Samstag, 9. April 2022
Samstag, 9. April
10 Uhr Start beim Gemeindemuseum Absam
11 Uhr Start beim Landestheater Innsbruck
Anmeldung:
mats.breit@mac.com
oder 0 676 / 84 05 32 700
Vom mittelalterlichen Bau hat sich nur der Palas am Martinsberg / bühel bei Zirl erhalten.
Das dreigeschoßige Gebäude ist um 1300 errichtet worden.
Da hatte der Ort aber schon eine lange und wechselvolle Geschichte hinter sich.
Funde aus der La-Tène-Zeit – darunter Schalen,
Becher, Teller – weisen auf eine frühe Besiedlung
des direkt am Innufer gelegenen Felsrückens hin.
Das dort eingerichtete römische Kastell Teriolis
diente dem Schutz eines Fährübergangs an der Fernverkehrsstraße
über den Zirler Berg nach Augusta Vindelicum (Augsburg).
Es war somit neben dem Kastell Veldidena ( Wilten ) einer
der wichtigsten römischen Militärstützpunkte im Inntal.
Abgestoßen
Im 17. Jahrhundert verkauft die Landesregierung die heruntergekommene Anlage,
um sich die dringend erforderliche Renovierung zu ersparen.
Zehn Jahre bevor der Innsbrucker Fremdenverkehrsinvestor Alois Hepperger 1896 in
Absam das Hotel »Wiesenhof« baut, erwirbt er Martinsbühel
und verkauft es an die Benediktiner weiter.
Abgelegen
Nun geht es auf dem abgelegenen Gelände
zwischen Inn und Martinswand nicht mehr um die abwehrende,
sondern um die kasernierende Wirkung der Anhöhe,
auf der ein Kloster und ein Verwahr- und Ausbildungsheim
für Knaben eingerichtet wird.
Der Orden wird 1938 enteignet und als »sittlich verwahrlost« verfolgte Mädchen
werden von der NS-Sozialpolitik auf den Martinsbühel verbannt.
Abgerichtet
1945 folgen Südtiroler Optanten und Kriegsgefangene bis dann 1947
Benediktinerinnen die Gemäuer wieder für ein Mädchenheim mit
Sonderschule für »Behinderte« reaktivieren.
Ehemalige Zöglinge bezeichnen diese erst 2008 geschlossene Anstalt
als »Klein Alcatraz« – und tatsächlich sind mehr als 250 Übergriffe
durch die Schwestern der vor wenigen Jahren eingerichteten
Opferschutzkommission gemeldet worden.
Seit 2019 untersucht im Auftrag des Landes,
der Diözese und der Benediktiner eine Kommission die Gewalt
in Martinsbühel und soll sie in ihrer Gesamtheit darstellen und bewerten.
Auf der Fahrt kommen wir an einer Sonnenuhr von Peter Anich
vorbei und queren den Inn auf der neuen Zirler Fahrradbrücke.
Adresse
Gemeinde
Museum
Absam
Im alten Kirchenwirt
Walburga-Schindl-Straße 31
A – 6067 Absam
Öffnungszeiten
Freitag 18 – 20 Uhr
Samstag 14 – 17 Uhr
Sonntag 14 – 17 Uhr
Jeden Sonntag um 15 Uhr Programm
Information und Führungen
Matthias Breit
0 676 / 84 05 32 700
email
Kontoverbindung
Museumsverein Absam
IBAN: AT98 3620 0000 0003 1542
BIC: RZTIAT 22200