Das Lager, der Brand und der General
Himmelhohe Flammen 1947
Frau Hanna Goldmann, 1920 geboren, hat von 1947 bis 1951 im Flüchtlingslager Eichat gelebt. In ihren Erinnerungen schreibt sie über den Barackenbrand zu Ostern 1947:
„Bald danach geschah es, dass ich eines Nachts hörte, wie auf dem Gang Leute rannten. Das war an und für sich nichts Ungewöhnliches, denn unsere Nachbarn, eine Familie mit acht Kindern, hatten öfters Familienstreitigkeiten und es war sogar ein paar Mal vorgekommen, dass der Ehemann seine Frau mit einem Messer in der Hand durch den Gang jagte, von den schreienden Kindern verfolgt.
Aber diesmal war es anders. Ich machte also die Augen auf und sah zu meinem Entsetzen durch das Fenster, dass die Nachbarsbaracke lichterloh brannte. Die Baracke brannte mit einer himmelhohen Flamme wie Zunder, denn sie war ja nur aus Weichfaserplatten – und ich hatte nie gewusst, was das Feuer für ein höllisches Geheule macht.“
Der Hochkommissar in der Baracke …
Anhand neuer Dokumente und Fotos wird es in Teil 3 der Erinnerungen an die Frühgeschichte von Eichat um diesen verheerenden Brand im Jahr 1947 und einen außergewöhnlichen Besuch im Lager im Jahr 1962 gehen: Ohne großen Empfang durch Musikkapelle o. ä. kam der der ehemalige französische Hochkommissar für Österreich, Genral Béthouart 1962 zurück nach Tirol, um zusammen mit seiner Frau eine Familie in ihrer Zwei-Zimmer-Wohnungen in Eichat zu besuchen …