Themenabend mit Hermann Sonntag
(GF Naturpark Karwendel)
Sind es die Nieten oder die Passagiere?
Um die Bedeutung der Artenvielfalt zu diskutieren, greifen Wissenschaftler oft auf das Flugzeug zurück … Die Nieten-Hypothese besagt: Jede Niete eines Flugzeugrumpfs trägt zum Zusammenhalten bei und verhindert damit ein Abstürzen des Flugzeuges – jede Art ist also zum Aufrechterhalten eines Ökosystems mehr oder weniger wichtig. Die Passagier-Hypothese hingegen meint: Kein Fluggast ist für die Flugfähigkeit des Flugzeuges vonnöten, dafür umso mehr die Crew – es kommt demnach nur auf wenige Schlüsselarten an …
Vor der Haustüre
Mit dem Naturpark Karwendel haben wir ein wahrlich lebendiges Beispiel für Artenvielfalt »vor der Haustür«. Er ist das älteste Schutzgebiet Tirols und der größte Naturpark Österreichs. Aufgrund seiner Dimension, der Ausbreitung auf 727 km² Fläche und der Erstreckung über vier Höhenstufen – von den Tallagen über Bergwälder und Almmatten bis in die Felsregionen – birgt er eine reichhaltige Artenvielfalt mit 1.305 Pflanzen- und mehr als 3.035 bekannten Tierarten.
Zweiter Blick
Viele Besonderheiten offenbaren sich dem Betrachter aber oft erst auf den zweiten Blick – diese Besonderheiten wird Hermann Sonntag vom Naturpark Karwendel bei seinem bilderreichen Vortrag aus der Sicht eines Biologen vorstellen – vom Pannonischen Enzian am Issanger bis zum Alpenflechtenbär in den Gipfelregionen.