Erdapfel und Riese und Amerika und Max
Das Jahr 1492 – ein bedeutendes Jahr im kleinen und im großen Maßstab:
In Salzburg wurde die Stieglbrauerei erstmals urkundlich erwähnt. Es entstanden die ersten bekannten Fußbodenheizungen … für den Hochadel. Erstmals traten Fälle von »Franzosenkrankheit« auf, die seit 1530 unter dem Begriff Syphilis bekannt ist.
Leonardo da Vinci zeichnete ein 34,4 × 24,5 cm großes Blatt, das noch heute weltbekannt ist – die Darstellung des Menschen nach einer vom antiken Architekten und Ingenieur Vitruv formulierten Proportionsregel.
Aber auch ein Erdapfel aus diesem Jahr ging in die Geschichte ein – der als »Erdapfel« bezeichnete erste bekannte Globus, den Martin Behaim in Nürnberg bauen ließ. Er ist eines der letzten kartographischen Werke, das die damals bekannte Welt vor der Ankunft von Christoph Kolumbus in Amerika darstellt. Bergsteiger erklommen auf Befehl des französischen Königs den mehr als 2000 Meter hohen Mont Aiguille und verwendeten dafür auch Leitern.
Zehntausende jüdische Menschen mußten bis zum 31. Juli 1492 Spanien verlassen. Sie flüchteten in die Niederlande, nach Nordafrika, nach Frankreich, Italien und Ägypten. Gold und sonstige Schmuckgegenstände sowie Geld mussten sie der katholischen Regierung überlassen. Im Halltal wurde der fünfte Stollen am Salzberg aufgeschlagen, der nach Maximilian, damals noch König des Heiligen Römischen Reiches, » König-Max-Stollen « genannt wurde.
Und schließlich kam in Staffelstein der Rechenmeister Adam Riese zur Welt. Er gilt heute als der »Vater des modernen Rechnens «. Mit seinen Werken hatte er entscheidend dazu beigetragen, dass die römische Zahlendarstellung als unhandlich erkannt und durch die indisch-arabischen Zahlzeichen ersetzt wurde …
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