Molybdän und Zwangsarbeit auf 2.900 Metern Seehöhe
800 Fotos
Im Mai 1942 kommen im Tiroler Valsertal 59 so genannte »Ostarbeiter« an. Zwei Jahre später, Ende 1944, arbeiten im Valsertal über 250 Zwangsarbeiter. Sie errichteten im abgelegenen Seitental des Tiroler Wipptals bis zur Befreiung 1945 nicht nur einen »state-of-the-art« Molybdän-Bergbau, sondern auch die dafür im Hochgebirge notwendige Infrastruktur.
Mehr als 20 Millionen Menschen aus fast ganz Europa mussten während des Zweiten Weltkrieges Zwangsarbeit im Deutschen Reich oder den besetzten Ländern leisten.
Das nationalsozialistische Deutschland hatte den Krieg lange geplant und vorbereitet. Sein Ziel war die Unterwerfung und Ausbeutung Europas. Dafür wurden die besetzten Gebiete ausgeplündert und Millionen Männer, Frauen und Kinder in das Deutsche Reich verschleppt.
Leerstelle
Wenn Sie sich für die Zwangsarbeit im Valsertal interessieren, dann müssen Sie entweder die internationale Wanderausstellung »Zwangsarbeit. Die Deutschen, die Zwangsarbeiter und der Krieg« besuchen (bisher in Berlin, Warschau, Moskau und Prag zu sehen), oder Sie müssen sich die Kistenvitrine zu diesem Thema auf dem Pfitscherjoch ansehen. In Vals bleib diese Geschichte bisher unsichtbar …
Mentalitätsgeschichte
Im Zuge der Recherchen zum Bergbau auf der Alpeiner Scharte sind rund 800 historische Fotos von diesem Projekt aufgetaucht.
Mehrheitlich dokumentieren die Fotos den Baufortschritt und technische Aspekte dieses außergewöhnlichen Projektes. Unvermeidlich kommen auf diesen Fotos auch die extremen Arbeitsbedingungen ins Blickfeld. Ein kleiner Fotobestand dokumentiert ausschließlich auf Gruppen- und Einzelportraits die Lebensumstände von Zwangsarbeitern jenseits ihres Arbeitsplatzes.
Im Vortrag (mit den Simino-Rossi-freundlichen Beginnzeiten am Samstag und Sonntag!) geht es um diesen Fotobestand.
Eintrittfrei