Ein Blick auf die Vergangenheit
Vermessenes Herrschaftswissen
Drei Anläufe hat es gebraucht (1787, 1801 – 1805 und 1816 – 1820) bis das historische Tirol auf Initiative des Hofkriegsrates in Wien vermessen war, war doch das Militär für seine strategische und operative Planung (nach innen und außen) auf präzises Kartenmaterial angewiesen.
Die tausenden handgezeichneten Kartenblätter unterlagen daher strengster militärischer Geheimhaltung.
Jedes Blatt zeigt ca. 200 km2 Landschaft, ergänzt sind die Blätter mit Daten für die Einquartierung von Soldaten und Pferden (Absam z. B. mit seinen 161 Häusern sollte bis zu 360 Mann unterbringen).
Nation
Aber auch der langsam aufkommende Staat stützte sich immer öfter auf das in Karten gefasste Herrschaftswissen und formulierte in ihnen sein legal abgegrenztes Territorium, auf dem er vollständig, umfassend und gleichmäßig über jeden Quadratzentimeter zu herrschen beanspruchte.
Absam bis Völs
Das Kartenblatt der sogenannten Franziszeischen Landesaufnahme für den Großraum Innsbruck beruht auf Daten aus dem Jahr 1820, es zeigt also die Gegend von Absam bis Völs vor etwa 200 Jahren.
Dieses Kartenblatt, vergrößert auf 3 x 2 Meter, mit all seinen Informationen über Verkehrswege, Dorfstrukturen, Wassernutzung, Ortsbezeichnungen, aber auch über die Gesellschaft damals (z. B. eingezeichnete Galgen) stammt aus dem Kriegsarchiv und ist über Ostern im Gemeindemuseum Absam zugänglich.
Außerdem werden täglich Führungen durch die Kartenlandschaft angeboten: mit Walter Hauser vom Bundesdenkmalamt und Josef Bertsch von Chronos Thaur. Anschließend wird beim Kartenlesen Literatur über Karten vorgestellt.
Eintrittfrei