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Hör-Silvester-Abend: »Der unsterbliche Österreicher«

Helmut Qualtinger liest Anton Kuh

Helmut Qualtinger liest Anton Kuh

Die Entwicklung in und von Deutschösterreich vom ersten Tag an – 12. November 1918 – hat der Schriftsteller und Journalist Anton Kuh ( 1890 Wien – 1941 New York ) kritisch beobachtet.

Seine tagesaktuellen Momentaufnahmen ( Feuilletons, Theaterkritiken, Buchrezensionen und Glossen ) dokumentieren sein tiefes Verständnis für politische, gesellschaftliche und kulturelle Entwicklungen.

»Seine Texte, oft für den Tag geschrieben, weisen doch in den meisten Fällen darüber hinaus. Seine Feuilletons gehören inhaltlich und, noch mehr, stilistisch zum Besten, was in den Zeitungen jener Jahre unterm Strich zu lesen war.« ( Walter Schübler ).

Kuh und Tirol

Im März 1919 beschäftigte sich Kuh mit Ereignissen in Tirol: Seit Monaten war in diversen Zeitungen eine zunehmend aufwiegelnde Kampagne gegen Frauen, die sich in Gesellschaft mit italienischen Soldaten zeigten, geführt worden. Im Reimmichl-Blatt „Tiroler Volksbote“ z. B. so: „Wie überall, wo Italiener sind, so natürlich kann man es auch hier gar nicht selten sehen, daß unsere Haller Mädln schon im trauten Verkehr mit den feindlichen Soldaten sind und mit ihnen fleißig Rodelpartien machen. Ob Russ, ob Tschech, ob Welscher – das ist unseren Gänsen gleich. Das Beste wäre, wenn solche Leute auch mit den Italienern gegen Süden abziehen würden; dann hätten wir einmal eine Ruhe.«

Im März reagierte dann Anton Kuh in der Zeitung »Der Neue Wiener Tag« auf die Gründung einer »Gesellschaft zur Züchtigung national gesinnter Mädchen« in Tirol: »Eine anmutige Meldung kommt aus Innsbruck: Darnach hätte sich in den letzten Tagen, da ja heute wirklich nichts Wichtigeres zu tun ist, eine Gesellschaft von über 30 Personen gebil­det, die es sich zur Pflicht gemacht hat, deutsche Frauen und Mäd­chen, die in Gesellschaft von italienischen Offizieren getroffen wer­den, zu züchtigen. … Ein Aufruf zur Verprügelung von Frauen, da das kriegs- und siegs­repräsentierte Mannestum und die Barbarei der Manneskultur in die Knie knickt, da der Zeiger der Zeit auf Weltwende steht? Die Spezia­lität blüht nur in deutschvölkischen Gefilden. Die Revolution, die Sklavenketten brach, hat den Freien noch nicht die Anmut gebracht. Bei Gott nicht!«

Der unsterbliche Österreicher

Helmut Qualtinger hat 1962 Texte von Anton Kuh aufgenommen, die er 1931 im Buch »Der unsterbliche Österreicher« zusammengefasst hatte. Eine Auswahl können Sie sich am Silvesterabend jeweils um 18, 19 und 20 Uhr im Museum anhören. Mit freundlicher Unterstützung von Preiser Records Wien.

eintrittfrei


GemeindeMuseumAbsam
Im alten Kirchenwirt
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A – 6067 Absam

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Freitag 18 – 20 Uhr
Samstag 14 – 17 Uhr
Sonntag 14 – 17 Uhr

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