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27. April 1945
Das »Kommando Ötztal«

Am Montag, 23. April 1945 wurde im KZ Dachau die Bildung eines Häftlingszuges befohlen. Dieses »Kommando Ötztal«, bestehend aus 1700 bis 1800 jüdischen, sowjetischen und deutschen Gefangenen, sollte vermutlich die Errichtung eines Großwindkanals im Tiroler Ötztal vorantreiben, damit die letzte »Wunderwaffe«, das strahlgetriebene Flugzeug, im Herbst 1945 den Krieg entscheiden hätte können. Aber viele der insgesamt ca. 10.000 Menschen aus Dachau, die Ende April Richtung Tirol getrieben und gefahren werden, erreichen die Grenze nicht mehr lebend. Albert Knoll von der KZ-Gedenkstätte in Dachau berichtet von diesem Todesmarsch.

Remember Alfred Hochhaus:
Telfs – Kladovo – Sabac

Über Leben und Tod des jüdischen Amateur-Jazzpianisten Alfred Hochhaus, der 1939 Telfs in Tirol verlassen musste und 1941 nach einer zwei Jahre dauernden Flucht aus dem nationalsozialistischen Österreich in einem serbischen Dorf von österreichischen Wehrmachtssoldaten ermordet wurde. Gelesen hat Rainer Egger.

Schnaps – eine hochprozentige Karriere

Der Schnaps hat Karriere gemacht, er ist in den besseren Kreisen angekommen. Das war aber nicht immer so. Vor 125 Jahren stand die Schnapswelt aus heutiger Sicht Kopf. Nicht der edle Tropfen, sondern der billige Fusel regierte. „Die Weiber kommen in den Laden und bringen die Schnapsflasche im Sacke mit, dem Bauer wird der Schnaps als Mehl aufgerechnet. Die Kinder kommen, um Süßigkeiten zu kaufen, und werden durch den Branntwein angelockt.“ So wird der christlichsoziale Tiroler Landtagsabgeordnete Dr. Aemilian Schöpfer in den Innsbrucker Nachrichten am 28. Jänner 1896 zitiert. Mehr zu diesem Bedeutungswandel vom Fusel zum Kulturgut erfahren Sie hier. Gelesen haben Rainer Egger und Johann Nikolussi. Musik Bert Breit

Höhlen – Bären – Halltal

Vor rund 40 Jahren hat Reinhard Federspiel aus Absam in einer Höhle im Halltal Knochen, Knochenreste und Zähne gefunden. 2019 publizieren Christoph Spötl, Universitätsprofessor für Geologie in Innsbruck, und Martina Pacher, Paläontologin in Wien, die Ergebnisse eines Forschungsprojekts, das sich mit diesem Fund beschäftigt hat. Die Untersuchungsergebnisse zeigen: es handelt sich um ca. 40.000 Jahre alte Spuren des Lebens im Halltal.

Rosenkranz und Bombensemmel

Ein altes Schwarz-Weiss Foto vom »K. k. Taback- und Briefmarken-Verschleiß« des Johann Weber in Absam täuscht, denn in den Auslagen kann man zwar Ansichtskarten, Heiligenbildchen und -figuren, Pfeifen, Rosenkränze und Ähnliches flüchtig erkennen, aber das war nur Geschäftsfassade nach außen. Welche Bedeutung dieser Laden in der »Heiratsmühle« Tirols – die Wallfahrts- und Fabriksdorf in einem war – gehabt hat, darüber berichtet Annemarie Tirler. Gelesen hat Rainer Egger. Musik Bert Breit.

Gemüt Durst Appetit – Reisen nach Hall und Umgebung

Über Hall und Umgebung war schon 1899 zu lesen: »Was nun die Propaganda zu gunsten des Fremdenverkehrswesens betrifft, so ist in dieser Hinsicht bis in die allerletzte Zeit wohl entschieden viel zu wenig im Vergleiche mit der anderwärts inszenierten Reklame geschehen. Auf Annoncierung und sonstige Pressreklame hat man in Hall von jeher fast gar keinen Wert gelegt, die Broschüren des mittlerweile verstorbenen Herrn P. R. Stolzissi waren bald vergriffen, ein Prospekt von Hall, wie man derartige kleinere Informations- und Propagandaschriften in Innsbruck, Schwaz, Kufstein, Kitzbühel, Rattenberg-Brixlegg, Igls, Steinach etc. sowie auch in den Dörfern des Oetz- und Zillerthales massenweise gratis abgibt und versendet, ein solcher Prospekt besteht über Hall ebenfalls nicht …« (Fremden-Zeitung) Vor diesem Hintergrund lohnt sich ein Blick in die erwähnte Broschüre über Hall aus dem Jahr 1889, verfasst von P. R. Stolzissi. Gelesen hat Johann Nikolussi. Musik von Bert Breit.

