Themenabend Walpurga Schindl
Zum 190. Geburtstag
von Walpurga Schindl
am 16. Februar 2016
Themenabend in der Bogner-Veranda
am Freitag 12. Februar
um 20 Uhr
und im Gemeindemuseum Absam
am Sonntag 14. Februar
um 16 Uhr
Es liest Julia Posch
Musik Anna Widauer (voc)
und Tobias Steinberger (perc)
Zum Geburtstag
Ihre Lage hat die Absamer Schriftstellerin Walpurga Schindl (1826 – 1872) klar erkannt: »Nichts findet in der Welt so vielen Tadel als ein Mädchen, das sich mit Poesie beschäftigt, (…). Dieser Tadel kann nur Unverstand, Böswilligkeit oder Härte sein; denn wo soll denn das Herz hin, wenn es mit seinen Gefühlen auf sich selbst verwiesen ist, wenn es diese Gefühle nicht einmal aussprechen darf, wie und auf welche Weise es will?«
Schließlich lebte sie in Tirol, das nicht nur Mitte des 19. Jahrhunderts eine von Männern dominierte Gesellschaft gewesen ist. Ihre Enttäuschung über die einzige einer Frau zugestandene Perspektive – Arbeitsamkeit und Ordnungsliebe als Maßstäbe für »das Weib als Hauswirtin« – hat sie offen auch in ihren Gedichten formuliert: »Was ist denn Böses / Wenn Liebe oder Leid ich such' zu schildern?«
Formal mag ihr Werk heute antiquiert erscheinen, trotzdem liefert vieles, was sie formuliert hat, eine treffende Beschreibung der Tiroler Gesellschaft (nicht nur) ihrer Zeit: »Schmollende Abgeschlossenheit und hartnäckiges Insichverharren«.
Perspektivenwechsel
Trotzdem wird bis heute Walpurga Schindl, die im Gegensatz zu den literarisch begabten Frauen ihrer Zeit weder dem Adel noch dem Bürgertum entstammte, vor allem aufgrund einiger Briefe wahrgenommen, die die Mutter des späteren Kaisers Franz Joseph an sie geschrieben hat …
Inhaltsangabe
Neben den Ritornellen (ritornello = Wiederkehr des Reimes aus der ersten Zeile in der dritten) und Sprüchen von Walpurga Schindl wird es um die Frage gehen, wie sie – jenseits der damals für Frauen bestimmten Lektüre von Gebetbuch und Hauskalender – mit der Literatur ihrer Zeit in Kontakt gekommen ist.
Eintritt frei