Noaflhaus Telfs
Donnerstag 21. November um19.30 h Wolfskulturgeschichte – Wie ein Tier böse wurde Musik u. a. von Howlin’ Wolf … mit Gregor Degasperi an der E-Gitarre Sonntag 24. November um 16 h Wolfsgespräch mit dem Tiroler Wolfsbeautragten Dr. Martin Janovsky angekommen … Kaum ein Tier hat – jenseits seiner durch Zoologen und Verhaltensforscher dokumentierten Existenz – so tiefe Spuren in Kultur und Politik hinterlassen wie der Wolf: von Rotkäppchen bis zum Werwolf, vom Wolf im Schafspelz bis zu den Grauen Wölfen, vom Alpha-Wolf in den Management-Etagen bis zum Reißwolf in den Fabrikshallen … Die Jahrhunderte dauernde Jagd und die letztlich auch in Tirol im 19. Jahrhundert erfolgreiche Ausrottung des Wolfs war begleitet davon, dass sich dieses Tier bis heute facettenreich im Schauerarsenal des Menschen ansiedeln konnte. Denn gerade dort half der Wolf über Jahrhunderte dem Menschen dabei, vor allem seine eigenen Konturen zu schärfen – schließlich gibt es »kein Tier da draußen, das uns sozial ähnlicher ist – in der sozialen Organisation und in der Kooperationsbereitschaft – als der Wolf« ( Kurt Kotrschal, Verhaltensbiologe ).
spurensuche Mit der, nunmehr strengstens geregelt und geschützten, Rückkehr der Wölfe auch nach Tirol gewinnt auch seine umfangreiche Kulturgeschichte wieder an Aktualität. Und so zieht sich die Spur des Wolfs aktuell vor allem durch Unmengen von Zeitungspapier, Webseiten, Presseerklärungen und Meinungsumfragen. Los wird er aber die sein Bild vielfältig prägenden kulturellen Weggefährten nicht mehr. Und genau damit erfüllt er – sowohl als Objekt der Ablehnung als auch der Verklärung – alle Voraussetzungen dafür, dass stolz verkündet werden kann, der Wolf ist »in der Mitte der Gesellschaft« angekommen.