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  • Verweigerung. Oder das Leben des Bauern ist ein langer Werktag

    2020-01-17

    Verweigerung.
    Oder das Leben des Bauern
    ist ein langer Werktag

    Eine Radiocollage
    über den Tiroler Bauernkrieg


    Freitag, 17. Januar um 20 Uhr
    Samstag, 18. Januar um 16 Uhr
    Sonntag, 19. Januar um 16 Uhr

    Prolog vor 500 Jahren

    Die Jahre 1519 bis 1525 werden heute als Prolog des Tiroler Bauernkrieges bezeichnet. In diesen sechs Jahren können beispielsweise für die Tiroler Gerichtsgemeinden hunderte Beschwerden festgemacht werden – zentraler Adressat: die Obrigkeit.

    Die Beschwerdeschriften, die ein gewisser Michael Gaismair ( Sekretär und Schreiber beim Landeshauptmann Leonhard von Völs ) mitverfasste, richteten sich gegen die Willkür von Gewerken und Beamten.

    1525 wird dieser Michael Gaismair aus der »Empörung des Gemeinen Mannes« eine Landesordnung mit Grundzügen eines ganz neuen Staates formulieren: »Republikanismus pragmatischen Zuschnitts« sieht die moderne Wissenschaft in Tirol entstehen.

    Machtfrage

    Die politischen Forderungen lesen sich als aussagekräftige Beschreibung der (letzthin millionenschwer mit öffentlichen Geldern verklärten) Machtverhältnisse in Tirol um 1500. Endlich sollte in Tirol gelten:

    Gleichheit vor dem Gesetz und die Erstellung eines Gesetzbuches, radikaler Abbau der weitreichenden Privilegien des Adels, Wahl der Richter, Abschaffung der weltlichen Macht der Kirche, Wahl der Pfarrer durch das Volk, Abgaben an die Kirche nur noch für ihre sozialen Einrichtungen.

    Systemkonflikt

    Tirol war um 1500 ein wirtschaftliches und technologisches Zentrum in Europa. 1525 hatten Knappen, Bauern und Bürger, wie Gaismair einer war, gegen die rückwärts gewandte Macht von Adel und Klerus in Tirol aufbegehrt. Das, was wir heute als Tiroler Bauernkrieg bezeichnen, wird in den habsburgischen Ländern zu einem »Systemkonflikt« (so der Historiker Jürgen Bücking).

    Chronik

    Die Radiocollage versucht, die verwickelten Ereignisse um das Jahr 1525 und die unterschiedlichen Interessen in diesem kämpferischen Konflikt zu rekonstruieren. Text, Regie und Musik Bert Breit.

    Eintrittfrei

  • Animali Notturni

    2020-01-10

    Animali Notturni

    un concerto a Absam


    Besetzung
    Matteo Cuzzolin: sax
    Philipp Osanna: guitar
    Marco Stagni: double bass
    Max Plattner: drums

    Animali Notturni ist das neue austroitalienische Projekt des Kontrabassisten Marco Stagni (er spielt u. a. in der Band von Herbert Pixner). Diese Animali beschwören die Geister der Nacht … und holen damit weit aus, denn kein anderes der zahlreichen Werke des spanischen Malers und Grafikers Francisco Goya hat eine solche Popularität erreicht wie seine Radierung mit dem Titel »Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer«:

    Eulen, Fledermäuse, eine schwarze Katze und ein Luchs – Tiere der Nacht, Animali Notturni, umringen einen Mann, der sein Haupt auf seine Unterarme gebettet hat.

    Calle del Desengano?

