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  • Hippolytus Guarinoni – der große Kommunikator

    2014-12-05

    Hippolytus Guarinoni – der große Kommunikator

    Ein Vortrag

    Freitag 5. Dezember 20 Uhr
    Samstag 6. Dezember 16 Uhr
    Sonntag 7. Dezember 16 Uhr

    Schon seine Zeitgenossen stöhnten über die ausgreifenden Aktivitäten des Haller Arztes Hippolyt Guarinoni: »Mein Gott, was hebt der guete Dr. Guarinoni nit an. Wäre wohl besser er bleibe bey seiner Facultät«, meinte etwa der Jesuit P. Zeisler, ein Zeitgenosse Guarinonis.

    Oft ist schon zu seinen Lebzeiten (1571–1654) vom übertriebenen Eifer des Aktivisten der Gegenreformation die Rede, denn die öffentliche Leidenschaft Guarinonis galt der allumfassenden Befestigung des Katholizismus, was ihm die Gunst der konservativen Kreise in Tirol, aber auch schroffe Abneigung des Stadtrates und vieler Bürger von Hall eintrug.

    Guarinoni beschränkte sich aber nicht nur auf streitbare Schriften, 1611 denunzierte er den aus Bozen stammenden Anhänger der Medizinschule des Paracelsus Adam Haslmayr beim Tiroler Landesfürsten Erzherzog Maximilian.

    Haslmayr lebte zu dieser Zeit in Heilgkreuz und genoss die Unterstützung des Haller Bürgermeisters. Die Auseinandersetzung über die richtigen Lehren zwischen Guarinoni und Haslmayr endete damit, dass Haslmayer für Jahre auf einer Galeere in Genua landete.

    Aktivist der Gegenreformation

    Der aus dem Trentino stammende Arzt betätigte sich als Arzt des Königlichen Stiftes in Hall, als Physikus der Stadt Hall, als Pestarzt, als Berater zweier Erzherzoginnen, als Spitalsverwalter, als Schriftsteller, als Kirchenbauer, als Bergsteiger, Botaniker, als Wallfahrer und Pilger, als Reliquienlieferant, als Veranstalter öffentlicher geistlicher Spiele und Umzüge, als Maler und Mathematiker.

    Bis ins 20. Jahrhundert wirksam war seine »Begründt History der Marter deß Haillig vnschuldigen Kindtß Andree von Rinn«, eine von Guarinoni ohne jede historische Grundlage nach dem Muster des Simon von Trient konstruierte den katholischen Antijudaismus transportierende Ritualmordlegende.

    Dieses wirkunsgmächtige Konstrukt bestätigt den in der modernen Literatur zentralen Aspekt von Guarinonis Wirken: die starke Einengung aller von ihm behandelten Probleme allein auf einen moralischen Aspekt.

    Blinde Gläubigkeit

    Jürgen Bücking fügte dem in seiner 1968 erschienen Studie »Kultur und Gesellschaft in Tirol um 1600« noch folgende Charakteristika Guarinonis hinzu: die blinde Gläubigkeit gegenüber allen kirchlichen Legenden und gegenüber aller literarischen Tradition, gleich welcher Art, die mangelnde Fähigkeit, die Vergangenheit aus ihrem Anders-Sein heraus zu begreifen und ein eklatanter Mangel an Reflexion und Relativierung.

    Trotzdem lohnt sich ein Blick auf seine Arbeiten …

  • Winterwerkstatt Firlefanz

    2014-11-21

    Winterwerkstatt Firlefanz

    Eine Ausstellung

    filziges handgemachtes pflegendes und und und …

    Herzen, Kugeln, Blumen, Sitzauflagen aus Filz, Balsame, Kräuter- und Badesalz, Seifen, Kappen, Mützen, Stirnbänder … und Kekse aus den Werkstätten von Claudia Grothues, Margot Alber u. a.

    Freitag 21. 11. …….. 18 bis 21 Uhr
    Samstag 22. 11. …… 14 bis 18 Uhr
    Sonntag 23. 11. …… 14 bis 18 Uhr

  • Die nicht mehr wiederkehrende Chance auf Frieden

    2014-11-17

    Die nicht mehr wiederkehrende Chance auf Frieden

    Lesung

    »… Unser armes Volk lebt von Gurken, die viele Darmkrankheiten hervorrufen. Die Zustände werden immer drohender, furchtbarer!«

    Manfried Rauchensteiner zitiert in der Einleitung des 24. Kapitels ein Tagebuch, in dem es um den Jahrhundertsommer 1917 und seine Auswirkungen auf die Versorgungslage in der Monarchie geht.

    Jahrhundertsommer deswegen, weil dieser Sommer, »ein Sommer glühender Sonne« war, der »die Gemüsepflanzen, Kartoffeln, Mais einfach zu Tode röstet.«

    Auf diese und viele andere Symptome einer Gesellschaft im dritten Kriegsjahr reagierten die politisch und militärisch Verantwortlichen mit dem Schlagwort »Durchhalten«. Hinter diesem Durchhalten stand aber oft die harte Hand der auch jenseits der Front zuständigen Militärgerichte.

    tirol

    So hat auch eine Meldung aus Tirol, wonach eine Wirtin wegen Hochverrats zum Tode verurteilt und schließlich zu einer mehrjährigen Kerkerstrafe »begnadigt« worden sei, weil sie von Offizieren beschimpft worden war und ihrerseits zurückgeschimpft hatte, das Fass zum Überlaufen gebracht.

    Eine umfassende Amnestie für »Verurteilte« dieser Art wurde notwendig, um das »Durchhalten« nicht weiterhin nur auf brutale Repression zu gründen … Weitere Themen: Der Seekrieg in der Otrantostraße, die Amnestie Kaiser Karls 1917, Deserteure an der Ostfront, Friedensfühler und vertane Chancen.

    lesen

    Es lesen Anna und Gerd Jenewein.


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