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  • Lepanto Zyklus

    2011-04-30

    Lepanto Zyklus

    Exkursion in das Museum Brandhorst München

    Exkursion … Samstag 30. April
    10.30 Uhr … Abfahrt
    vom Gemeindemuseum Absam
    14.00 Uhr … Führung
    im Museum Brandhorst
    17.00 Uhr … Abfahrt
    von München

    Anmeldung … bis Dienstag 26. April
    unter 0 676 / 84 05 32 700
    Kosten … ca. 40 Euro
    Bustransfer und Führung
    Preparation … Freitag 29. April
    20 Uhr im Museum

    Cy Twomblys Zyklus »Lepanto« im Museum Brandhorts in München nimmt Bezug auf eine der blutigsten europäischen Seeschlachten. Am Sonntag, dem 7. Oktober 1571, besiegte eine »Heilige Allianz« aus spanischen, venezianischen und päpstlichen Truppen das Osmanische Reich in einem Seegefecht vor dem griechischen Hafen Lepanto. Zur Feier dieses Sieges hat Papst Pius V. den ersten Sonntag im Oktober zum Rosenkranzsonntag erklärt. 260 türkische und 211 christliche Schiffe waren sich gegenüber gestanden, am Abend hatten 37.646 Menschen ihr Leben verloren.

    abend schlacht land … Roland Barthes schreibt über Cy Twombly: »Es gibt aufgebrachte, besitzergreifende, dogmatische Malereien; sie stellen das Produkt hin und geben ihm die Tyrannei eines Begriffes oder die Gewalt einer Lüsternheit. Die Kunst von Twombly — das ist ihre Moralität – und auch ihre äußerste historische Singularität — will nichts greifen; sie hält sich, sie schwebt, sie treibt zwischen dem Begehren – das subtil die Hand beseelt — und der Höflichkeit, die ihm den Abschied gibt.«

    Über die Schlacht aus christlicher Perspektive schreibt der englische Autor Roger Crowley : »Auf allen Schiffen gab es Priester; Tausende von Rosenkränzen wurden an die Männer ausgegeben; jeden Tag fanden Gottesdienste statt, und die Predigten hoben hervor, dass Feiglinge nicht in den Himmel kommen würden. Den Männern wurde die Absolution erteilt …«

    Tizian, Tintoretto, Vasari, Vicentino, Veronese und viele andere schufen monumentale Bilder der Erinnerung an Lepanto … eben jene » aufgebrachte, besitzergreifende, dogmatische Malereien«. Von Sizilien bis London feiern Monstranzen, Altäre, Gedichte, Kirchenbauten den christlichen Sieg vor Lepanto.

    Cy Twomblys »Lepanto« – ein Bild in zwölf Teilen, ein Bilderzyklus … einmal aus der Vogelperspektive, bald in der Totalen, dann wieder in der Nahaufnahme wird die Schlacht »gezeigt«. Twombly eröffnet damit die Möglichkeit einer neuen Form der Historienmalerei, die zugleich deren Unmöglichkeit ( im traditionellen Sinn ) voraussetzt: Nicht um objektive Fakten kann es heute noch gehen, sondern um den Gesamtkontext, der die Ungereimtheiten und Widersprüche von Erinnerung und Wahrnehmung assoziativ und intuitiv vermittelt.

    Exkursion mit Führung

  • Dienstbotenleben

    2011-04-23

    Dienstbotenleben

    Ein Film von Bert Breit (1977)

    Aufgrund der großen Nachfrage wird der Film »Dienstbotenleben«,
    der am 15. April im Museum gezeigt wurde, am
    Samstag, 23. April und
    Sonntag, 24. April
    jeweils um 15.00 Uhr
    noch einmal aufgeführt.

    Aus dem Drehbuch Vieles berichtet uns die Geschichte über die Taten der Großen, der Mächtigen, der Besitzenden. Weniges hörte man aber bisher über jene, die mit ihrer Hände Arbeit, unter Preisgabe ihrer Ge- sundheit, oft ihres Lebens die wesentliche Voraussetzung dafür schufen, dass die Großen Größe entfalten, die Besitzenden Reichtum sammeln konnten und so den Lauf der Geschichte bestimmten.

    bet’ und arbeit’ fleissig und treu Als Motto der 1877 erstmals erschienen Zeitschrift für Dienstboten mit dem Titel »Notburga« heißt es: »Bet’ und arbeit’ from, fleissig und treu – freundlich und fröhlich dabei«

    »Wir wissen wohl einiges über Bräuche, Sitten, Arbeits- und Lebensbedingungen der Bauern, fast nichts hingegen wissen wir über die Knechte und Mägde, die Fütterer, Rosser und Stadler, die Groß- und Kleindirn – über jenen Stand also, der von alters her bis in unser Jahrhundert herauf [= 20. Jahrhundert] den Großteil der bäuerlichen Arbeit auf Acker, Feld und Alm, im Wald, im Stall und auf dem Hof leistete.

