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  • die wehrmachtsdeserteure von goldegg 1943  –  2014

    2015-01-14

    die wehrmachtsdeserteure von goldegg 1943  –  2014

    ein gespräch mit brigitte höfert

    Zum Foto: Karl Rupitsch mit seiner Tochter Brigitte Höfert (1943). Er hat sich im Herbst 1943 dem Dienst in der Werhmacht entzogen. Im Winter schlossen sich ihm fünf weitere Deserteure an, die sich in den Wäldern und Almen oberhalb von Goldegg in Salzburg versteckt hielten. Ein Jahr später waren vier von ihnen tot und rund 50 Verwandte, Freunde und Unterstützerinnen verhaftet.

    Die Deserteure von Goldegg: Am 2. Juli 1944 wurden die Bewohner der Häuser und Anwesen in Goldegg-Weng im Salzburger Pongau von Schüssen und Geschrei aus dem Schlaf gerissen. Gestapo, Gendarmerie und SS hatten in der Nacht die Wälder um den abgeschieden gelegenen Weiler durchkämmt, jeden Heustadel mit Lanzen durchbohrt, die Höfe und Ställe durchsucht und Verdächtige verhaftet. Ziel der Razzia waren junge Männer aus dem Ort, die seit 1943 nicht mehr zur Wehrmacht einrücken wollten. Dem sinnlosen Morden wollten sie sich nicht mehr länger aussetzen.

    Fünf Bauern hatten sich bei Fronturlauben dem Sägearbeiter Karl Rupitsch angeschlossen, der sich seit Herbst 1943 in den Wäldern und auf den Almen um Goldegg-Weng versteckt hielt. Bei der Razzia am 2. Juli 1944 wurden zwei unbeteiligte Bauernsöhne von der Gestapo ermordet. Einer der Deserteure fiel im Kampf mit der SS, zwei wurden im Oktober 1944 im Konzentrationslager Mauthausen erhängt, einer kurz vor Kriegsende erschossen und einer fiel in einer der Strafkompanien für Deserteure.

    Nur zwei überlebten. Dutzende Sennerinnen, Altbauernleute und Nachbarn, die die Deserteursgruppe – also ihre Verwandten und Freunde – unterstützt und nicht verraten hatten, sind in Konzentrationslager verschleppt worden. Wer den »Sturm«, wie die Verfolgungsaktion der Deserteure Anfang Juli 1944 von den Behörden verharmlosend genannt wurde, überlebte, kam nach dem Krieg mit schweren Verwundungen nach Goldegg zurück.

    Frau Brigitte Höfert ist die Tochter des am 28. Oktober 1944 in Mauthausen hingerichteten Karl Rupitsch. Sie hat einen Gedenkstein für die insgesamt vierzehn Opfer aus Goldegg entwerfen lassen … Eine Geschichte bis in die Gegenwart. 

    eintrittfrei

  • Silvester im Museum

    2014-12-31

    Silvester im Museum

    Führungen am 31.sten um 19, 20 und 21 Uhr

    Silvester-Führungen im
    Gemeindemuseum Absam am
    31. Dezember um 19, 20 und 21 Uhr.

    Am letzten Abend des Jahres können Sie den Zufall regieren lassen:

    Das Thema der Führung können Sie mit dem Schaumgummiwürfel im Museum bestimmen – sechs Themen stehen zur Auswahl.

    Silvester-Führungen im
    Gemeindemuseum Absam am
    31. Dezember um 19, 20 und 21 Uhr.

  • am vorvorletzten die letzten …

    2014-12-29

    am vorvorletzten die letzten …

    Hörabend Helmut Qualtinger liest Karl Kraus

    18 – 22 Uhr
    Pause zu jeder vollen Stunde

    Nach einem Jahr mit Leseabenden in Mils, Absam, Thaur und Rum sind zum Abschluss am vorvorletzten Tag des Jahres »Die letzten Tage der Menschheit« gelesen von Helmut Qualtinger zu hören.

    gemeinplätze

    Karl Kraus hat 1918 den Ersten Weltkrieg ein »techno-romantisches Abenteuer« genannt: Die modernen Waffensysteme dieses Krieges und das anonyme Massensterben ließen das von Politik, Kirche und Zeitung propagierte »Helden- und Rittertum« endgültig zur Phrase verkommen.

    Das Drama hat keine Handlung, es entsteht vielmehr aus über 200 kurzen Szenen, die reale und fiktive Figuren im gesellschaftlichen Zentrum des Krieges zeigen – von Kaiser Franz Joseph, Karl und Wilhelm II. bis zum einfachen Soldaten. Kaum eine Szene führt in die Nähe der Kampfhandlungen.

    100szenen

    Helmut Qualtinger hat 1963 zum ersten Mal aus den Letzten Tagen der Menschheit in Wien öffentlich gelesen. Bis 1975 sprach er mehr als 100 Szenen auf Schallplatte: Qualtinger ist zu hören als Dichter, als Journalist, als Zeitungsleser, als Offizier, als Soldat, Zivilist, Spion, Agitator, Schaffner, Pfarrer, Pastor, Lehrer, Frau, Kind und Kaiser … Seine scheinbar willkürliche Kombination von nicht näher in Verbindung stehenden Episoden hat letztlich die Funktion, eine im Krieg auseinanderstrebende, zunehmend chaotisch werdende Wirklichkeit gerade in ihrer dissonanten Beschaffenheit einzufangen.

    hörabend

    Beginn 18 Uhr. Um ein- oder aussteigen zu können, gibt es zu jeder vollen Stunde eine Pause … Sie können aber auch kommen und gehen, wann Sie wollen … Mit freundlicher Unterstützung von PREISER RECORDS .

    eintrittfrei


GemeindeMuseumAbsam
Im alten Kirchenwirt
Walburga-Schindl-Straße 31
A – 6067 Absam

Öffnungszeiten
Freitag 18 – 20 Uhr
Samstag 14 – 17 Uhr
Sonntag 14 – 17 Uhr

Information und Führungen
Matthias Breit 
0 676 / 84 05 32 700
kontakt@absammuseum.at

Kontoverbindung
Museumsverein Absam
IBAN: AT98 3620 0000 0003 1542 
BIC: RZTIAT 22200

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