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  • 14 Tage Tirol 1918

    2018-01-24

    14 Tage Tirol 1918

    Ein Tirol-Panorama in 65 Zeitungsmeldungen

    Gelesen von Rainer Egger und Johann Nikolussi
    Musik Martin Ohrwalder und Philipp Ossanna

    Mittwoch, 24. Jänner, 19.30 Uhr
    ORF Tirol Studio 3

    »Die Zeitung ist die Konserve der Zeit«, meinte der akribische Zeitungsleser Karl Kraus. Zu 100 Jahren Republik werden heuer in ganz Österreich Legionen von Akten- und Würdenträgern, Beamten, Bei- und Hofräten, Präsidenten und Referenten mobilisiert.

    Es wird sogar gleich zwei Häuser der Geschichte geben – in St. Pölten und in der Hofburg in Wien. Wir hingegen haben für den Themenabend »14 Tage Tirol 1918« nur in der Zeitung gelesen, und zwar im damals politisch bestimmenden »Allgemeinen Tiroler Anzeiger«, der Zeitung der erst im Oktober 1918 entstandenen Christlichsozialen Partei.

    Die Auswahl von Meldungen, Kommentaren und Inseraten, die in diesem Blatt zwischen 9. und 23. November 1918 erschienen sind, berichten von wildernden Soldaten, vom Pferderummel in Hall, von der Spanischen Grippe, von auf dem Dach der «Haller« (Straßenbahn) Reisenden, serbischen und russischen Kriegsgefangenen, der Ausrufung der Republik, der Wiedereinführung der Sonn- und Feiertagsruhe, der Bürgerwehr in Absam, von den neuen Stempeln in Österreichs Amtsstuben, der Pferdefleischabgabe, von einem gegen Kohlen eingetauschten Kindermantel, vom »Bademäuschen« – einem Lustspiel in 3 Akten im Triumph-Kino in Innsbruck, von der Innsbrucker Frauenbewegung, von der Kriegswursterzeugung … und vom ab dem ersten Tag der Republik artikulierten politischen Antisemitismus u. v. m. Ein Tirol-Panorama in 65 Kurztexten.

    Eine ORF Tirol Studio 3-Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Gemeindemuseum Absam

    Eintritt frei

  • Mixermotor, Gartenschlauch und Krippenberg

    2018-01-12

    Mixermotor, Gartenschlauch und Krippenberg

    Österreich-Bild von Bert Breit über das Krippenland Tirol

    Ein Österreich-Bild
    aus dem Jahr 1980
    Dauer: 30 Minuten

    Freitag, 12. Jänner um 20 Uhr
    Samstag, 13. und
    Sonntag, 14. Jänner um 16 Uhr

    Mit technisch, organisatorischen und philosophischen Fragen im Jahr 1980 rund um die organisierte Tiroler Krippenbewegung beschäftigt sich das Österreich-Bild von Bert Breit:

    Wer darf überhaupt eine Krippe und vor allem wo aufstellen, wie wird aus einem Haselnußstecken, Spagat, Leim und Kaffesud oder Lindes-Kaffee eine perfekte Palme u. v. m.

    Neben den organisierten Krippenbastlern kommen aber auch die in Tirol immer zu findenden Krippen-Außenseiter zu Wort. Eine Krippe für zuhause, als Dekoration in der guten Stube war z. B. dem Mutterer Friedrich Jaufenthaler viel zu kleinkariert. Im Film führt er die ausgefeilte Technik hinter bzw. unter seiner Krippe vor – mit insgesamt 15 Motoren von Waschmaschinen, Mixern, Scheibenwischern u. ä. sorgte er für Bewegung am Krippenberg. So geht sein Mond langsam mit Hilfe des Wellenschalters aus einem alten Radio auf …

    Zeitungsnotiz über die von Hamburg bis Wien in den 1920er Jahren bekannteste Tiroler Krippe des Landecker Kleinbauern und Kriegsinvaliden Josef Zangerl:

    »Die beweglichen Teile der Krippe sind von links nach rechts und von oben nach unten betrachtet folgende:

    1. Älpler bringen in Begleitung eines Jägermannes den Alpengewinn zu Tal;

    2. Ein Bauer schneidet vor seinem Hause Stroh;

    3. Eine Bäuerin wäscht am Brunnen die Wäsche;

    4. Landleute wallfahren vom Schlosse zur Kirche;

    5. Holzknechte begleiten ein Holzfuhrwerk, hinter ihnen wandern ein Hausierer und Karrenzieher auf der Landstraße;

    6. Bergleute fahren in einem Bergwerke aus und ein; ein Schmied richtet Werkzeuge für sie mit einer Schmiede her;

    7. Über dem Verbindungsgang vom Haus in den Stadel geht ein Weib mit einem Sacke auf dem Rücken, vor dem Hause brachelt ein Mann Flachs, ein anderer hackt in der Schupfen Holz;

    8. Aus der Mühle, vor der in einem Sägewerk eine Säge auf- und niedergeht, tritt der Müller mit einem Sacke auf dem Rücken zu einem Fuhrwerke;

    9. Eine Frau mit einem Korb in der Hand geht von der Scheune über einen Söller ins Haus, vor welchem ein Schleifer einen Schleifstein tritt;

    10. Vom Hause etwas abseits dreht ein Orgelmann seine Orgel;

    11. Brevierbetende Kapuziner wandeln in einem Klostergange auf und ab, während ein Mönch vom Kloster zu einer auf einer Anhöhe liegenden Kapelle geht;

    12. Eine Frau schöpft Wasser aus einem Ziehbrunnen;

    13. In einer vollkommen eingerichteten Bauernstube schlegelt die Bäurin Butter, in der Holzschupfen schneidet der Bauer Holz;

    14. In einer in den Berg eingebauten Hütte spinnt ein altes Mütterchen Flachs.«

    Dauer: 30 Minuten. Eintritt frei.


GemeindeMuseumAbsam
Im alten Kirchenwirt
Walburga-Schindl-Straße 31
A – 6067 Absam

Öffnungszeiten
Freitag 18 – 20 Uhr
Samstag 14 – 17 Uhr
Sonntag 14 – 17 Uhr

Information und Führungen
Matthias Breit 
0 676 / 84 05 32 700
kontakt@absammuseum.at

Kontoverbindung
Museumsverein Absam
IBAN: AT98 3620 0000 0003 1542 
BIC: RZTIAT 22200

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