    Dienstboten wurden oft zu kirchlichen Festen, Andachten und Prozessionen geschickt – stellvertretend für die Bauersleute, weil es wichtig war, dass jemand vom Haus am kirchlichen Leben teilnahm. Religiöse Gemeinschaften (Bünde, Vereine etc.) konnten Dienstboten aber kaum bilden, da die Kommunikationsmöglichkeiten fehlten.

    Die heute 70- bis 80-jährigen Dienstboten – jene also, die am Beginn unseres Jahrhunderts zu arbeiten begannen und den sozialen Aufstieg nicht geschafft haben, leben mit einer bescheidenen Rente, und wenn sie keine Kammer bei einem Bauern finden, kommen sie in Altersheimen unter. Charakteristisch für diese Rentner ist ihre Einsamkeit, ihre Isoliertheit und wer von ihnen es nicht fertigbringt, von der Erinnerung an die guten alten Zeiten zu zehren, wer Not, Leid und Entbehrungen, die er erlebt hat, nicht vergessen kann, hat bittere Worte für seine Lage …« (aus dem Drehbuch) Eintritt frei

    Dienstbotenleben
    Dokumentarfilm 1977
    Dauer 57 Minuten
    Kamera Christian Berger
    Buch und Regie Bert Breit

  • Die Pest

    2011-04-17

    Die Pest

    Vortrag

    Die beiden Heiligen Sebastian und Rochus, das Caravacakreuz, der Zachariassegen, Sebastianspfeile … und vieles mehr auf den im Gemeindemuseum Absam ausgestellten Rosenkränzen verweist auf die Pest, den »Schwarzen Tod« .

    pest und sünden und ökonomie … Der »Schwarze Tod« von 1348 und 1349 und die wiederholten Epedemien des 14. und 15. Jahrhunderts waren die verheerendsten Naturkatastrophen, die Europa jemals heimgesucht haben.

    Genau kann man die Verluste nicht beziffern, es gibt keine globalen Zahlenangaben, aber in so weit auseinanderliegenden Gegenden wie England und Italien ging in den Jahrzehnten nach 1350 die Bevölkerung in Städten und Dörfern um 70 bis 80 Prozent zurück. Um 1420 kann Europa kaum mehr als ein Drittel der Menschen gezählt haben, die es noch hundert Jahre früher bewohnten.

    Auch in Tirol lassen sich Belege finden für das Auftreten der Pest nach 1348: Die offenbar das Funktionieren der Gesellschaft und des Wirtschaftslebens bedrohenden Todesraten führten bereits 1349 zu Verordnungen des damaligen Tiroler Landesfürsten, in denen Höchstlöhne und Arbeitszwang vorgeschrieben wurden. So wurde eine der wirkungsvollsten Strategien, sich der Erkrankung zu entziehen, nämlich die Flucht vor der Pest (»Abzug aus der Pfarre«) in dieser Ordnung mit Ungnade und dem Verlust von Hab und Gut bedroht.

    Aber auch Praxis und Stil religiösen Lebens veränderte die Pest tiefgreifend – davon zeugen nicht nur zahlreiche der ausgestellten Rosenkränze. Ganze Schatzkammern von Reliquien wurden angehäuft, wie überhaupt Zahlen in der religiösen Praxis ungemein an Bedeutung gewannen: die Häufung von Messen, von Gebeten und Reliquien war Ausdruck der Suche nach himmlischer Protektion.


GemeindeMuseumAbsam
Im alten Kirchenwirt
Walburga-Schindl-Straße 31
A – 6067 Absam

Öffnungszeiten
Freitag 18 – 20 Uhr
Samstag 14 – 17 Uhr
Sonntag 14 – 17 Uhr

Information und Führungen
Matthias Breit 
0 676 / 84 05 32 700
kontakt@absammuseum.at

Kontoverbindung
Museumsverein Absam
IBAN: AT98 3620 0000 0003 1542 
BIC: RZTIAT 22200

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