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  • [ Herbst 1914 ]  Das Ende der Euphorie

    2014-04-07

    [ Herbst 1914 ] Das Ende der Euphorie

    Lesung in der Bogner-Veranda

    Im Rahmen der Lesungen aus Manfried Rauchensteiners Buch »Der Erste Weltkrieg und das Ende der Habsburgermonarchie« ist am 7. April Absam an der Reihe. Es wird Christian Neumann in der Bogner-Veranda lesen.

    Grodek

    Doch stille sammelt im Weidengrund / Rotes Gewölk, darin ein zürnender Gott wohnt, / Das vergossne Blut sich, mondne Kühle; / Alle Straßen münden in schwarze Verwesung.

    Dieses Zitat stammt aus dem Gedicht Grodek von Georg Trakl. Er war an der russischen Front seit Anfang September 1914 als Sanitätsleutnant in einem Feldlazarett bei Grodek in der heutigen Westukraine stationiert.

    Bei der Lesung steht Manfried Rauchensteiners 7. Kapitel mit dem Titel Das Ende der Euphorie auf dem Programm. Im Buch wird es mit einer Fotoseite eröffnet, die eine lange Reihe Gehenkter zeigt.

    Rauchensteiner macht darauf aufmerksam, dass in den frontnahen Gebieten bereits wenige Wochen nach dem Aufmarsch der k. u. k. Armee tausende Zivilisten hingerichtet wurden. Die österreichisch-ungarischen Stellen bezichtigten sie der Kollaboration oder der Spionage. Geiseln wurden ausgehoben, Standgerichte und Feldgerichte wüteten.

    Chaos

    Über die Schlacht bei Grodek schreibt Rauchensteiner: »Am 2. September [ 1914 ] ging Lemberg, die Hauptstadt Galiziens, verloren; tags darauf zogen die Russen ein.
    Westlich Lembergs, bei den Grodeker Teichen, entwickelte sich die nächste Schlacht. Zum ersten Mal hatte man das Gefühl, dass nur mehr das Chaos regierte. Die zurückgehenden Trains [ Wagenzüge ] verkeilten sich. Die Vorratslager wurden über Befehl des Kommandos der 3. Armee mit Petroleum übergossen und angezündet.

    Die zurückkehrenden Fronttruppen fanden statt Nachschub und Verpflegung schwelende Trümmer vor. Die österreichisch-ungarischen Soldaten waren überanstrengt, verzweifelt. Tausende, Zehntausende fielen und starben innerhalb weniger Tage und Wochen. Sie irrten umher, wurden zeitweilig kaum mehr geführt und erlitten einen Schock nach dem anderen.«

    Todesgrube 

    Georg Trakl erlebte die Schlacht bei Grodek in einem Lazarett mit, das später als eine der »Todesgruben von Galizien« bezeichnet wurde. Trakl erlitt einen Nervenzusammenbruch. Er starb Anfang November 1914 in einem Militärhospital in Krakau.

    Eintrittfrei

  • Die zerstörte Installation von Anton Christian

    2014-04-05

    Die zerstörte Installation von Anton Christian

    Exkursion mit Elisabeth und Gerhard Larcher

    Seit 25 Jahren kuratiert das Absamer Ehepaar Elisabeth und Gerhard Larcher den »Kunstraum Kirche« – in der Fastenzeit öffnet sich dabei die oft bis in den letzten Winkel mit historischen Kunstwerken angefüllte Katholische Kirche in Tirol für Interventionen zeitgenössischer Kunst.

    Heuer hat der Tiroler Künstler Anton Christian an der Stiege zum Innsbrucker Dom ein zentrales Bild des Christentums thematisiert: das Boot. »Zerschellt an den Klippen eines christlichen Europas« soll Christians Boot ein Mahnmal zur Erinnerung an die Flüchtlinge sein, deren Hoffnungen im tosenden Meer vor Lampedusa untergehen.

    zerstört

    Die Installation wurde am 18. März zerstört, aber auch als eine Art »Skelett« thematisiert sie die Phrase vom »vollen Boot« und realisiert damit einen zentralen Aspekt zeitgenössischer Kunst: den Prozess-Charakter.

    Kunst lässt sich nicht länger als isoliertes Phänomen betrachten, das eigenen Regeln folgt und keinen Bezug zur Außenwelt hat. Der gesellschaftliche Hintergrund eines Kunstwerks wird sichtbar (in diesem Fall durch die Zerstörung) und damit bewusst wahrnehmbar gemacht. Damit hat »Kunstraum Kirche« einen bedeutenden Beitrag zur Kritik des destruktiven Potentials der Metapher vom »vollen Boot« geleistet:

    Geht doch die Formulierung »Das Boot ist voll« als Argument gegen Flüchtlinge auf ein christliches Blasmusikfest im Jahr 1942 zurück.

    kontext 

    Der Schweizer Bundesrat Eduard von Steiger, unter dem Banner »Euer Meister Christus« stehend, versuchte damit die umstrittene Schweizer Flüchtlingspolitik im Zweiten Weltkrieg zu rechtfertigen. Nach dem Anschluss Österreichs im März 1938, als Tausende Juden an die Schweizer Grenze drängten, wurde diese vorübergehend geschlossen. Der Schweizer Bundesrat nahm Verhandlungen mit der deutschen Reichsregierung auf und verlangte die Kennzeichnung der Pässe deutscher Juden. Anfang Oktober 1938 wurde der »J«-Stempel eingeführt …

    treffpunkt

    Vor dem Innsbrucker Dom
    am Samstag, 5. April,
    um 11 Uhr.

  • 2014-03-30

    Rätselhafter Stainer

    Ein Kreuzworträtsel des Gemeindemuseums Absam

    Ein Rätsel des Gemeindemuseums Absam. Bringen Sie uns Ihre Lösung bis zum 30. März 2014 ins Museum. Unter den TeilnehmerInnen werden drei Preise verlost.

    Auflösung:
    Sonntag, 30. März, um 16 Uhr
    im Gemeindemuseum.

    Downloaden und ausdrucken …


GemeindeMuseumAbsam
Im alten Kirchenwirt
Walburga-Schindl-Straße 31
A – 6067 Absam

Öffnungszeiten
Freitag 18 – 20 Uhr
Samstag 14 – 17 Uhr
Sonntag 14 – 17 Uhr

Information und Führungen
Matthias Breit 
0 676 / 84 05 32 700
kontakt@absammuseum.at

Kontoverbindung
Museumsverein Absam
IBAN: AT98 3620 0000 0003 1542 
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