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  • »Wenig Schrancken und Ordnung …«

    2016-01-22

    »Wenig Schrancken und Ordnung …«

    Fantasien und Variationen von Biber, Bach, Telemann u. a.
    mit Annegret Siedel

    Wir bitten um Platzreservierung
    0 676  /  84  05  32  700

    Programm

    Sie hören Fantasien und Variationen gespielt von Annegret Siedel nach Kompositionen von Nicola Matteis Junior und Senior, Thomas Baltzar, Johann Schop, Johann Sebastian Bach, Heinrich Ignaz Franz Biber und Georg Philipp Telemann.

    Schriftloses Musizieren

    Der deutsche Komponist und Musikschrifsteller Johann Mattheson versuchte 1739 die Musik, die Sie am 22. Jänner im Museum in Absam hören können, zu beschreiben.

    Das Komponieren und Musizieren dieser Zeit wäre für heutige Musiklehrer der wahre Horror: kein Bedarf nach Notenständern prägte diese Zeit, da jeder Compositeur auf die Improvisationsfähigkeit, die Fantasie der Musiker vertrauen konnte.

    Improvisation

    Und diese Fähigkeiten stehen im Zentrum des Abends mit Annegret Siedel, da auch die Komponisten, die am Programm stehen – u. a. Biber, Bach und Telemann – dem »schriftlosen Musizieren« viel abgewinnen konnten.

    Mattheson schreibt über die Bedeutung der Fantasie: »Ob nun gleich diese alle das Ansehen haben wollen, als spielte man sie aus dem Stegreife daher, so werden sie doch mehrentheils ordentlich zu Papier gebracht; halten aber so wenig Schrancken und Ordnung, daß man sie schwerlich mit einem anderen allgemeinen Nahmen, als guter Einfälle belegen kan. Daher auch ihr Abzeichen die Einbildung ist.« (Johann Mattheson, Der vollkommene Capellmeister)

    Über das, was wir heute unter musikalischer Interpretation verstehen – alles ist festgelegt, reguliert und normiert, es gibt unzählige Hinweiszeichen in der Musik, nach denen genauestens gespielt werden soll oder muss – dachte Mattheson 1739 daher nur ganz am Rande nach …

    Stainergeige

    Annegret Siedel aus Hamburg spielt eine Violine von Jacob Stainer, die er nach dem Ketzerprozess in 1670er Jahren gebaut hat. Sie geht also auf seine »Wahnsinnsperiode« zurück!

    Eintrittfrei
    Platzreservierung erbeten
    0 676  /  84  05  32  700

  • Wenn heiße, fiebernde Pulse übermächtig an die Harfe des Herzens rühren

    2016-01-08

    Wenn heiße, fiebernde Pulse
    übermächtig an die Harfe des Herzens rühren

    Bruder Willram Themenabend

    Blutiger Dilettant

    Aus der Distanz von 100 Jahren zu kritisieren, ist problematisch. Da ist es doch redlicher, an das klare Urteil über den dichtenden Priester Bruder Willram aus der unmittelbaren Nachkriegszeit in Tirol zu erinnern. In einem Flugblatt von 1919 kann man lesen:

    »Bruder Willram war der begeistertste Lobredner auf den Krieg. Mit glühenden Versen hat er den Waffentod besungen. Wenn tausende Soldaten an einem Tag hingemordet worden, wenn Granaten Menschenleiber in Fetzen zerrissen, dann war das für diesen Musterchristen nur Stoff zu einem neuen Gedicht auf die Herrlichkeit des Krieges.«

    VomKriegsingen

    Dass Willram aber schon 1915 mit seinem Gedichtband Das blutige Jahr nicht nur auf Begeisterung gestoßen sein kann, zeigt sein Vorwort für dessen 5. Auflage:

    »In einer größeren Zeitschrift hab’ ich gelesen: Vom Kriege sollten eigentlich nur die singen, die selbst im Felde stehen! – Und demnach hätte ich schon der 1. Auflage meiner Kriegsgesänge eine Entschuldigung mit auf den Weg geben müssen.«

    Entschuldigt hat er sich nicht, im Gegenteil. Willram, der nie an der Front war, polemisiert, dass er »in einer Zeit, wo es niemanden verwehrt ist, in den holprigsten Versen und schlechtesten Reimereien seinen patriotischen Empfindungen Ausdruck zu geben, darf umsomehr ein Dichter [Willram meint sich selbst] den Ergüssen seiner Seele Wort und Gestalt verleihen«. Angriff ist eben auch an der Literaturfront die beste Verteidigung.

    Asphaltliteratur

    Dem »draufgängerischten Seelsorger und blutigsten Dilettanten der Weltkriegslyrik« (so hat Karl Kraus Bruder Willram einmal eingeschätzt), nach dem heute Straßen in Wörgl, in Bruneck, in Absam und in Innsbruck benannt sind, widmet das Gemeindemuseum Absam am 8. Jänner einen Themenabend mit Texten von und über Bruder Willram.

    Es liest Brita Bauer,
    dazu spielt der Trompeter Martin Ohrwalder live.

    Eintritt frei

  • Pariser Fabrikation

    2016-01-01

    Pariser Fabrikation

    Absamer Knöpfe aus einem Musterbuch von 1845


GemeindeMuseumAbsam
Im alten Kirchenwirt
Walburga-Schindl-Straße 31
A – 6067 Absam

Öffnungszeiten
Freitag 18 – 20 Uhr
Samstag 14 – 17 Uhr
Sonntag 14 – 17 Uhr

Information und Führungen
Matthias Breit 
0 676 / 84 05 32 700
kontakt@absammuseum.at

Kontoverbindung
Museumsverein Absam
IBAN: AT98 3620 0000 0003 1542 
BIC: RZTIAT 22200

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