Treffpunkt: Parkplatz Tirolpanorama
Was der neue Bergisel-Rundwanderweg nicht zeigt und thematisiert: Von den hölzernen (!) Obelisken über den Rasentennisplatz bis zur Wohnungslosensiedlung wird bei einer Begehung das unsichtbar Gemachte dieses Heldenbergs thematisiert.
Bei der Besichtigung der Identitätsbaustelle Bergisel wird anhand von einigen Stationen (ehemaliger Tennisplatz, Andreas-Hofer-Denkmal, Urichhaus) zu klären versucht, woran denn dort oben erinnert wird.
So wie die umfangreiche Zeltsiedlung von Wohnungslosen am Fuß des Bergisel für das Publikum des »Heldenbergs« unsichtbar bleibt, so bleiben zentrale historische Zusammenhänge, die die atemberaubende hohe Dichte von Erinnerungsobjekten am »Heldenberg« erst verständlich machen würden, im Verborgenen.
Man könnte den Eindruck gewinnen, dass die zahlreichen Denkmäler und Denkmalfragmente auf diesem Berg, von dem jeder weiß, dass er keiner ist, nur den realen Bedeutungsverlust Tirols seit Anfang des 18. Jahrhundert heldisch kompensieren sollten: von der realen Geschichte kann dabei verständlicherweise nicht die Rede sein.
Sportplatz
Eine (militaristische) Elite hatte sich am Bergisel nach 1820 nicht nur eine lauschige Freizeitanlage mit Sommeroffizierskasino, Gastgarten, diversen Schießständen und einem Tennisplatz geschaffen, sondern ein Areal, auf dem in der Ära des Nationalismus eine »deutschtiroler« Identität konstruiert, zelebriert und inszeniert werden konnte.
Kein Wunder also, dass im Jahr 1936 Pläne für ein Vaterländisches Zentrum am Bergisel entstanden sind, die nicht nur einen monumentalen Aufmarschplatz mit Ehrenhof zeigen, sondern bereits damals das Colossal-Rundgemälde Schlacht am Berg Isel (Originaltitel) auf diesen Brennpunkt des Tirolertums verlegen wollten.
Treffpunkt
Jeweils 16.00 Uhr beim
Kassenautomat
am Parkplatz
des Tirolpanorama
( das nicht Teil der Besichtigung ist ).
Die Besichtigung findet auch
bei schlechtem Wetter statt.
Anmeldung erbeten:
0 676 / 84 05 32 700