In fünf Minuten zum guten Ton
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Fotogalerie Maultrommel spielen
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in fünf minuten zum guten ton
maultrommel spielen lernen
Anmeldung bis 14. August
0 676 / 84 05 32 700
kontakt@museumabsam.atTeilnahme kostenfrei
Für die, die es gerne museal akademisch mögen: Die Maultrommel gehört zu den Aerophonen (Luftklingern) oder zu den Idiophonen (Selbstklingern). Es gibt weiters hetero-, aber auch idioglottale Maultrommeln aus Metall oder aus Bambus.
Aber ganz egal, ob aero, idio oder hetero, ein großes Maul kann bei diesem Instrument nie schaden. Und das macht die Maultrommel vielleicht zu dem Tiroler Instrument …
Sie selbst sind ja mit Ihrer Mundhöhle der über den Klang des Instruments entscheidende Resonator beim Maultrommelspielen.
halbwüchsig
So war die Maultrommel bis ungefähr Mitte der 1970er Jahre als billiges Klangspielzeug für Halbwüchsige gang und gäbe. Allen, die sich damals mit diesem Hosentascheninstrument aktiv beschäftigten, war eines gemeinsam: Sie brauchten für ihre Musik weder einen mit Didaktik aufmunitionierten Lehrer, noch einen institutionalisierten »Instrumentalunterricht«. Techniken wie die Gaumensegelverschlusstechnik (die findet man in Lehrbüchern wirklich) hat man intuitiv beim Spielen erlernt.
let it swing
Wenn man weiß, wie weit man die Schneidezähne (ob die Zweiten oder die Dritten, spielt keine Rolle) öffnen muss, und wie man die Zunge im Mund anordnet, um das Brummeisen zum Klingen zu bringen, kommt man auf der Maultrommel in fünf Minuten zum guten Ton .
fiveminutes
Wenn Sie (Ihre Kinder, Enkel, Neffen) also wenige Minuten für Haltung, Anschlag- und Atemtechnik übrig haben, dann kommen Sie am 21. August ins Museum (Teilnahme ab dem 6. Lebensjahr möglich).
Maultrommeln in allen Größen stehen zur Verfügung. Wenn Sie wollen, nehmen wir Ihre Versuche auch auf (ein Bassist für den richtigen groove ist anwesend), um daraus ein Maultrommelstück zu mixen – ja, auch das unvollkommen klingende Scheppern der Zähne am Anfang ist Musik .
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Dientsbotenleben – Frauen- und Mädchenarbeit in Tirol
Führung und Film am »Hohen Frauentag«
Führungen
Montag, 15. August
um 16 und um 18 UhrFilm
Montag, 15. August
um 20 UhrEintritt frei.
Um 20 Uhr zeigen wir den Dokumentarfilm
»Dienstbotenleben. Knechte und Mägde in Tirol«
ORF 1977
Dauer: 57 Minuten
Kamera: Christian Berger
Buch und Regie: Bert BreitDie frühe Fabriksarbeit war weiblich
1847 ist die jüngste Arbeiterin in der Absamer Textilfabrik gerade 12 Jahre alt. In den folgenden Jahrzehnten werden aber auch 10-jährige Mädchen bis zu 14 Stunden an den Spinnmaschinen arbeiten. Die beiden Absamer Bäche und die von der Arbeit am Salzberg und in der Saline geprägte Sozialstruktur der Bevölkerung machen Absam zu einem frühen Tiroler Fabriksstandort.
Fabriksarbeit im 19. Jahrhundert war überweigend Arbeit von Frauen und Mädchen. Die ab 1800 auch in Österreich gebauten Fabriken brauchen keine qualifizierten Arbeitskräfte. Im Gegenteil, je besser ein Betrieb mit Maschinen ausgestattet war, desto eher wurden Frauen und Kinder als billige Anlern-Arbeitskräfte eingesetzt. Bereits 1818 entsteht so am Amtsbach die Kapfersche Beinknopffabrik, in der bis zu 130 Frauen und Kinder arbeiten werden.
Arbeitserziehung
Aber schon der absolutistische Staat des 18. Jahrhunderts war ein Freund und Förderer der Frauen- und Mädchenarbeit. Noch vor der Einführung der Schulpflicht etabliert Maria-Theresia – heute oft als »wahre Mutter des Volkes« verklärt – ein System der Arbeitserziehung: In Spinnschulen sollten die zunehmend verarmenden Untertanen (Bettler- und »Landstreicherunwesen«) zur modernen Arbeit in der Fabrik erzogen werden.
Die harte Arbeit in den Manufaktren und später dann in den Fabriken war begleitet von einer »pädagogischen« Rechtfertigung: Fabriksherren sahen sich als Wohltäter und Menschenfreunde, da sie mit ihren Frauen- und Kinder-Arbeitsplätzen ein Leben jenseits von »Müssiggang« und »Laster« garantierten.
Fabrikskinder
Damit war eine moralische Position formuliert, die noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts Verhältnisse garantierten, in denen »Fabrikkinder« selbstverständlicher Teil der »Fabrikspopulation« waren.
Noch die Berichte der Gewerbeinspektoren, die es in Tirol erst seit 1883 gibt, dokumentieren das Ausmaß der Kinderarbeit: In einer Seidenspinnerei arbeiteten unter 14-jährige Mädchen täglich 10,5 Stunden und in der Zündholzherstellung waren schon sechsjährige Kinder eingesetzt …
Dienstbotenleben
Ein Dokumentarfilm von Bert Breit aus dem Jahr 1977.
Zitate aus dem Drehbuch:
»Wir wissen wohl einiges über Bräuche, Sitten, Arbeits- und Lebensbedingungen der Bauern, fast nichts hingegen wissen wir über die Knechte und Mägde, die Fütterer, Rosser und Stadler, die Groß- und Kleindirn – über jenen Stand also, der von alters her bis in unser Jahrhundert herauf [= 20. Jahrhundert] den Großteil der bäuerlichen Arbeit auf Acker, Feld und Alm, im Wald, im Stall und auf dem Hof leistete.
Dienstboten wurden oft zu kirchlichen Festen, Andachten und Prozessionen geschickt – stellvertretend für die Bauersleute, weil es wichtig war, dass jemand vom Haus am kirchlichen Leben teilnahm. Religiöse Gemeinschaften (Bünde, Vereine etc.) konnten Dienstboten aber kaum bilden, da die Kommunikationsmöglichkeiten fehlten … «
Eintritt frei.
GemeindeMuseumAbsam
Im alten Kirchenwirt
Walburga-Schindl-Straße 31
A – 6067 Absam
Öffnungszeiten
Freitag 18 – 20 Uhr
Samstag 14 – 17 Uhr
Sonntag 14 – 17 Uhr
Information und Führungen
Matthias Breit
0 676 / 84 05 32 700
kontakt@absammuseum.at
Kontoverbindung
Museumsverein Absam
IBAN: AT98 3620 0000 0003 1542
BIC: RZTIAT 22200