815_geige
815_gang_og
815_film
815_federn
  • Aus der Frühgeschichte des Radfahrens

    2017-06-10

    Aus der Frühgeschichte des Radfahrens

    Von Fahrverboten, Unfällen und Rennen in Tirol vor 1900

    RadArchäologie

    Zwei Tage vor dem 200. Geburtstag des Fahrrads (12. Juni 1817) werfen wir einen Blick auf die Frühgeschichte des Radfahrens in Tirol. In den Innsbrucker Nachrichten liest man bereits 1869 unter dem Titel Velocipedistisches:

    »Heute morgens hatte ein angehender Velociped-Ritter die Vorstadt zu seinen Studien ausersehen und machte mit seinen Schlangenlinien die Gegend unsicher. Möchten doch die Freunde dieses Sports weniger belebte Stadttheile zu ihrem Tummelplatze machen.«

    Und 1884 erreichen die Auseinandersetzung mit dem neuen Individualverkehrsmittel einen Höhepunkt:

    »Wie alles Neue, das sich einbürgert, Kämpfe zu bestehen hat, so geht es auch den Velocipedisten. […] Nicht genug, dass ihnen in den meisten Städten untersagt ist, innerhalb der Bannmeile ihre »Künste« zu machen, tritt jetzt, wo die kühnen Zwei- und Dreiradler nach hinaus gedrängt werden, ein neuer Factor auf, der diese Herren aus der Haut fahren macht. Das sind die Mautheinnehmer, welche die »Radlreiter«, wie sie die Bauern heißen, nimmer frei passieren lassen wollen, sondern also sagen: 1 Fuhrwerk gleich 1 Pferd macht soundsoviel an Mauthgebühren.«

    Da kommt das Inserat für »Radfahrer-Bomben« 1896 gerade richtig …

    Wenn Sie mehr von Angriffen, Überfällen, Verboten, Unfällen, Rennen und Inseraten rund um das Zweirad in Tirol vor 1900 erfahren wollen, kommen Sie am Samstag, 10. Juni zur Zeitungslektüre mit Musik in Gemeindemuseum Absam.

    Eintrittfrei.

  • Wir waren nicht bereit mitzumachen

    2017-05-15

    Wir waren nicht bereit mitzumachen

    Desertion, Kriegsdienstverweigerung und Sippenhaft 1943-45 in Nord- und Südtirol.

    Ein Film- und Diskussionsabend
    im Parlament in Wien

    Anmeldung unter:
    www.parlament.gv.at
    Anmeldeschluss: 12.5.2017, 12.00 Uhr

    PROGRAMM  

    Begrüßung
    Karlheinz Kopf
    Zweiter Präsident des Nationalrates
    Hermann Gahr 
    Abgeordneter zum Nationalrat 
     
    Filmpräsentationen
    Wir waren nicht bereit mitzumachen.
    Deserteure in Südtirol 1943–45
    Österreich-Bild von Bert Breit
    aus dem Jahr 1995 (25 Minuten)  
    Verfemt – die Deserteure im Vomperloch
    Österreich-Bild von Georg Laich
    aus dem Jahr 2015 (25 Minuten)  

    Podiumsgespräch
    Dr.in Martha Verdorfer, Historikerin (Bozen)
    Dr. Hubert Innerebner, Jurist, Sohn eines Deserteurs im Vomperloch (Innsbruck)
    Dr. Peter Pirker, Historiker (Wien)
    Matthias Breit, Museumsleiter (Absam)  
    Gesprächsleitung
    Mag. Georg Laich, ORF Tirol   
    Schlussworte
    KommR Helmut Krieghofer,
    Landesdirektor ORF Tirol    

    Musikalische Begleitung
    Matthias Legner und Marco Stagni 
    spielen Jodler von Bert Breit    
     
    Im Anschluss wird zu einem  
    Tiroler Buffet aus Absam 
    in die Säulenhalle geladen.

    Wehrmachtsdeserteure waren überall dort, wo die alliierten Armeen 1945 in ihrem Kampf gegen die Wehrmacht und SS auf einen lokalen Beitrag zur Befreiung zählen konnten,  ein wesentlicher Faktor. Sei es in Südtirol, wo es wahrscheinlich die stärkste lokale Desertionsbewegung im deutschsprachigen Gebiet gegeben hat, sei es in Nordtirol, wo Deserteure bei der Verbindung zwischen einheimischen NS-Gegnern und der US-Armee die zentrale Rolle spielten.

