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  • Als der Vatikan einen Absamer zensurierte …

    2022-04-02

    Als der Vatikan einen Absamer zensurierte …

    Exkursion zu den Weiler-Fresken

    Exkursion zu den Weiler-Fresken
    in der Theresienkirche auf der Hungerburg
    mit der Kunsthistorikerin Mag.a Ruth Haas

    Anmeldung  0676 84 05 32 700 oder mats.breit@mac.com

    weilerfreskenfliesen

    Der »Fall« des aus Absam stammenden Malers Max Weiler (1920 – 2001 )ging vor 72 Jahren in ganz Österreich durch die Presse: »Vatikan zensuriert Innsbrucker Kirchengemälde«, »Kirchenbann gegen Tiroler Maler«, »Letzte Runde um die Weiler Fresken?« … so lauteten einige Schlagzeilen von Wiener und Salzburger Blättern im Juni 1950. Der Absamer schaffte es sogar auf die Titelseiten und in den SPIEGEL.

    Die Länderbeilage der »Salzburger Nachrichten« brachte die Aufregung, die von der Kirche auf der Hungerburg ihren Ausgang genommen hatte, so auf den Punkt: »Kaum waren die Weiler-Fresken auf der Hungerburg bei Innsbruck enthüllt, als schon im ganzen Lande ein Sturm losbrach. … Tirol zerfiel in zwei Lager, in Weiler-Freunde und Weiler-Feinde. Kunsthistoriker stritten sich, Priester warfen ihr Wort in die Waagschale, Laien und Pilger regten sich auf oder lobten, je nach Gesinnung und Veranlagung.«

    Tiroler Krippenschnitzer

    Aber Weiler hatte auf seinen Fresken nur das, was Tiroler Krippenschnitzer bereits in den 1920er Jahren begonnen hatten, weitergedacht: Wenn man die Geburt Christi, den Stall und Ochs und Esel nach Tirol verlegen kann, dann auch die Passion Christi … und so platzierte er Golgatha mitten im »Heiligen Land«. Und dort tummeln sich dann eben Tiroler Politiker, und ein Schütze ( nicht der römische Soldat ) rammt dem Gekreuzigten die Lanze in die Seite.

    Wie zu erwarten, befasste sich zwar »das ganze Land damit, vom kunstbeflissenen Professor bis zum kunstunkundigen Bauernmutterl«, aber der Ort einer wirkmächtigen Kunstexpertise sollte dann doch das Bezirksgericht sein, denn ein Bauer klagte Weiler …

    Fliesen mit Dankinschriften an die Hl. Therese in der Kirche

  • Kaffeerösten

    2022-03-18

    Kaffeerösten

    eine Exkursion zu den Unbound Coffee Roasters in Wattens

    Anmeldung  0676 84 05 32 700 oder mats.breit@mac.com

    Absam … Zuflucht für Kaffeetrinker

    Dass Wallfahrten und Kaffeeabsatz direkt proportional in Beziehung stehen, zeigen viele Zeitungsnachrichten aus Absam, obwohl noch weit über das 19. Jahrhundert hinaus der Genuss dieses Getränks am Land mit bösen Vorurteilen behaftet war.

    Der zu Recht vergessene Schriftsteller Adolf Pichler – er war Mitte des 19. Jahrhunderts regelmäßig beim Bogner in Absam zu Gast – schrieb in seinem Wanderbüchl »Aus den Tiroler Bergen«: »Er (also Pichler) fürchtet auch beim Bognerwirt in Absam nicht weibisch zu gelten, wenn er Kaffee nicht verschmäht«.

    Koffeeinzuflucht

    Aber schon Anfang des 20. Jahrhunderts ist Absam offenbar auch ein ganz profaner Zufluchtsort für jugendliche Kaffeetrinker. Das bürgerliche Blatt »Innsbrucker Nachrichten« meldete am 30. März 1906: »(Aus dem Institut entflohen.) Unser Absamer Korrespondent schreibt uns unter dem 29. d. Mts.: Im Taubstummeninstitut in Mils liefen heute morgens zwei Knaben im Alter von 10 bis 12 Jahren davon. Sie kamen vormittags ohne Kopfbedeckung zum Gasthaus Bogner in Absam, wo sie der Wirtin einen Zettel schrieben, daß sie einen Kaffee möchten und diesen schon bezahlen würden. Ferner schrieben sie auf, daß sie aus dem Institut infolge grober Behandlung entflohen seien. Der Wirtin erbarmten die beiden Flüchtlinge und sie bedeutete ihnen, daß sie etwas zu essen erhalten würden, was von beiden mit großer Freude aufgenommen wurde. Einer der Burschen ist nach seiner Angabe von Rietz in Oberinntal, der andere aus dem Vinschgau.«

