815_geige
815_gang_og
815_film
815_federn

die wehrmachtsdeserteure von goldegg 1943  –  2014

ein gespräch mit brigitte höfert

ein gespräch mit brigitte höfert

Zum Foto: Karl Rupitsch mit seiner Tochter Brigitte Höfert (1943). Er hat sich im Herbst 1943 dem Dienst in der Werhmacht entzogen. Im Winter schlossen sich ihm fünf weitere Deserteure an, die sich in den Wäldern und Almen oberhalb von Goldegg in Salzburg versteckt hielten. Ein Jahr später waren vier von ihnen tot und rund 50 Verwandte, Freunde und Unterstützerinnen verhaftet.

Die Deserteure von Goldegg: Am 2. Juli 1944 wurden die Bewohner der Häuser und Anwesen in Goldegg-Weng im Salzburger Pongau von Schüssen und Geschrei aus dem Schlaf gerissen. Gestapo, Gendarmerie und SS hatten in der Nacht die Wälder um den abgeschieden gelegenen Weiler durchkämmt, jeden Heustadel mit Lanzen durchbohrt, die Höfe und Ställe durchsucht und Verdächtige verhaftet. Ziel der Razzia waren junge Männer aus dem Ort, die seit 1943 nicht mehr zur Wehrmacht einrücken wollten. Dem sinnlosen Morden wollten sie sich nicht mehr länger aussetzen.

Fünf Bauern hatten sich bei Fronturlauben dem Sägearbeiter Karl Rupitsch angeschlossen, der sich seit Herbst 1943 in den Wäldern und auf den Almen um Goldegg-Weng versteckt hielt. Bei der Razzia am 2. Juli 1944 wurden zwei unbeteiligte Bauernsöhne von der Gestapo ermordet. Einer der Deserteure fiel im Kampf mit der SS, zwei wurden im Oktober 1944 im Konzentrationslager Mauthausen erhängt, einer kurz vor Kriegsende erschossen und einer fiel in einer der Strafkompanien für Deserteure.

Nur zwei überlebten. Dutzende Sennerinnen, Altbauernleute und Nachbarn, die die Deserteursgruppe – also ihre Verwandten und Freunde – unterstützt und nicht verraten hatten, sind in Konzentrationslager verschleppt worden. Wer den »Sturm«, wie die Verfolgungsaktion der Deserteure Anfang Juli 1944 von den Behörden verharmlosend genannt wurde, überlebte, kam nach dem Krieg mit schweren Verwundungen nach Goldegg zurück.

Frau Brigitte Höfert ist die Tochter des am 28. Oktober 1944 in Mauthausen hingerichteten Karl Rupitsch. Sie hat einen Gedenkstein für die insgesamt vierzehn Opfer aus Goldegg entwerfen lassen … Eine Geschichte bis in die Gegenwart. 

eintrittfrei


GemeindeMuseumAbsam
Im alten Kirchenwirt
Walburga-Schindl-Straße 31
A – 6067 Absam

Öffnungszeiten
Freitag 18 – 20 Uhr
Samstag 14 – 17 Uhr
Sonntag 14 – 17 Uhr

Information und Führungen
Matthias Breit 
0 676 / 84 05 32 700
kontakt@absammuseum.at

Kontoverbindung
Museumsverein Absam
IBAN: AT98 3620 0000 0003 1542 
BIC: RZTIAT 22200

Impressum
Datenschutzerklärung