    Wehrmachtsdeserteure aber waren eine verschwindende Minderheit. Ihr Beitrag wurde vor allem von den Alliierten im Sinne der Moskauer Deklaration geschätzt und anerkannt. In Nord- und Südtirol jedoch hat man sich ihrer nach einem kurzen antifaschistischen Frühling über Jahrzehnte hinweg nur in Ausnahmefällen erinnert. Selbst dass ein Wehrmachtsdeserteur, der dem amerikanischen Militärgeheimdienst OSS 1945 entscheidende Informationen für die Befreiung Tirols geliefert hatte, in den 1950er Jahren als Abgeordneter im Parlament gearbeitet hat, ist gründlich vergessen. Der 62. Jahrestag des Staatsvertrags ist wieder einmal ein Anlass zur Erinnerung an die, die nicht bereit waren mitzumachen …

  • Wehrmachtsdeserteure in Südtirol

    2017-05-05

    Wehrmachtsdeserteure in Südtirol

    Eine ausgeblendete Geschichte

    Ein Abend im Studio 3 des ORF Tirol in Innsbruck
    Um Voranmeldung wird gebeten:
    ORF Tirol Studio 3
    tel 0 512 / 56 65 33
    mail studio3.tirol@ORF.at

    Frauen im Widerstand

    In einem Interview 1995 hat der Deserteur Rudolf Schweigl aus St. Martin im Passeiertal die tragende Rolle von Frauen bei dieser Form des Widerstands deutlich gemacht:

    „Meine Schwester, die Luise, ist völlig mehr in der Gefahr gewesen als wir Deserteure. Die Nazis vom Südtiroler Ordnungsdienst – alles unsrige Leute – haben die Luise oft in Verdacht gehabt, sie könnte uns Essen heraufbringen. Aber von der Luise haben sie nie etwas erfahren. Sie hätte nie etwas verraten.«

    Wehrmachtsdeserteure waren überall dort, wo die Alliierten 1945 in ihrem Kampf gegen die Wehrmacht und SS auf einen lokalen Beitrag zur Befreiung zählen konnten, ein wesentlicher Faktor.

    So auch in Südtirol, wo es wahrscheinlich die stärkste lokale Desertionsbewegung im deutschsprachigen Gebiet gegeben hat.

    Wehrmachtsdeserteure aber waren eine verschwindende Minderheit. Sie wurden nur kurzfristig nach 1945 vor allem im Sinne der Moskauer Deklaration geschätzt und anerkannt, schließlich war ihre Verweigerung ein Beitrag zur Befreiung.

    In Südtirol (wie in Nordtirol) jedoch hat man sich ihrer nach einem kurzen antifaschistischen Frühling über Jahrzehnte hinweg nur in Ausnahmefällen erinnert. Grundlage dieses Abends ist das 1994 in Südtirol erschienene Buch von Martha Verdorfer, Walter Pichler und Leopold Steurer »Verfolgt, verfemt, vergessen. Lebensgeschichtliche Erinnerungen an den Widerstand gegen Nationalsozialismus und Krieg. Südtirol 1943–1945«

    Beispiel Passeier

    Das Passeiertal war 1943 – 45 das eigentliche Zentrum des antinazistischen Widerstandes in Südtirol. In keinem anderen Tal hat es so viele Deserteure gegeben, in keinem anderen Tal war aber auch die Repression so hart. In den drei Gemeinden St. Martin, St. Leonhard und Moos gab es insgesamt sechzig namentlich bekannte Deserteure und achtunddreißig Sippenhäftlinge – vor allem Frauen wurden als solche im Lager Bozen inhaftiert …

    Kooperation

    Eine Kooperation von ORF Tirol und Gemeindemuseum Absam.

    Einleitende Worte von LRin Christine Baur.

    Eintrittfrei


GemeindeMuseumAbsam
Im alten Kirchenwirt
Walburga-Schindl-Straße 31
A – 6067 Absam

Öffnungszeiten
Freitag 18 – 20 Uhr
Samstag 14 – 17 Uhr
Sonntag 14 – 17 Uhr

Information und Führungen
Matthias Breit 
0 676 / 84 05 32 700
kontakt@absammuseum.at

Kontoverbindung
Museumsverein Absam
IBAN: AT98 3620 0000 0003 1542 
BIC: RZTIAT 22200

Impressum
Datenschutzerklärung