    Ob Goya wirklich den Schlaf oder doch den »Traum« der Vernunft gemeint hat, bleibt eine Frage der Übersetzung. Aber bereits mit dem Verkauf der 1. Auflage seines Radierzyklus sorgte er für gewitzte Verunsicherung. Den Grafikzyklus, in dem »Der Schlaf der Vernunft« enthalten ist, annoncierte er 1799 in einer spanischen Zeitung folgendermaßen: »Eine Sammlung von Drucken launiger Themen, erfunden und radiert von Don Francisco Goya … Erhältlich in der Calle del Desengano No. 1, im Parfüm- und Likörladen zum Preis von 320 Reales pro Serie von 80 Drucken.«

    Die »Calle del Desengano« ist die »Straße der Enttäuschung« – besser als mit dieser Pointe kann man die Stimmungswerte und den Erkenntniswert der Radierungen nicht andeuten …

    Die Band »Animali Notturni« versucht ebenfalls einem bisher eher auf der »Straße der Enttäuschung« dahinschleichenden Projekt von unten Leben einzuhauchen – in diesem Fall Groove jenseits von Blasmusik. Ist die Band doch aufgrund ihrer Zusammensetzung eine ganz praktische musikalische Verbindung zwischen Trentino, Südtirol und Nordtirol. 

    Eintrittfrei

  • The Big Salt Robbery

    2019-12-31

    The Big Salt Robbery

    Lesung mit Musik


    Zu Silvester: 32 Angeklagte aus Hall …
    im Alter von 19 bis 75 Jahren u. v. m.

    Am 11. Juni 1879 berichtete sogar die Wiener Tageszeitung Das Vaterland über einen aufsehenerregenden Prozess in Innsbruck:

    »Das Innsbrucker Schwurgericht beschäftigte sich in der abgelaufenen Woche in mehrtägiger Verhandlung mit den großartigen Salzdiebstählen, welche seit geraumer Zeit in systematischer Weise verübt wurden.«

    tatorthall

    Insgesamt waren 32 Männer und Frauen aus Hall und Umgebung im Alter von 19 bis 75 Jahren wegen schweren Diebstahls angeklagt.

    Die »Diebes-Compagnie« hatte u. a. Haller Gasthäuser und Gewerbetreibende über Jahre mit dem gestohlenen Salz versorgt und so einen Zuverdienst für weit über 100 zumeist völlig mittellose Personen geschaffen.

    Vor diesem sozialen Hintergrund wurde damals die Härte der Strafen besonders kritisiert. Das Vaterland machte in seiner Berichterstattung darauf aufmerksam: »In Folge des Ausganges dieses Processes fallen nun 84 versorgungsbedürftige Kinder sammt ihren Müttern der Commune Hall zur Last. Von etlichen Kindern weg müssen beide Eltern in den Kerker wandern.«

    fehlsud

    Einer der Verteidiger führte mehrfach ins Treffen, dass die »armen Angeklagten … selbst oft Zeugen waren, wie große Quantitäten Salz von einem sogenannten Fehlsud in den Inn geworfen und auch die beste Sole, wenn der Zufluß aus dem Bergwerke zu reichhaltig wurde, in das Wasser des Innflusses abgelassen wurde.«

    So liefert der Prozess aus der Distanz von 140 Jahren heute einen interessanten und oft kuriosen Blick auf Saline und soziale Lage im 19. Jahrhundert.

    jailhouse

    Die salzhaltige Kriminalgeschichte wird zu Silvester im Museum aufgerollt und an der E-Gitarre mit Jailhouse Rock von Gregor Degasperi begleitet. Es lesen u. a. Rainer Egger und Gerd Jenewein …

    eintrittfrei


GemeindeMuseumAbsam
Im alten Kirchenwirt
Walburga-Schindl-Straße 31
A – 6067 Absam

Öffnungszeiten
Freitag 18 – 20 Uhr
Samstag 14 – 17 Uhr
Sonntag 14 – 17 Uhr

Information und Führungen
Matthias Breit 
0 676 / 84 05 32 700
kontakt@absammuseum.at

Kontoverbindung
Museumsverein Absam
IBAN: AT98 3620 0000 0003 1542 
BIC: RZTIAT 22200

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