mit den zwei e-gitarren des duos lucille

lucille sind gregor degasperi und hans hauser

platzreservierung erbeten
0 676 / 84 05 32 700 oder mats.breit@mac.com

überalldassüße

Zum Ausklang der stillsten Zeit im Jahr mit ihren Feuer- und Fackeltänzen, Kinder-Discos, Orgelspielen, Kaspertheatern, Weihnachtsliedergebläsen, Laternenrundgängen, unausweichlichen Funkelsternen gehüllt in Lebkuchendüfte, ganzen Lebkuchenländern durchzogen von Märchenstiegen, mit tausenden stillen, dunklen und verborgenen Plätzen (gegen 10,– Gebühr zum Beispiel in Hall zu entdecken!), mit ihren Entführungen in zauberhafte Weihnachtswelten, mit den Bummeln über Adventmärkte zwischen flackernden Lagerfeuern für leckere Marshmallows und beißenden Räucherschwaden … eine Stille also mit Wundern unausweichlich jederzeit und allerorten … zum Ausklang dieser flächendeckenden Stille lassen wir es beim Kein Weihnachtskonzert am 23. Dezember im Museum noch einmal so richtig besinnlich krachen.

aura

Und warum der Krach vor dem Weihnachtsfest wichtig ist, das hat der Soziologe Karl Otto Hondrich unlängst so begründet:

»Die Aura der Ruhe schafft es [= Weihnachtsfest] sich durch die Unruhe, mit der es sich umgibt und die es noch steigert – bis es alles zur Ruhe zwingt: die Politik, Wirtschaft, Vergnügen, Sport, sogar die Autos. Am 24. Dezember, zwischen 18 und 20 Uhr, findet eine ganze Gesellschaft ihren absoluten Ruhepunkt.«

unruhe

Am 23. Dezember ab 19.23 Uhr widersetzen wir uns diesem seit Wochen herrschenden Zwang zur Ruhe noch einmal mit Gregor Degasperi und Hans Hauser als Duo Lucille, das für etwas Unruhe in »dera stillen Zeit« sorgt.

eintrittfrei

ein literatur-feature von matthias kussmann
51 minuten

Vor sieben Jahren, im Februar 2015, wird in Stuttgart folgender Text verfasst – er soll über die bevorstehenden Radio-Features des SWR2 (Radio-Kulturprogramm des Südwestrundfunks) informieren:

»Alles, nur nicht bei euch – Der Südtiroler Autor Norbert C. Kaser Von Matthias Kußmann: Norbert C. Kaser war ein enfant terrible, nicht nur literarisch. 1947 als uneheliches Kind im konservativen Südtirol geboren, ist er von klein auf Außenseiter. Er tritt in die Kommunistische Partei ein, lebt aber auch einige Zeit im Kloster. Die südtiroler Autorenkollegen verhöhnt er wegen ihrer süßlichen Heimatdichtung, seine eigene schroffe Lyrik und Prosa orientieren sich an den amerikanischen Beat Poets. Kaser arbeitet als Hilfslehrer in Dorfschulen, ist schon früh alkoholkrank, beim Unterricht steht die Weinflasche auf dem Pult. Wenn ihm die Lehrbücher nicht passen, schreibt er eigene groteske Texte für die Schüler. Mit nur 31 Jahren stirbt er an Leberzirrhose. Zu seinen Lebzeiten erscheinen nur zwei Privatdrucke, doch heute gilt er als einer der großen Südtiroler Autoren nach 1945. Matthias Kußmann war zwischen Bozen und Bruneck auf den Spuren von Norbert C. Kaser unterwegs.«

Dieses Feature hören Sie am Freitag, 16. Dezember, um 20 Uhr im Gemeindemuseum Absam.  

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