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  • Endbahnhof Lafatscherjoch.

    2024-05-26 00:00:00

    Endbahnhof Lafatscherjoch.

    Oder der 1930 im Karwendel gescheiterte Technik-Minimalismus

    Mit nur 450.000,– Schilling Baukosten sollten ab 1931 mit zwei auf nur ein Drittel ihrer Größe zusammengeschrumpften Dampflokomotiven mindestens 25.000 Fahrgäste pro Saison zwischen Hafelekar und Pfeis auf einem »Felsenpfade« durch mehrere Tunnels mitten in die »Karwendelpracht« hinein transportiert werden.

    Gelesen haben Rainer Egger und Johann Nikolussi.

  • es gilt die unschuldsvermutung

    2022-12-31

    es gilt die unschuldsvermutung

    lesung mit musik

    Platzreservierung erbeten
    0 676 / 84 05 32 700 oder mats.breit@mac.com

    Es lesen
    Rainer Egger, Gerd Jenewein, Matthias Breit
    Livemusik von Waxamilion
    ( E-Gitarre plus loops )

    Ruhe und Rätselhaft

    »Die große Rauferei in der Salvatorgasse«, »Ein rabiater Sohn«, »Der Fluch des Alkohols«, »Die unleidlichen Mietverhältnisse«, »Die verdächtigen Runkelrüben«, »Die ewige Milchpantscherei«, »Die mitgegangene Branntweinflasche«, »Die Karsamstag-Rauferei vor Gericht«, »Ehestörung« … so und so ähnlich hat der Haller Lokalanzeiger vor gut 100 Jahren seine hunderten Kurzberichte über die Kleinkriminalität und das vielfältige gerichtsanhängige Leben im Großraum Absam-Hall betitelt.

    Diese Gerichtsfälle in Kombination mit den veröffentlichten Statistiken der Haller Exekutive geben einen tiefen Einblick in die Gesellschaft der 1920er Jahre – nur kurze Zeit nach Kriegsende in der ganz jungen Republik, denn es geschieht tatsächlich bis vor kurzem Undenkbares: Mieter beginnen ihre Vermieter zu klagen, Lehrbuben zerren ihre Lehrherren vor Gericht, fälschlich Verdächtigte erzwingen Presse-Entgegnungen und sogar der Absamer Pfarrer wird wegen Ehrenbeleidigung verklagt …

    Und die Haller »Sicherheitswache« nahm beispielsweise noch vor 99 Jahren fast zweihundert Obdachlose »wegen Mittellosigkeit« in Schutzhaft, legte sich wegen einer gestohlenen Zugharmonika nächtelang auf die Lauer, musste Absamer in einer Schubkarre in den Gemeindekotter »überstellen« und verfolgte Delikte wie »das Fahren auf verbotenem Wege mit Handwagen, Schwerfuhrwerk und Auto«.

    Rätselhaft

    Einerseits kommt in der umfangreichen Kriminal- und Gerichtsberichterstattung gerade auf lokaler Ebene die Lust an der – nach Jahrhunderten Untertanenstaat – ganz neuen Gleichheit zum Ausdruck: schließlich können plötzlich durchaus auch Angehörige der Gesellschaftsschichten vor Gericht landen, die unter den k.u.k.-Sissi-Verhältnissen eher zu den Strafenden als zu den Bestraften zählten. Andererseits sorgt diese Gleichheit für den richtigen Thrill im Alltag, denn erst im demokratischen Rechtsstaat wird Kriminalität zum spannenden Rätsel : die traditionell stereotypen Schuldzuweisungen funktionieren auch am Haller Bezirksgericht nicht mehr und jeder könnte Täter sein.

    Aber hören Sie selbst, es gilt die Unschuldsvermutung.

    Eintrittfrei

  • absam–thaur–hall–mils 1940 und 1972

    2022-12-25

    absam–thaur–hall–mils 1940 und 1972

    eine reise durch zwei luftbilder

    Die Ausstellung ist auch noch am Freitag, 6. Jänner und Samstag, 7. Jänner
    von 17 bis 19 uhr
    im gemeindemuseum absam zu sehen.

    geschichtevonoben

    Wer beispielsweise die noch vor wenigen Jahrzehnten frei in die Landschaft hineingeschütteten Müllplätze an den Ortsrändern von Hall und Absam ( Halltal ) sehen will, wer das Familienbad Eichat kennenlernen will, das übrigens lange vor dem jetzt sanierungsbedürftigen NS-Freischwimmbad in Hall in Betrieb gegangen ist, wenn einen die ausgedehnten Inn-Archen westlich von Hall interessieren, wenn man es kaum fassen kann, dass lächerliche sieben LKW-Züge (in beiden Richtungen) an Hall auf der 1972 ganz neuen Inntalautobahn vorbeifahren, weil die Autobahnabfahrt Hall in Tirol, die mitten in das angeblich »historische« Salinenareal hineingeklotzt wurde, noch nicht fertig war, wenn man sich ein Bild vom alten Sudhaus in der Au – heute ein allerwelts Busparkplatz – machen will, wenn man die Wohnbaracken der Haller Jenischen im Weißenbachgraben sehen will, oder wer nur seine Nachbarschaft 1940 oder 1972 absuchen will – dazu haben Sie vom 25. bis zum 31. Dezember täglich von 17 bis 19 Uhr Gelegenheit im Gemeindemuseum Absam … und das bei freiem Eintritt.

    zweistunden

    Während der zwei Stunden Programm gibt es eine Fahrt durch die Luftbilder vom Raum Absam  –Thaur– Hall– Mils in den Jahren 1940 und 1972 – in spektakulärer Vergrößerung, sodass beispielsweise im Gastgarten des nicht mehr existierenden Halltalerhofs an der Salzbergstraße die Tischdecken gerade noch zu erkennen sind, was darauf serviert wurde, aber nicht mehr.

    eintrittfrei


GemeindeMuseumAbsam
Im alten Kirchenwirt
Walburga-Schindl-Straße 31
A – 6067 Absam

Öffnungszeiten
Freitag 18 – 20 Uhr
Samstag 14 – 17 Uhr
Sonntag 14 – 17 Uhr

Information und Führungen
Matthias Breit 
0 676 / 84 05 32 700
kontakt@absammuseum.at

Kontoverbindung
Museumsverein Absam
IBAN: AT98 3620 0000 0003 1542 
BIC: RZTIAT 22200

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