VS Absam-Eichat
Schülerinnen und Schüler der Volksschule Absam-Eichat beim Vermessen einer Geigendecke.
VS Absam-Eichat
Schülerinnen und Schüler der Volksschule Absam-Eichat beim Vermessen einer Geigendecke.
Diskussion mit Manfried Rauchensteiner
Um Voranmeldung wird gebeten Tel. 0 512 / 56 65 33 studio3.tirol@ORF.at »Der Krieg wurde herbeigeführt. Mehr noch: Er wurde entfesselt. Und Österreich-Ungarn war es, das die Fesseln löste. Das Deutsche Reich aber führte ihm immer dann die Hand, wenn diese zittrig zu werden drohte.« (Manfried Rauchensteiner) Am Schluss Schülerinnen und Schüler und ehemalige Bürgermeister, Universitätsprofessoren und StudentInnen, Direktoren und Grafiker, SekretärInnen, Literaturwissenschaftlerinnen und PensionistInnen haben sich seit Jänner 2014 abwechselnd in Mils, Absam, Thaur und Rum getroffen, um jeweils ein Kapitel aus Manfried Rauchensteiners Buch Der Erste Weltkrieg und das Ende der Habsburgermonarchie auf rund 15 Seiten Lesetext zu kürzen.
Diese 60-Minuten-Kapitel haben sie dann alle zwei Wochen an einem Montagabend im Gemeindeamt, im Museum, im Gasthaus, in der Bücherei oder der Schulaula öffentlich vorgelesen. Rund 800 Interessierte haben ihnen dabei zugehört und anschließend miteinander diskutiert. Diskussion Zum Abschluss dieser Lesereihe der Gemeinde Mils, des Gemeindemuseums Absam, des Vereins Chronos Thaur und der Arbeitsgemeinschaft Lesen Rum kommt der Autor des zum Lesebuch umfunktionierten 1200-Seiten-Bestsellers nach Innsbruck. Manfried Rauchensteiner wird zu fünf gemeinsam formulierten Fragen Stellung nehmen und anschließend mit dem Publikum diskutieren. Important Außerdem gibt es die Möglichkeit, Rauchensteiners Buch zu kaufen und vom Autor signieren zu lassen. Man muss das Buch nicht gelesen haben, um mit Manfried Rauchensteiner zu diskutieren! Eintritt ist frei – um Voranmeldung wird gebeten ORF Tirol Studio 3 tel 0 512 / 56 65 33 oder mail studio3.tirol@ORF.at
Ein Vortrag
Freitag 5. Dezember 20 Uhr
Samstag 6. Dezember 16 Uhr
Sonntag 7. Dezember 16 Uhr
Schon seine Zeitgenossen stöhnten über die ausgreifenden Aktivitäten des Haller Arztes Hippolyt Guarinoni: »Mein Gott, was hebt der guete Dr. Guarinoni nit an. Wäre wohl besser er bleibe bey seiner Facultät«, meinte etwa der Jesuit P. Zeisler, ein Zeitgenosse Guarinonis.
Oft ist schon zu seinen Lebzeiten (1571–1654) vom übertriebenen Eifer des Aktivisten der Gegenreformation die Rede, denn die öffentliche Leidenschaft Guarinonis galt der allumfassenden Befestigung des Katholizismus, was ihm die Gunst der konservativen Kreise in Tirol, aber auch schroffe Abneigung des Stadtrates und vieler Bürger von Hall eintrug.
Guarinoni beschränkte sich aber nicht nur auf streitbare Schriften, 1611 denunzierte er den aus Bozen stammenden Anhänger der Medizinschule des Paracelsus Adam Haslmayr beim Tiroler Landesfürsten Erzherzog Maximilian.
Haslmayr lebte zu dieser Zeit in Heilgkreuz und genoss die Unterstützung des Haller Bürgermeisters. Die Auseinandersetzung über die richtigen Lehren zwischen Guarinoni und Haslmayr endete damit, dass Haslmayer für Jahre auf einer Galeere in Genua landete.
Aktivist der Gegenreformation
Der aus dem Trentino stammende Arzt betätigte sich als Arzt des Königlichen Stiftes in Hall, als Physikus der Stadt Hall, als Pestarzt, als Berater zweier Erzherzoginnen, als Spitalsverwalter, als Schriftsteller, als Kirchenbauer, als Bergsteiger, Botaniker, als Wallfahrer und Pilger, als Reliquienlieferant, als Veranstalter öffentlicher geistlicher Spiele und Umzüge, als Maler und Mathematiker.
Bis ins 20. Jahrhundert wirksam war seine »Begründt History der Marter deß Haillig vnschuldigen Kindtß Andree von Rinn«, eine von Guarinoni ohne jede historische Grundlage nach dem Muster des Simon von Trient konstruierte den katholischen Antijudaismus transportierende Ritualmordlegende.
Dieses wirkunsgmächtige Konstrukt bestätigt den in der modernen Literatur zentralen Aspekt von Guarinonis Wirken: die starke Einengung aller von ihm behandelten Probleme allein auf einen moralischen Aspekt.
Blinde Gläubigkeit
Jürgen Bücking fügte dem in seiner 1968 erschienen Studie »Kultur und Gesellschaft in Tirol um 1600« noch folgende Charakteristika Guarinonis hinzu: die blinde Gläubigkeit gegenüber allen kirchlichen Legenden und gegenüber aller literarischen Tradition, gleich welcher Art, die mangelnde Fähigkeit, die Vergangenheit aus ihrem Anders-Sein heraus zu begreifen und ein eklatanter Mangel an Reflexion und Relativierung.
Trotzdem lohnt sich ein Blick auf seine Arbeiten …
GemeindeMuseumAbsam
Im alten Kirchenwirt
Walburga-Schindl-Straße 31
A – 6067 Absam
Öffnungszeiten
Freitag 18 – 20 Uhr
Samstag 14 – 17 Uhr
Sonntag 14 – 17 Uhr
Information und Führungen
Matthias Breit
0 676 / 84 05 32 700
kontakt@absammuseum.at
Kontoverbindung
Museumsverein Absam
IBAN: AT98 3620 0000 0003 1542
BIC: RZTIAT 22200