    Selbst rösten

    Wenn Sie über den Weg vom Rohkaffee in Ihre Tasse alles Wissenswerte erfahren und Ihren Kaffee auch einmal selbst rösten wollen, dann nehmen Sie am Freitag, 18. März um 15 Uhr an unserer Exkursion zu den Unbound Coffee Roasters in Wattens teil: Ihren »Selbstgerösteten« können Sie mitnehmen …

  • Exkursion zum über 500 Jahre alten Flügelaltar aus St. Magdalena

    2022-03-05

    Exkursion zum über 500 Jahre alten Flügelaltar aus St. Magdalena

    in der Kriegergedächtniskapelle
    in Hall

    st. magdalena rett uns aus grosser noth
    bewahre uns vor jähem tod

    Hier können Sie sich den Altar ansehen:
    Video ansehen …

    Exkursion zum über 500 Jahre alten Flügelaltar
    aus St. Magdalena in der Kriegergedächtniskapelle in Hall

    Samstag 5. März 14 Uhr

    Leitung: Mag.a Ruth Haas ( Kunst­historikerin ).
    Treffpunkt  Pfarrkirche Hall, 14 Uhr
    Anmeldung  0676 84 05 32 700 oder mats.breit@mac.com

    Heuer könnte man zu 750 Jahren Oberbergstollen im Halltal an manches erinnern …
    Schließlich hat der Salzbergbau im Halltal über Jahrhunderte tiefe kulturelle Spuren in der ganzen Region hinterlassen.

    Salz, heute ein in der Massenproduktion banalisierter Rohstoff, war das landesherrlich monopolisierte Produkt, mit dem ungeheurer Reichtum geschaffen werden konnte, der auch Spuren in der Kultur hinterlassen hat.

    Denn Salz schmeckt eben nicht nur, sondern es bedeutet etwas, es tauscht, es weiht und es scheidet. Salz unterliegt, so wie die anderen kulturellen »Ur-Substanzen« Brot und Wein, einer »symbolischen Ordnung«, die ihm kulturelle Funktionen zuweist. So wird Salz » ein freundliches Geschenk, das die Natur der Kultur macht«. ( Claude Lévi-Strauss )

    St. Magdalena

    In einer religiös aufgeladenen Ordnung ist im Halltal nahe dem Absamer Salzberg im 15. Jahrhundert das Kloster St. Magdalena entstanden. Für die Kirche hat man um 1500 einen bis heute erhaltenen, spätgotischen Flügelaltar gebaut.

    Weltkrieg

    1923 ist dieser Altar in eine als »Rumpelkammer« genutzte Friedhofskapelle nach Hall übersiedelt worden, um damit eine »Krieger­gedächtniskapelle« einzurichten. Der über 500 Jahre alte Altar aus dem Halltal ist ein Parade­beispiel für die in der Gotik angestrebte Einheit von Architektur, Plastik und Malerei. Geöffnet zeigt er Figuren der Muttergottes, der Hl. Margaretha und der Hl. Katharina. Innen behandeln die Flügelbilder Szenen aus dem Leben Marias – Verkündigung, Anbetung der Könige, Heimsuchung und Tod – auf den Außenseiten wachen der Hl. Heinrich und der Hl. Sebastian. Im Sockel ist die Geburt Christi plastisch dargestellt. Auf den Flügeln sind die Hl. Barbara und die Hl. Agnes abgebildet. Auf der sonst nicht zugänglichen Rückseite des Schreins sieht man die Geißelung Christi und darunter das Schweißtuch.


GemeindeMuseumAbsam
Im alten Kirchenwirt
Walburga-Schindl-Straße 31
A – 6067 Absam

Öffnungszeiten
Freitag 18 – 20 Uhr
Samstag 14 – 17 Uhr
Sonntag 14 – 17 Uhr

Information und Führungen
Matthias Breit 
0 676 / 84 05 32 700
kontakt@absammuseum.at

Kontoverbindung
Museumsverein Absam
IBAN: AT98 3620 0000 0003 1542 
BIC: RZTIAT 22200

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