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1909ff – Ein Scherflein zur Ausrottung
dieses grauenhaften Spukes …

Die Interventionen von Dr. Josef Sagher
gegen den Anderl-von-Rinn-Kult

Die Interventionen von Dr. Josef Sagher
gegen den Anderl-von-Rinn-Kult

Ein Themenabend mit Musik
im Zeughaus Innsbruck

Es liest Johann Nikolussi
Musik mit
Matthias Legner (Vibraphon)
und Marco Stagni (Bass)

Eine Kooperation von
Tiroler Landesmuseen,
Lehrhaus Innsbruck und
Gemeindemuseum Absam

Vor 23 Jahren verbot Bischof Stecher den Kult um die antisemitische Ritualmordlegende des Andreas von Rinn und hob die Wallfahrt auf. Vor zwei Jahren hat der bisher letzte Bischof von Innsbruck dieses Verbot bekräftigt und die schuldbewusste Abkehr der katholischen Kirche vom Antijudaismus in Erinnerung gerufen.

Dass aber bereits vor mehr als 100 Jahren von Tirol aus auf lokaler und internationaler Ebene massiv gegen die »mittelalterlichen Überbleibsel« in Rinn interveniert worden ist, blieb in den Auseinandersetzungen, die Reinhold Stecher zu führen hatte, praktisch unbeachtet: war es doch der Feldrabbiner Dr. Josef Sagher – er war mit in Krakau rekrutierten jüdischen Soldaten eines Feldjägerbataillons nach Innsbruck gekommen –, der von 1909 bis 1911 in allen katholischen Machtzentren, von den Bischöfen in Salzburg, Brixen und Trient bis zum damaligen Papst, »mannhaft« für die sofortige Beseitigung der bildlichen Darstellungen der Ritualmordlegende in der Kirche in Rinn und in anderen Tiroler Kirchen auftrat. Es ging ihm damals darum, diesem »Zustand von Wahnvorstellungen ein Ende zu machen«.

Seine Argumente, Eingaben und Initiativen zur Beseitigung des Anderle-Kultes, aber auch das Scheitern seiner Initiative in Tirol, in Rom und beim Völkerbund dokumentierte Sagher in einer Studie. Der Innsbrucker Historiker Martin Achrainer, der sich mit Dr. Josef Sagher eingehend beschäftigt hat, schrieb 2012: »Nach dem Weltkrieg ließ Sagher seine Eingabe, mit einem Vor- und Nachwort versehen, in Teplitz-Schönau drucken. Nur wenige Exemplare sind überliefert; bezeichnenderweise keines in den Innsbrucker Archiven und Bibliotheken.«

Am 29. Juni stellen wir daher im Rahmen eines Themenabends im Zeughaus Innsbruck Josef Saghers »Kritisch historische Untersuchung der Geschichte des Anderl von Rinn und die Intervention beim Vatikan und Papst Pius dem X.« vor. Johann Nikolussi wird aus Saghers Argumentation, aber auch aus der Ablehnung des damaligen Brixner Bischofs lesen. Musik mit Matthias Legner am Vibraphon und Marco Stagni am Bass.

Eintritt frei.


GemeindeMuseumAbsam
Im alten Kirchenwirt
Walburga-Schindl-Straße 31
A – 6067 Absam

Öffnungszeiten
Freitag 18 – 20 Uhr
Samstag 14 – 17 Uhr
Sonntag 14 – 17 Uhr

Information und Führungen
Matthias Breit 
0 676 / 84 05 32 700
kontakt@absammuseum.at

Kontoverbindung
Museumsverein Absam
IBAN: AT98 3620 0000 0003 1542 
BIC: RZTIAT 22200

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