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  • Verweigerung. Oder das Leben des Bauern  ist ein langer Werktag

    2013-07-19

    Verweigerung. Oder das Leben des Bauern
    ist ein langer Werktag

    Eine Radiodokumentation über den Tiroler Bauernkrieg und Michael Gaismair

    Utopia in Tirol … In Tirol entsteht vor 488 Jahren die politische Utopieeiner egalitären, aber geschlossenen Gesellschaft.

    Der Jurist Michael Gaismair hatte in seinen Landesverfassungen Grundzüge eines totalen christlichen Staates formuliert.

    Religionsmacht Seine politischen Forderungen lesen sich, mitten im Feudalismus formuliert, als aussagekräftige Beschreibung der Machtverhältnisse in Tirol: Gleichheit vor dem Gesetz und die Erstellung eines Gesetzbuches, Privilegienabbau der Adligen, Wahl der Richter und eine Besoldung, die sie von Strafeinnahmen unabhängig macht, Abschaffung der weltlichen Macht der Kirche, Wahl der Pfarrer durch das Volk, Abgaben an die Kirche nur für soziale Einrichtungen …

    Tirol war um 1500 ein wirtschaftliches und technologisches Zentrum in Europa: In den über zweihundert Schwazer Stollen förderten tausende Knappen jährlich ca. 25 Tonnen Silber und 2.000 Tonnen Kupfer.

    1525 hatten Knappen, Bauern und Bürger, wie Gaismair einer war, gegen die rückwärts gewandte Macht von Adel und Klerus in Tirol aufbegehrt. Das, was wir heute als Tiroler Bauernkrieg bezeichnen, wird in den habsburgischen Ländern zu einem »sozialen Systemkonflikt« (so der Historiker Jürgen Bücking ). Gaismair spielt dabei eine wichtige Rolle, nicht nur mit seiner im Schweizer Exil verfassten Landesordnung, in der für Obrigkeiten wiedie Habsburger kein Platz mehr sein sollte.

    Die Radiocollage, die im Titel Anleihe bei Georg Büchners Hessischem Landboten nimmt, versucht – jenseits der politisierenden Verwertung und Verklärung Gaismairs in Literatur (von Kranewitter bis Mitterer) und Politik (vor allem durch die Nationalsozialisten) – die verwickelten Ereignisse um das Jahr 1525 und die unterschiedlichen Interessen in diesem kämpferischen, aufbegehrenden Konflikt zu rekonstruieren.Text, Regie und Musik von Bert Breit.

    eintrittfrei

  • Manu Delago Handmade

    2013-07-05

    Manu Delago Handmade

    Konzert

    Manu Delago – Hang, Drums
    
Isa Kurz – Piano, Violin, Vocals
    
Chris Norz – Drums, Percussion
    
Philipp Moll – Bass, Keys

    »Von der Bauweise ist das Hang sicherlich von der Steeldrum abgeleitet, vom Klang ist es jedoch vielseitiger. Es kann weich wie eine Harfe klingen, aber auch perkussiv, ähnlich einer indischen Tabla.«
    (Manu Delago)

    Wirklich groß vorstellen muss man Manu Delago im Grunde genommen nicht. Als Hang-Player in der Band der isländischen Popikone Björk hat er inzwischen die ganze Welt bereist. Mit seiner eigenen Band Manu Delago Handmade hat der »amazing percussionist« (Björk) zusammen mit dem Produzenten Matt Robertson (Björk, the Prodigy) im April ein Pop-Album herausgebracht. »There was party time: drummer Manu Delago's orgiastic blast of percussion«, schreibt David Fricke im Rolling Stone …

    Ein Konzert der Gemeinde Absam in Zusammenarbeit mit dem Gemeindemuseum Absam.

    Eintritt frei(willige Spenden).

  • Geschichte der Frauen- und Kinderarbeit in Absam

    2013-06-15

    Geschichte der Frauen- und Kinderarbeit in Absam

    Führung

    Bei der Führung wird von der Geschichte der Frauen- und Kinderarbeit in Absam an Hand von Objekten, Dokumenten und Fotos erzählt.

    1839 ist der jüngste Salzberger im Halltal 11 Jahre alt. Er arbeitet mit 47 anderen Jugendlichen im Alter von 11 bis 15 Jahren als »Bargelder« als Hilfsarbeiter im Salzbergbau. Erst 1911 wurde gesetzlich geregelt, dass Kinder unter 14 Jahren nicht im Bergbau arbeiten sollen.

    1847 ist die jüngste Arbeiterin in der Absamer Textilfabrik gerade 12 Jahre alt. In den folgenden Jahren werden aber auch 10-jährige Mädchen bis zu 13 Stunden an den Spinnmaschinen arbeiten. Je besser ein Betrieb mit Maschinen ausgestattet war, desto eher wurden Frauen und Kinder als billige Anlern-Arbeitskräfte eingesetzt.

    Die frühe und harte Arbeit in den Manufakturen und Fabriken hatten aber auch oft eine pädagogische Begründung: Fabriksherren sahen sich als Wohltäter und Menschenfreunde, da sie mit ihren Frauen- und Kinder-Arbeitsplätzen ein Leben jenseits von »Müßiggang« und »Laster« garantierten. Aber auch der merkantilistische frühe absolutistische Staat des 18. Jahrhunderts war ein Freund und Förderer der Kinderarbeit.

    „Daselbst unendliche Gebrechen in der Reinlichkeit der Kinder, welche voll Krätze waren, und welches auch auf ihren Gesundheitsstand die nachteiligsten Folgen nach sich gezogen hat, dergestalt, dass ein epidemisches Faulfieber eingerissen hat, und mehrerer Menschen Tod erfolgt ist.“
    (Aus einem Bericht über eine Seidenflor-Manufaktur in Traiskirchen um das Jahr 1782)

    Im Gemeindemuseum Absam geben zwei Arbeitsbücher der beiden Großbetriebe Salzbergbau und Textilfabrik detailliert Auskunft über die soziale Lage der dort Beschäftigten. Neben den Fabriken mussten Kinder aber auch in Waisenhäusern, in der Landwirtschaft, als Heimarbeiter, als Dienstboten und als Bettler arbeiten.

    Diese Führung (Dauer ca. 60 Minuten) ist auch gegen Voranmeldung möglich. Call 0676 / 84 05 32 700.


GemeindeMuseumAbsam
Im alten Kirchenwirt
Walburga-Schindl-Straße 31
A – 6067 Absam

Öffnungszeiten
Freitag 18 – 20 Uhr
Samstag 14 – 17 Uhr
Sonntag 14 – 17 Uhr

Information und Führungen
Matthias Breit 
0 676 / 84 05 32 700
kontakt@absammuseum.at

Kontoverbindung
Museumsverein Absam
IBAN: AT98 3620 0000 0003 1542 
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