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  • Hör-Silvester-Abend: »Der unsterbliche Österreicher«

    2018-12-31

    Hör-Silvester-Abend: »Der unsterbliche Österreicher«

    Helmut Qualtinger liest Anton Kuh

    Die Entwicklung in und von Deutschösterreich vom ersten Tag an – 12. November 1918 – hat der Schriftsteller und Journalist Anton Kuh ( 1890 Wien – 1941 New York ) kritisch beobachtet.

    Seine tagesaktuellen Momentaufnahmen ( Feuilletons, Theaterkritiken, Buchrezensionen und Glossen ) dokumentieren sein tiefes Verständnis für politische, gesellschaftliche und kulturelle Entwicklungen.

    »Seine Texte, oft für den Tag geschrieben, weisen doch in den meisten Fällen darüber hinaus. Seine Feuilletons gehören inhaltlich und, noch mehr, stilistisch zum Besten, was in den Zeitungen jener Jahre unterm Strich zu lesen war.« ( Walter Schübler ).

    Kuh und Tirol

    Im März 1919 beschäftigte sich Kuh mit Ereignissen in Tirol: Seit Monaten war in diversen Zeitungen eine zunehmend aufwiegelnde Kampagne gegen Frauen, die sich in Gesellschaft mit italienischen Soldaten zeigten, geführt worden. Im Reimmichl-Blatt „Tiroler Volksbote“ z. B. so: „Wie überall, wo Italiener sind, so natürlich kann man es auch hier gar nicht selten sehen, daß unsere Haller Mädln schon im trauten Verkehr mit den feindlichen Soldaten sind und mit ihnen fleißig Rodelpartien machen. Ob Russ, ob Tschech, ob Welscher – das ist unseren Gänsen gleich. Das Beste wäre, wenn solche Leute auch mit den Italienern gegen Süden abziehen würden; dann hätten wir einmal eine Ruhe.«

    Im März reagierte dann Anton Kuh in der Zeitung »Der Neue Wiener Tag« auf die Gründung einer »Gesellschaft zur Züchtigung national gesinnter Mädchen« in Tirol: »Eine anmutige Meldung kommt aus Innsbruck: Darnach hätte sich in den letzten Tagen, da ja heute wirklich nichts Wichtigeres zu tun ist, eine Gesellschaft von über 30 Personen gebil­det, die es sich zur Pflicht gemacht hat, deutsche Frauen und Mäd­chen, die in Gesellschaft von italienischen Offizieren getroffen wer­den, zu züchtigen. … Ein Aufruf zur Verprügelung von Frauen, da das kriegs- und siegs­repräsentierte Mannestum und die Barbarei der Manneskultur in die Knie knickt, da der Zeiger der Zeit auf Weltwende steht? Die Spezia­lität blüht nur in deutschvölkischen Gefilden. Die Revolution, die Sklavenketten brach, hat den Freien noch nicht die Anmut gebracht. Bei Gott nicht!«

    Der unsterbliche Österreicher

    Helmut Qualtinger hat 1962 Texte von Anton Kuh aufgenommen, die er 1931 im Buch »Der unsterbliche Österreicher« zusammengefasst hatte. Eine Auswahl können Sie sich am Silvesterabend jeweils um 18, 19 und 20 Uhr im Museum anhören. Mit freundlicher Unterstützung von Preiser Records Wien.

    eintrittfrei

  • Kein Weihnachtskonzert

    2018-12-23

    Kein Weihnachtskonzert

    mit HI5

    reservierung erbeten …
    0 676 / 84 05 32 700
    oder mats.breit@mac.com

    Philipp Ossanna – Gitarre
    Chris Norz – Drums
    Clemens Rofner – Bass
    Matthias Legner – Vibes

    Unlängst war über Hi5 zu lesen: »Man muss sich Zeit lassen beim Zuhören, weil sich da nichts vordergründig wichtig macht, die gelassenen Konturen und Strukturen sich erst ins Ohr graben müssen. Minimal Music küsst Cool Jazz oder so ähnlich.« FREISTIL

    dreiundzwanzigzwölf

    Schon vor 525 Jahren hat in Nürnberg Hartmann Schedl den 23. Dezember produktiv genutzt: er brachte am 23. Dezember 1493 seine Schedlsche Weltchronik heraus, die heute mit ihren rund 1800 Farbholzschnitten als das größte Buchunternehmen des 15. Jahrhunderts gilt (ein Reprint ist im Museum einzusehen).

