Das Fabriksareal am Breitweg in Absam
Bereits vor 180 Jahren – in Tirol begann damals zögerlich das Fabrikszeitalter – sind die außergewöhnlichen, am Absamer Breitweg hergestellten »Fabrikate« aufgefallen.
Johann Jakob Staffler liefert 1839 in Tirol und Vorarlberg statistisch, topographisch, mit geschichtlichen Bemerkungen in 2 Theilen eine Beschreibung der »Kapferschen Fabrik« in Absam :
»Beinknopffabrik des Simon Kapferer und Anton Hueber, seit 1828 mit landesfürstlichem Privileg, beschäftigt im Durchschnitt 130 ( Weibs )Personen, verarbeitet in der Woche 8.000 bis 10.000 Tierklauen. Das sehr hübsche Fabrikat findet ausgebreiteten und lohnenden Absatz im In- und Auslande. Es ist an Güte dem englischen gleich und geht vorzüglich nach Italien und Ungarn.«
Mit dem Wasser des Absamer Mühlbachs (heute Amtsbach) als Energiequelle werden dort aber auch Schießgewehre, Feuerspritzen (»diese Spritzen leisten vorzügliches«), »Stockschrauben zu allen Längen von zwei bis sechs Zoll Durchmesser und Modelle über hydraulische und andere Werke, Hebel, Pressen« produziert.
Die Absamer Knopffabrik blieb fast 20 Jahre ohne Konkurrenz. 1860 aber steht der Betrieb still. Gegossene und damit billigere Erzeugnisse aus Mailand werden mit der neuen Eisenbahn kommen und den Markt beherrschen.
Kurz werden die bereits zweimal erweiterten Fabriksanlagen für eine Weberei genützt und 1894 kauft die Fabrik Alfred Huber, um dort Schuhe zu produzieren.
Nächstes Jahr aber werden die baulichen Überreste dieser bis ins 16. Jahrhundert zurückreichenden Produktionsstätte in Absam spurlos verschwunden sein …
Vor dem Verschwinden …
Treffunkt
Sonntag, 29. November,
14 Uhr im Gemeindemuseum Absam.
Anschließend Besichtigung des Fabriksareals mit Fred Huber u. a.