Peter Waldner am Apfelregal
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knochen und mooreiche
Beim Apfelregal handelt es sich um eine Rekonstruktion eines Musikinstruments auf der Grundlage eines Holzschnittes, den der Graphiker Hans Weiditz im Jahr 1518 anfertigte.
Als fast 500 Jahre später der Linzer Orgelbauer Christian Kögler begann das Apfelregal nachzubauen, gab es keine andere Vorlage oder gar ein erhalten gebliebenes Instrument. Damals übliche Materialien hat Kögler ür den Bau seiner Rekonstruktion eingesetzt – so zum Beispiel Knochen statt Elfenbein oder Mooreiche statt Ebenholz.
Die charakteristischen Schallbecher der tragbaren Kleinorgel, die nur mit Zungenpfeifen bestückt ist, sind aus Apfelholz gebaut und vergoldet.
mobile kleinorgel
Der Klang des Regals war im 16. und 17. Jahrhundert nicht nur in der Kirchenmusik, sondern auch in der Theater-, Tafel-, Tanz- und Hausmusik sehr beliebt, ist er doch verwandt mit Posaunen, Fagotten, Sordunen (altes Zungenblasinstrument) und dem Zink (historisches Blechblasinstrument). Mit der Weiterentwicklung von Instrumenten und dem Aufkommen von neuen Klangidealen im 18. Jahrhundert verlor das Regal an Bedeutung, da seine obertonreichen, schnarrenden Töne nicht mehr als schön empfunden wurden.
1739 schrieb Johann Mattheson in seinem »Der vollkommene Kapellmeister« (einer der Basistexte der Musikästhetik und Musiktheorie): »Die Regale sind … nichts nutz, und wundert mich, daß man noch hie und da diese schnarrende, verdrießliche Werckzeuge braucht.«
programm
Auf dem Programm stehen Bearbeitungen für das Regal von geistlicher und weltlicher Musik u. a. von Josquin Desprez, Heinrich Isaac oder Paul Hofhaimer.
peter waldner
Peter Waldner ist Professor für Cembalo, Orgel, Generalbass, Ornamentik, Stilkunde und historische Aufführungspraxis Alter Musik am Tiroler Landeskonservatorium. Er zählt zu den vielseitigsten Alte Musik-Spezialisten und Tastenspielern seiner Generation, 2021 hat er am Apfelregal eine CD eingespielt.