Am stillen Uferrand? Über die letzten fünf Prozent der Innauen

Zwei Fahrradexkursionen des Gemeindemuseums Absam haben die Reste von Aulandschaften zum Ziel gehabt: die Gaisau bei Inzing und die Völser Innau. Im Gespräch mit dem Biologen und Käferspezialisten Mag. Gregor Degasperi geht es um die Bedeutung des letzten Prozents, das von den ehemals ausgedehnten Augebieten am Inn übrig geblieben ist … und am Rand geht es auch um eine Sozialgeschichte der Aulandschaft. Gelesen haben Rainer Egger und Johann Nikolussi.

Endbahnhof Lafatscherjoch. Oder der 1930 im Karwendel gescheiterte Technik-Minimalismus

Mit nur 450.000,– Schilling Baukosten sollten ab 1931 mit zwei auf nur ein Drittel ihrer Größe zusammengeschrumpften Dampflokomotiven mindestens 25.000 Fahrgäste pro Saison zwischen Hafelekar und Pfeis auf einem „Felsenpfade“ durch mehrere Tunnels mitten in die „Karwendelpracht“ hinein transportieren. Gelesen haben Rainer Egger und Johann Nikolussi.

Das Gestapo-Lager Innsbruck-Reichenau 1942–1945

Walter Winterberg aus Wien berichtet über das Gestapo-Lager Innsbruck-Reichenau, wo er von Jänner bis April 1944 inhaftiert war. Ein Podcast zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Jänner. Über die Gewalt, die Tötungen, den Hunger, die Häftlingsgruppen und den Lageralltag am Stadtrand von Innsbruck 1942 bis 1945 hat Walter Winterberg im Jahr 2007 in mehreren Interviews berichtet. Er gibt ein eindrucksvolles Bild dieses Lagers der Gestapo-Innsbruck für Zwangsarbeiter, politische Häftlinge und deportierte italienische Jüdinnen und Juden.

Am Rand der verwalteten Welt – Wohnen in Baracken in den 1950ern

Über das Leben in einem ehemaligen Kriegsgefangenen- und in einem ehemaligen Gestapo-Lager am Stadtrand von Innsbruck in den 1950er Jahren. Damals wohnten in ganz Innsbruck fast 900 Haushalte in Baracken – über die ganze Stadt verteilt. Allein im ehemaligen von der Gestapo betriebenen Arbeitserziehungslager Reichenau hat die Stadt bis in die 1960er Jahre zeitweise über 170 Familien einquartiert. Über das Leben der „Barackeler“ in der Reichenau berichteten zwei ehemalige Bewohnerinnen …
Gelesen hat Johann Nikolussi. Musik von Bert Breit.

Von der Schandlahn und anderen Lawinen …

Im Jahr 1517 ist der »Theuerdank« erschienen, ein Buch, mit dem der Medienkaiser Maximilian seinen Ruhm als »letzter Ritter« in einer aufwändig illustrierten Publikation für die Nachwelt stilisieren wollte. Eines der Abenteuer des Helden Theuerdank führt ihn ins Halltal, wo er auf die Jagd geht. Ein Forschungsprojekt der Universität Wien, wo die Geschichte dieses Bestsellers im Jahr 2016 untersucht worden ist, merkt zum Abenteuer im Halltal an: »Kurioses Detail am Rande: Hier findet sich die erste bekannte Darstellung einer Schneelawine.« Ein Hörbild mit einer Serie von Zeitungsartikeln aus dem Jahr 1880 und mit Dr. Peter Höller, Sachverständiger für Lawinenkunde am Bundesforschungszentrum für Wald, Institut für Naturgefahren der Universität Innsbruck. Es lesen Rainer Egger und Johann Nikolussi. Musik von Bert Breit.

Leben und Sterben in Absam vor 86 Jahren

Der Pfarrkalender 1938 – gedruckt vor dem Anschluss an NS-Deutschland im März 1938 – gibt Auskunft über die Infrastruktur für den Alltag in Absam: vom Gemischtwarenhändler, Schneider, Schuster, Frächter, Brennholzhändler bis zur Leichenwächterin reichte damals das Angebot … mitten im Dorf.

