Hörabend Helmut Qualtinger liest Karl Kraus
18 – 22 Uhr Pause zu jeder vollen Stunde Nach einem Jahr mit Leseabenden in Mils, Absam, Thaur und Rum sind zum Abschluss am vorvorletzten Tag des Jahres »Die letzten Tage der Menschheit« gelesen von Helmut Qualtinger zu hören. gemeinplätze Karl Kraus hat 1918 den Ersten Weltkrieg ein »techno-romantisches Abenteuer« genannt: Die modernen Waffensysteme dieses Krieges und das anonyme Massensterben ließen das von Politik, Kirche und Zeitung propagierte »Helden- und Rittertum« endgültig zur Phrase verkommen. Das Drama hat keine Handlung, es entsteht vielmehr aus über 200 kurzen Szenen, die reale und fiktive Figuren im gesellschaftlichen Zentrum des Krieges zeigen – von Kaiser Franz Joseph, Karl und Wilhelm II. bis zum einfachen Soldaten. Kaum eine Szene führt in die Nähe der Kampfhandlungen.
100szenen Helmut Qualtinger hat 1963 zum ersten Mal aus den Letzten Tagen der Menschheit in Wien öffentlich gelesen. Bis 1975 sprach er mehr als 100 Szenen auf Schallplatte: Qualtinger ist zu hören als Dichter, als Journalist, als Zeitungsleser, als Offizier, als Soldat, Zivilist, Spion, Agitator, Schaffner, Pfarrer, Pastor, Lehrer, Frau, Kind und Kaiser … Seine scheinbar willkürliche Kombination von nicht näher in Verbindung stehenden Episoden hat letztlich die Funktion, eine im Krieg auseinanderstrebende, zunehmend chaotisch werdende Wirklichkeit gerade in ihrer dissonanten Beschaffenheit einzufangen. hörabend Beginn 18 Uhr. Um ein- oder aussteigen zu können, gibt es zu jeder vollen Stunde eine Pause … Sie können aber auch kommen und gehen, wann Sie wollen … Mit freundlicher Unterstützung von PREISER RECORDS . eintrittfrei