegen des Schnees …