Führung mit Hörexperimenten
flexibleAufhängung
Bis auf 0,11 cm Holzstärke ging Jacob Stainer bei manchen Decken und Böden seiner Instrumente herunter: sein Ziel war ein feiner, nuancenreicher, leiser Klang. Und genau diese variierende Holzstärke bei seinen Decken und Böden unterscheidet Stainers Instrumente von den Instrumenten aus Cremona (Amati, Stradivari, Guaneri).
Rudolf Hopfner, der Direktor der Sammlung alter Musikinstrumente im Kunsthistorischen Museum Wien, schreibt:
»Bei den klassischen italienischen Arbeiten, vor allem jenen Stradivaris, sind die Deckenstärken in der Mitte und am Rand annähernd gleich. Anders bei Stainer, der einem stärkeren Zentrum […] einen dünnen Rand gegenüberstellt. Mit Stärken unter zwei Millimeter geht er im Bereich der Hohlkehle an die Stabilitätsgrenze des Fichtenholzes. Physikalisch gesehen ähnelt dieses Konzept einer Lautsprechermembrane, die am Rand eine flexible Aufhängung besitzt.«
Vergleich
Bei der Führung im Gemeindemuseum Absam gibt es eine Art Fingerabdruck von Jacob Stainer zu sehen: der Vergleich der unterschiedlichen Holzstärken der Decke und des Bodens einer Stainer- und einer Stradivari-Violine macht Stainers eigenwilliges Design sichtbar. Außerdem wird auf einfachste Weise (wenn man will, auch an der Schläfe) der Einfluss des Holzes auf den Klang demonstriert.
Eintrittfrei