    Den 23. Dezember vor 125 Jahren wiederum hat der deutsche Komponist Engelbert Humperdinck zum Tag der Uraufführung seiner Oper Hänsel und Gretel gemacht. Im Hoftheater in Weimar hat er 1893 seine Märchenoper – als Polemik gegen Richard Wagners deutschnationalen Opernwahn – als »Kinderstubenweihfestspiel « vorgestellt.

    Und am 23. Dezember 1597 wird der Barockdichter Martin Opitz geboren. Er schreibt später unter dem Titel »Schönheit dieser Welt vergehet«:

    Schönheit dieser Welt vergehet
    Wie ein Wind, der niemals stehet
    Wie die Blume, so kaum blüht
    Und auch schon zur Erden sieht
    Wie die Welle, die erst kimmt
    Und den Weg bald weiter nimmt.
    Was für Urteil soll ich fällen?
    Welt ist Wind, ist Blum und Wellen.

    Für RaucherInnen hat der 23. Dezember insofern Bedeutung, als dass am 23. Dezember vor 100 Jahren der spätere Kanzler und weltbekannte Kettenraucher Helmut Schmidt in Hamburg zur Welt kam. So wie in Wien 1921 der in Waidring (!) 2006 verstorbene Günther Nenning …

    Mal sehen, was der kommende 23. Dezember zu bieten hat – ausser dem Kein Weihnachtskonzert im Gemeindemuseum Absam mit Hi5.

    eintrittfrei

  • Überjam

    2018-11-30

    Überjam

    John Scofield Tribute

    die überjam-tribute-band
    Philipp Ossanna – Gitarre
    Anda Tentschert –Orgel
    Clemens Rofner – Bass
    Simon Springer – Drums

    schärfer kantiger

    Über den Gitarristen John Scofield schrieb die FAZ 2017:

    »Berühmt wurde John Scofield in den Achtzigern, als er eine Weile in der Band von Miles Davis spielte und Star People, dem besten Album, das Davis in seinem schwächelnden letzten Jahrzehnt noch gelang, seine Akzente aufprägte. Scofields Gitarrenspiel ist so prägnant wie unverwechselbar, schon deshalb, weil er nicht den perlenden, mittenbetonten Klang pflegt, wie man ihn von den meisten Jazzgitarristen kennt. Sein Ton ist bei aller Fülle, die ihm die semi-akustische Ibanez verleiht, schärfer und kantiger, er spielt mit dem Steg-Tonabnehmer, was sonst eher Rockgitarristen wegen der höheren Verzerrungsgrade tun.

    Am hinteren Ende schwingen die Saiten weniger und erzeugen deshalb nicht so weiche Töne. Anders als Pat Metheny, der auf das Bending der Saiten weitgehend verzichtet, hat Scofield die Techniken der Rock- und der Country-Gitarre in sein Spiel integriert.«

    überjam

    Zu den Konzerten mit der Musik seines Albums Überjam, das er gleich zweimal eingespielt hat, meinte Scofield:

    »Es gibt mir einen echten Kick, wenn ich mein Publikum tanzen sehe, obwohl unsere Musik definitiv Jazz ist – und keine Tanzmusik.«

    Zur Neuauflage von Überjam elf Jahre später konnte man lesen: »Wartete das Album Überjam (2002), auf das sich die aktuelle CD ostentativ bezieht, noch mit indischen Exotismen, reicher elektronischer Soundspielerei sowie Bass & Drum Anklängen auf, ist die Nr. 2 sehr reduziert und gradlinig. Und das Album groovt!«

    eintrittfrei


GemeindeMuseumAbsam
Im alten Kirchenwirt
Walburga-Schindl-Straße 31
A – 6067 Absam

Öffnungszeiten
Freitag 18 – 20 Uhr
Samstag 14 – 17 Uhr
Sonntag 14 – 17 Uhr

Information und Führungen
Matthias Breit 
0 676 / 84 05 32 700
kontakt@absammuseum.at

Kontoverbindung
Museumsverein Absam
IBAN: AT98 3620 0000 0003 1542 
BIC: RZTIAT 22200

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