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»Besatzungskinder« 1945 bis 1955

Leiblicher Vater: Franzose, Russe, Amerikaner, Engländer
»Besatzungskinder« 1945 bis 1955
Buchpräsentation Flavia Guerrini

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Allein in Vorarlberg hielten sich im Frühjahr 1945 bis zu 30.000 französische Soldaten auf, sodass das Zahlenverhältnis Einheimische zu Befreiern zwischen 1:5 und 1:7 pendelte.

Österreich vom Nazismus zu befreien, bedeutete rund 700.000 alliierte Soldaten in der ehemaligen »Ostmark« im April/Mai 1945 aufmarschieren zu lassen.

Zwar war es großen Teilen der alliierten Armeen bei Strafe verboten, mit Einheimischen »freundschaftlich« Kontakt aufzunehmen (Fra­ternisierungsverbot), die historische Forschung geht aber heute davon aus, dass in den zehn Jahren bis 1955 in Österreich rund 30.000 Kinder einen Vater hatten, der einer der vier hier stationierten Armeen angehörte.

So wie die gesetzlichen Regeln für zwischenmenschliche und intime Beziehungen viel über die realen Machtverhältnisse aussagen, so haben beispielsweise die Verhaltensregeln der Franzosen Wesentliches von der Sicht Frankreichs auf Österreichs jüngste NS-Vergangenheit erkennen lassen: Für französische Soldaten galt nämlich von Anfang an kein Fraternisierungsverbot. Österreich wurde politisch als »pays ami«, als befreundetes Land bezeichnet …

»Waren Beziehungen zwischen Soldaten und österreichischen Frauen von Seiten der Besatzung zwar geduldet, so wurde es dennoch nicht gerne gesehen, wenn diese offen gelebt oder dauerhafte Pertnerschaften angestrebt wurden.«
(Flavia Guerrini)

Was die Kinder derer erlebt haben, die sich mit Befreiern anfreundeten und so genannte »intime Kontakte« eingingen, davon berichtet das neue Buch der Absamer Sozialwissenschaftlerin, die dafür zahlreiche Interviews mit Nachkommen alliierter Soldaten ausgewertet hat. Dass die Väter von ihren Armeen oft bereits während der Schwangerschaft auf andere militärische Schauplätze versetzt (Indochina z. B.) oder in ihr Heimatland zurückbeordert worden sind, ist nur eine Spielart im Umgang mit den als »Kinder vom Feind« Diskriminierten gewesen … Mehr erfahren Sie am Mittwoch, 13. Dezember um 20 Uhr im Gemeindemuseum Absam.


GemeindeMuseumAbsam
Im alten Kirchenwirt
Walburga-Schindl-Straße 31
A – 6067 Absam

Öffnungszeiten
Freitag 18 – 20 Uhr
Samstag 14 – 17 Uhr
Sonntag 14 – 17 Uhr

Information und Führungen
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0 676 / 84 05 32 700
kontakt@absammuseum.at

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