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  • Zack, Zack, Zack …

    2019-06-01

    Zack, Zack, Zack …

    Dreimal Journalismus
    aus dem Jahr 1919

    Samstag und Sonntag
    (1. und 2. Juni, 8. und 9. Juni, 15. und 16. Juni)
    um 16 Uhr
    im Gemeindemuseum Absam

    backwards mit Anton Kuh
    Der Blick zurück hat derzeit Hochkonjunktur – einer, für den vieles, was heute als »Gute alte Zeit« betrachtet wird, vor 100 Jahren noch ganz neu war, ist der Zeitungskommentator und -kritiker Anton Kuh – und er nahm sich heraus Fragen zu stellen und lieferte gedruckte Antworten:

    So beschäftigte er sich im April 1919 in einer Zeitungsglosse mit der 1916 autoritär mitten im Krieg eingeführten und 1919 demokratisch kurzfristig wieder ausgesetzten Sommerzeit:

    »Meine Nervenuhr ging präzise. Sie war doch das einzig Stabile inmitten des Unberechenbaren. Dann kam der Erlaß, der die Sonne einrückend machte. Ich bekam einen Chok. Die Menschen beschwindeln, die Völker beschwindeln, Gott beschwindeln – gut. Aber die Zeit beschwindeln? Mit Ministerialerlaß, Zahl X, Litera B, die Sonnenstrahlen vorschieben, die Schatten zurückdrehen? … Ich habe die Sonne an die Uhr verraten – sie überläßt mich dem Stundenzeiger.«

    Weitere Themen, für die er das Zeitungspapier nutzte: Die ersten freien Wahlen zur Konstituierende Nationalversammlung im Februar 1919, die Ehegesetzgebung, das Verschwinden der Gemischtwarenhändler (Greisler), das 1919 neue deutschösterreichische Volksschullesebuch, Gewalt in der Schule (Staberl nicht Spucke), Straßenumbenennungen ( die rund 175 Hötzendorf-Plätze und -Straßen waren 1919 ja noch ganz jung ), der junge Hans Moser, zunehmende Hundezahlen in Wien u. v. m.

    Wir haben aus den 77 Texten von Anton Kuh, die in der Werkausgabe dem Jahr 1919 zugeordnet sind, für die ersten drei Juni-Wochenenden drei Programme zusammengestellt, die Sie jeweils an drei Samstagen und Sonntagen um 16 Uhr im Gemeindemuseum eine Stunde lang hören können.

    Eintrittfrei

  • Gitti Schneider  »Originale«

    2019-05-24

    Gitti Schneider »Originale«

    Eine Aussstellung im Gemeindemuseum Absam

    Eröffnung
    Freitag 24. Mai um 20 Uhr

    Öffnungszeiten
    Fr 18–20 Uhr und So 14–18 Uhr

    Führungen mit Gitti Schneider
    Fr 31. Mai, Fr 7., Fr. 14. Juni jeweils um 18 Uhr

    »Die Bilder Gitti Schneiders erinnern an schillernde Wasserflächen, dicht gewebte Teppiche und prächtige Textilien oder luftige Kalligrafien, in denen schwungvoll gesetzte Pinselstriche auf dem Papier umher tanzen: Die warmen Farben in allen Tonwerten, unorganisierte Formationen in unterschiedlichen Rhythmen, die kostbaren Goldakzente. Diese Bilder lassen einen eintauchen wie in geheimnisvolle Räume, in denen man seine Orientierung erst finden muss, um dann doch mit einer Ordnung konfrontiert zu werden, die nicht vordergründig und eindeutig ist, sondern erfahrbar und anmutend, sobald man bereit ist, sich darauf einzulassen … Die Künstlerin plant ihr malerisches Vorhaben nicht exakt im Voraus, ihre einzige, stets sich aufs Neue wiederholende Vorbereitung aufs Malen ist es, einen Zustand völliger innerer Ruhe herzustellen. Erst dann wird ein Bild begonnen, aus einer Ahnung gewinnt die Künstlerin Form und Ausdruck, beginnt einen Gedanken zu verfolgen und eine Idee zu formulieren. … Die kalligrafisch anmutenden Pinselstriche sind keine stoisch entwickelten und geplant gesetzte Akzente, sondern Ergebnis eines atemlosen inneren Dialogs den die Künstlerin führt. Der gestische Pinselstrich wirkt niemals gekünstelt, kann er gar nicht sein, da er stets das Mittel des ureigensten Ausdrucks ist.« ( Veronika Berti, Kunsthistorikerin ) 

    Eintrittfrei

  • O-Ton:

    2019-05-11

    O-Ton:

    Operation Greenup


    überhört

    Wehrmachtsdeserteure haben in Österreich über Jahrzehnte geschwiegen. Einer, der mitten in der Waldheim-Debatte bewusst sein Schweigen gebrochen hat, war 1988 der Tiroler Dr. Franz Weber aus Oberperfuss. In einem langen Interview mit dem Journalisten Hans Haider hat er über seine Rolle in der Operation Greenup und über seine vorhergehende Desertion gesprochen. Vier Jahre lang hatte er den grausamen Krieg der Nazis in der Sowjetunion und in Jugoslawien mitgemacht, doch im Herbst 1944 entschloss er sich, zu den Amerikanern überzulaufen:

    »Ich war jetzt an der Stelle, wo ich gesagt habe, hier kannst du gehen! […] Ich kann natürlich dabeibleiben, entweder falle ich oder gehe in Gefangenschaft, danach bin ich ein treuer Soldat gewesen. Aber wenn man so überzeugt ist, dass die Geschichte zu einem heillosen Elend, zu einem KZ Europa führt, das war mir längst klar, dann kannst du nicht danach sagen, ich bin immer dagegen gewesen.«

    Zentrale Passagen des Originalmitschnitts dieses Gesprächs sind am Samstag, 11. Mai um 20 Uhr im Gemeindemuseum zu hören.

    greenup

    Anschließend sehen Sie Ausschnitte eines Gesprächs mit dem amerikanischen OSS-Agenten Fred Mayer, der Ende Februar 1945 mit Hilfe von Franz Weber über Tirol abgesprungen ist und anschließend in Oberperfuss und Innsbruck »einquartiert« wurde. Zwei Monate lang lieferte er dann unerkannt wichtige Informationen aus der von den Nazis ausgerufenen »Alpenfestung«. Bei einer Veranstaltung im Jahr 2006 hat er in seiner Heimatstadt Freiburg erstmals auf Deutsch davon berichtet …

    Erläutert werden die beiden Audio- und Videodokumente von Dr. Peter Pirker, der sie für sein unlängst erschienenes Buch »Codename Brooklyn. Jüdische Agenten im Feindesland. Die Operation Greenup 1945« ausführlich analysiert und kontextualisiert hat.

    eintrittfrei


GemeindeMuseumAbsam
Im alten Kirchenwirt
Walburga-Schindl-Straße 31
A – 6067 Absam

Öffnungszeiten
Freitag 18 – 20 Uhr
Samstag 14 – 17 Uhr
Sonntag 14 – 17 Uhr

Information und Führungen
Matthias Breit 
0 676 / 84 05 32 700
kontakt@absammuseum.at

Kontoverbindung
Museumsverein Absam
IBAN: AT98 3620 0000 0003 1542 
BIC: RZTIAT 22200

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