Ein Abend zum 14. Todestag von Bert Breit
eintritt frei – um Voranmeldung wird gebeten :
tel: 0 512 / 56 65 33
mail: studio3.tirol@ORF.at
programm
Musik von Bert Breit gespielt von Matthias Legner (vib.) und Marco Stagni (bass), Johann Nikolussi liest aus der Reportage »Von der Heimerziehung«, Rainer Egger liest aus der Reportage »Wilderer«.
nicht gesprochen
Der Musikbetrieb hat den im September 2004 verstorbenen Komponisten, Radio- und Fernsehautor Bert Breit schon vor 40 Jahren nicht mehr interessiert.
Über seine Freundschaft zum Komponisten Peter Zwetkoff hat er dementsprechend 1985 Folgendes geschrieben: » Nicht gesprochen haben wir über Kultur, über den Kulturbetrieb, über den Kunstmarkt, über die neuesten Moden in der Musik, über (angeblich zu bewahrende) Traditionen, über Fortkommen und Karriere. Gesprochen haben wir über die gesellschaftlichen Verhältnisse, über den politischen Zustand des Landes, über die Macht der Medien, über das täglich sich ausbreitende Elend: und über die Mühe, die eigene Ohnmacht zu überwinden.«
heimerziehung
Den unmittelbaren Zusammenhang von Macht und Elend kennengelernt hat Bert Breit ab den 1970er Jahren beispielsweise bei seinen frühen Recherchen zur Heimerziehung, deren für Tausende lebensprägendes Elend erst in den letzten Jahren, aus sicherer historischer Distanz, Thema am Rand der Öffentlichkeit geworden ist.
»Fachleute und professionelle Zuhälter sind sich einig: Ein relativ hoher Prozentsatz der Frauen, die sich (auf der Straße oder in Minibordellen) prostituieren, sind als Kinder und Jugendliche in Heimen eingesperrt und zwangserzogen worden.« ( Bert Breit )
aus dem archiv
Entgegen dem inflationären Trend des Kulturbetriebs sich und die von ihm Beanspruchten in chronikalischen Zeitsprüngen zu inszenieren (10 – 20 – 25 Jahre usw.), stellt der ORF Tirol 14 Jahre und 37 Tage nach Bert Breits Tod zwei journalistische Texte von ihm vor: »Von der Heimerziehung« und »Wilderer«.