Von Fahrverboten, Unfällen und Rennen in Tirol vor 1900
RadArchäologie
Zwei Tage vor dem 200. Geburtstag des Fahrrads (12. Juni 1817) werfen wir einen Blick auf die Frühgeschichte des Radfahrens in Tirol. In den Innsbrucker Nachrichten liest man bereits 1869 unter dem Titel Velocipedistisches:
»Heute morgens hatte ein angehender Velociped-Ritter die Vorstadt zu seinen Studien ausersehen und machte mit seinen Schlangenlinien die Gegend unsicher. Möchten doch die Freunde dieses Sports weniger belebte Stadttheile zu ihrem Tummelplatze machen.«
Und 1884 erreichen die Auseinandersetzung mit dem neuen Individualverkehrsmittel einen Höhepunkt:
»Wie alles Neue, das sich einbürgert, Kämpfe zu bestehen hat, so geht es auch den Velocipedisten. […] Nicht genug, dass ihnen in den meisten Städten untersagt ist, innerhalb der Bannmeile ihre »Künste« zu machen, tritt jetzt, wo die kühnen Zwei- und Dreiradler nach hinaus gedrängt werden, ein neuer Factor auf, der diese Herren aus der Haut fahren macht. Das sind die Mautheinnehmer, welche die »Radlreiter«, wie sie die Bauern heißen, nimmer frei passieren lassen wollen, sondern also sagen: 1 Fuhrwerk gleich 1 Pferd macht soundsoviel an Mauthgebühren.«
Da kommt das Inserat für »Radfahrer-Bomben« 1896 gerade richtig …
Wenn Sie mehr von Angriffen, Überfällen, Verboten, Unfällen, Rennen und Inseraten rund um das Zweirad in Tirol vor 1900 erfahren wollen, kommen Sie am Samstag, 10. Juni zur Zeitungslektüre mit Musik in Gemeindemuseum Absam.
Eintrittfrei.