Der Fall Larcher und ein Leserbrief
von Paul Flora 1973

Das Gestapo-Lager Reichenau
1948 vor Gericht

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»Die Morde und Misshandlungen im Reichenauer Lager vor dem französischen Militärtribunal« titelte die »Tiroler Tageszeitung« am 7. Dezember 1948. Einer der Tiroler Zeugen in diesem NS-Nachkriegsverfahren kam aus dem Zillertal. Seine Aussage 1948, ein Interview mit ihm aus dem Jahr 2007 und Informationen über den spektakulären Reichenau-Prozess vor 75 Jahren sind in dieser Episode zu hören. Gelesen haben Rainer Egger und Matthias Breit.

Sepp Peskoller über den Salzberg

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Am 15. März 2015 führten Reinhold Mair und Matthias Breit vom Gemeindemuseum Absam anhand eines historischen Fotos vom Salzberg im Halltal ein Gespräch mit Sepp, in dem dieser aus seiner aktiven Zeit »am Berg« berichtete.

Der Fall Larcher – Tiroler Schul-
und Kulturskandal – Teil 1

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50 Jahre nach dem ersten großen Tiroler Schul- und Kulturskandal haben Dietmar Larcher – Ehemann von Agnes Larcher – und drei Schülerinnen der Absamer Hauptschulklasse, mit der Agnes Larcher im Juni 1973 „Stallerhof“ von Franz Xaver Kroetz lesen und diskutieren wollte, in Interviews vom » Fall Larcher« berichtet. Gelesen haben Rainer Egger und Johann Nikolussi.

Unter Tag – Nachrichten von Arbeit
und Leben am Absamer Salzberg –
Teil 1

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Der k. Sektionsrat Alois Richard Schmidt (1804–1899) war Salzbergverwalter zu Hall und Montanist und Markscheider im Range eines Regierungs-Sekretärs. Nach seiner Pensionierung sorgte Schmidt in den 1880er Jahren in Tirol für Unerhörtes: Er lieferte der Ende des 19. Jahrhunderts vollkommen unterentwickelten Öffentlichkeit Informationen, indem er im »Boten für Tirol und Vorarlberg« eine lange Artikelserie mit dem listig-harmlosen Titel »Rückerinnerungen an den Haller Salzberg« veröffentlicht. Wer in Tirol wissen wollte, wie nach dem Aufschwung am Salzberg im Halltal unter der bayrischen Verwaltung am Anfang des 19. Jahrhunderts die Habsburger den Betrieb heruntergewirtschaftet haben und welche Gefahren im Berg und am Berg in Kauf genommen wurden, der konnte sich bei Schmidt darüber fundieren informieren. Wir haben eine Auswahl zusammengestellt.

Kurzfristig obsiegte die Willkür –
Agnes Larcher und Tirol 1973

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Wie 1973 mit der Entlassung einer Lehrerin die sittlich Sauberkeit in Absam für ganz Tirol gerettet wurde. Am 6. Juni 1973 ist Dr. Agnes Larcher innerhalb von 48 Stunden ihre Stelle als Vertragslehrerin an der Hauptschule Absam los. Sie wollte mit ihren 36 Schülerinnen das Theaterstück „Stallerhof“ von Franz Xaver Kroetz lesen. Diese „Auflösung eines Dienstverhältnisses mit sofortiger Wirkung“ an der Hauptschule Absam innerhalb kürzester Zeit zuerst in Tirol, dann in Österreich und schließlich auch in Deutschland als „Fall Larcher“ bekannt sein.
Der Spiegel und Die Zeit beschäftigen sich damit. 33 Gutachten werden geschrieben … Gelesen haben Elke Hartmann, Rainer Egger, Johann Nikolussi und Hannah Schwaiger.


GemeindeMuseumAbsam
Im alten Kirchenwirt
Walburga-Schindl-Straße 31
A – 6067 Absam

Öffnungszeiten
Freitag 18 – 20 Uhr
Samstag 14 – 17 Uhr
Sonntag 14 – 17 Uhr

Information und Führungen
Matthias Breit 
0 676 / 84 05 32 700
kontakt@absammuseum.at

Kontoverbindung
Museumsverein Absam
IBAN: AT98 3620 0000 0003 1542 
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