Eine Radiosendung mit Bert Breit (1927 – 2004)
und zahlreichen Musikbeispielen
Freitag 29. Jan um 20 h
Samstag 30. und
Sonntag 31. Jan um 16 h
Radiosendung
Sie hören ein 53 Minuten langes Interview von Othmar Costa mit dem Absamer Komponisten Bert Breit (1927 – 2004) und zahlreichen Musikbeispielen.
Zum Beispiel Filmmusik
Bert Breit:
»Optische Stimmungen sind oft etwas sehr Trügerisches, ganz besonders im Film. Die Aufgabe des Komponisten ist es, oft gegen das unmittelbar Sichtbare zu komponieren. Die Musik kann – manchmal im Gegensatz zu den Bildern – den inhaltlichen Hintergrund der Geschichte klären. Beim Komponieren für den Film oder das Hörspiel hat mich oft dieser Widerspruch zwischen dem Sichtbaren und dem Hörbaren gereizt. …
Die Musik muss nicht immer im Hintergrund bleiben. Es gibt durchaus Fälle, wo die Musik ein tragendes Element eines Films, oder eines Hörspiels sein kann. Manche Filmszenen werden sogar nach der Musik gemacht. Die Musik führt in diesem Falle Regie.
Hörspiele erlauben mehr Freiheiten, weil Musik auch als Intermedium vorkommt, nicht nur als Background. Außerdem bietet die Gebrauchsmusik die Möglichkeit musikalische Formen einzusetzen, die ich sonst niemals verwendet hätte. Marsch- oder Blasmusik, zum Beispiel, macht es möglich im Film eine kriegerische Stimmung zu erzeugen, selbst wenn im Bild überhaupt nichts davon zu sehen ist.
In der Gebrauchsmusik sind dem Geschmack und auch der Geschmacklosigkeit keine Grenzen gesetzt, weil auch Kitsch z. B. einen Zweck erfüllen kann. Es kann Fälle geben, wo ein Film oder ein Hörspiel gerade vom Widerspruch zwischen der Musik und dem Dargestellten bzw. dem Gesehenen profitiert. Das heißt, es gibt in der Gebrauchsmusik eine schöpferische Freiheit, die es in der sogenannten absoluten Musik, in der man ja ganz bewusst auf viele Formen und Stile verzichtet, nicht gibt.«
Eintrittfrei