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O-Ton:

Operation Greenup

Operation Greenup


überhört

Wehrmachtsdeserteure haben in Österreich über Jahrzehnte geschwiegen. Einer, der mitten in der Waldheim-Debatte bewusst sein Schweigen gebrochen hat, war 1988 der Tiroler Dr. Franz Weber aus Oberperfuss. In einem langen Interview mit dem Journalisten Hans Haider hat er über seine Rolle in der Operation Greenup und über seine vorhergehende Desertion gesprochen. Vier Jahre lang hatte er den grausamen Krieg der Nazis in der Sowjetunion und in Jugoslawien mitgemacht, doch im Herbst 1944 entschloss er sich, zu den Amerikanern überzulaufen:

»Ich war jetzt an der Stelle, wo ich gesagt habe, hier kannst du gehen! […] Ich kann natürlich dabeibleiben, entweder falle ich oder gehe in Gefangenschaft, danach bin ich ein treuer Soldat gewesen. Aber wenn man so überzeugt ist, dass die Geschichte zu einem heillosen Elend, zu einem KZ Europa führt, das war mir längst klar, dann kannst du nicht danach sagen, ich bin immer dagegen gewesen.«

Zentrale Passagen des Originalmitschnitts dieses Gesprächs sind am Samstag, 11. Mai um 20 Uhr im Gemeindemuseum zu hören.

greenup

Anschließend sehen Sie Ausschnitte eines Gesprächs mit dem amerikanischen OSS-Agenten Fred Mayer, der Ende Februar 1945 mit Hilfe von Franz Weber über Tirol abgesprungen ist und anschließend in Oberperfuss und Innsbruck »einquartiert« wurde. Zwei Monate lang lieferte er dann unerkannt wichtige Informationen aus der von den Nazis ausgerufenen »Alpenfestung«. Bei einer Veranstaltung im Jahr 2006 hat er in seiner Heimatstadt Freiburg erstmals auf Deutsch davon berichtet …

Erläutert werden die beiden Audio- und Videodokumente von Dr. Peter Pirker, der sie für sein unlängst erschienenes Buch »Codename Brooklyn. Jüdische Agenten im Feindesland. Die Operation Greenup 1945« ausführlich analysiert und kontextualisiert hat.

eintrittfrei


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