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  • Undercover bei den Nazis 1923

    2015-05-08

    Undercover bei den Nazis 1923

    Chris Pichler liest Paula Schlier

    Reservierung erbeten
    0 676 / 84 05 32 700

    Nach der Befreiung im Mai 1945 wollten viele schon immer »dagegen« gewesen sein oder »nichts gewusst« haben.

    Eine Frau, die bereits in den 1920er Jahren über die NSDAP geschrieben hat, spionierte sie einfach aus: 1923 schleicht sich die junge Paula Schlier beim »Völkischen Beobachter« ein, als Stenotypistin.

    Mit Pomp und Gewalt

    Paula Schlier verfasste Mitte der Zwanziger Jahre eine Reihe von Artikeln für den Nürnberger Anzeiger, in denen sie sich – noch vor der Veröffentlichung von »Mein Kampf« im Jahr 1925 – vehement gegen den aufkeimenden Nationalsozialismus wandte: dieser veräußerliche, verwildere, verrohe das nationale Gefühl, gestikuliere, schwätze, schreie, komme mit Pomp und Gewalt daher.

    Vor allem kritisierte sie auch den Antisemitismus: »Antisozial ist es, wenn man so maßlos ungerecht – und nebenbei dumm ist, daß man einen seit Jahrhunderten im Volk eingewurzelten Volksstamm nicht nur mit der Alleinschuld an unserem Elend belastet, sondern ihn auch in einer direkt kindisch anmutenden Weise dafür bestrafen will!«

    Die Schreiberin gehört zur Maschine

    Um Material zu sammeln, begann sie 1923 beim Völkischen Beobachter als Stenotypistin zu arbeiten. Niemand fragte sie nach ihrer politischen Einstellung:

    »Die Meinung einer Stenotypistin in einer großen Redaktion ist völlig gleichgültig, die Schreiberin gehört zur Maschine, sie hat nur eine Funktion: die der Bedienung von Hebel und Taste.«

    Die Konsequenzen nicht bedenkend, veröffentlichte sie ihre dabei gesammelten Erfahrungen 1926 in der sozialdemokratischen Münchener Post. Alfred Rosenberg schrieb darauf einen Revancheartikel im Völkischen Beobachter.

    Nach dem Diktat der Zeit

    Als Arbeitslose lernte sie 1925 Ludwig von Ficker kennen, der ihr literarisches Talent erkannte. Ihr erstes Buch »Petras Aufzeichnungen. Konzept einer Jugend nach dem Diktat der Zeit« erschien 1926 in Innsbruck. Darin konnte man auch ihre Reportage über die »Redaktion der Patrioten« lesen …

    1942 verhaftet die Gestapo Paula Schlier. Nach mehreren Wochen Einzelhaft wird sie in eine Nervenheilanstalt bei München eingeliefert. Ein befreundeter Arzt verhilft ihr zur Entlassung. Sie kann untertauchen und kommt auf Vermittlung Ludwig von Fickers ins Zufluchtshaus der Barmherzigen Schwestern in Hall.

    Chris Pichler

    Chris Pichler lebt in Wien und Berlin, spielt an den renommierten deutschsprachigen Bühnen in Berlin, Wien, Frankfurt, Köln, Weimar. Die mehrfach mit Preisen ausgezeichnete österreichische Schauspielerin verfügt über ein großes Charakterrollenrepertoire, dessen Bandbreite von der Klassik bis zur Moderne reicht.

  • Lesung mit Livemusik

    2015-04-25

    Lesung mit Livemusik

    zur Geschichte des Radsports

    good vibes und schweiss der götter

    In seiner Geschichte des Radsports (Der Schweiß der Götter) beschreibt Benjo Maso wie bereits um 1900 – also lange vor dem Fernsehen – der Radsport zum in den Sportblättern ausgbereiteten Drama werden musste:

    »Was die Leser von Sportblättern fasziniert, ist nicht der Rennverlauf als solcher, sondern die Art und Weise, wie er beschrieben wird. Evert Straat, der jahrelange Schachredakteur der niederländischen Tageszeitung de Volkskrant, hat einmal gesagt, dass Homer das große Vorbild eines jeden Sportjournalisten sein müsse: ein Dichter, der aus einem Streit zweier Räuberbanden um eine Hure ein unsterbliches Epos zu machen verstand.« 

    knüppelausdemsack

    In den Anfängen des Radsports passierte daher Unglaubliches : um die Gegner zu schwächen, wurden massenweisen Scherben und Nägel auf die Strecke gekippt. Andere unliebsame Konkurrenten wurden schon mal von »Fans« mit Knüppeln auf der Strecke angegriffen. Fahrern wurde vorgeworfen, sich mit Korken im Mund an Drähten von Autos ziehen zu lassen … Aber dazu mehr in der ersten Etappe des Abends.

    würgenamhals

    In der zweiten Etappe geht es dann um das »patentirt« gesittete Radfahren in Tirol um 1900 – so heißt es im 1896 erschienen Radtourenbuch von Tirol: »Bezüglich Umhängen des Rockes [ beim Radfahren ist gemeint ] ist es sehr empfehlenswert, um das lästige Würgen am Hals zu vermeiden, die Rockriegel an die Hosenträger auf den vorderen Schulterseiten anzuknüpfen.« 

    livevibes

    Zum Schweiß der Götter und zum Würgen der Rockriegel spielt der Jazzmusiker Matthias Legner live am Vibraphon.

    eintrittfrei

  • Rising from ashes

    2015-04-17

    Rising from ashes

    Dokumentarfilm über das Radrennteam Ruanda

    79 Minuten
    Originalfassung mit englischen Untertiteln
    Executive Producer and Narrator: Forest Whitaker
    Director / Producer / Editor: T.C. Johnstone

    Hört man Ruanda denkt wohl kaum einer an ein »Land der tausend Hügel«. In unserer Erinnerung ist der Genozid von 1994 – als radikale Hutus die Minderheit der Tutsi und gemässigte Mitglieder ihrer eigenen Volksgruppe regelrecht abgeschlachtet hatten.

    Die Welt war schockiert, innerhalb weniger Monate starben fast eine Million Menschen. Die UN stufte das Land als nicht überlebensfähig ein. Vor dem Hintergrund dieser Ereignisse ist dem Land dennoch ein Neubeginn gelungen.

    Neubeginn am Fahrrad

    Einen nicht unerheblichen Anteil daran hat das Fahrrad, die Begeisterung für den Radsport und das neu aufgebaute Radrennteam Ruandas. Die Kolonialmacht Belgien hat den Radsport im Land bekannt gemacht, zudem ist das Fahrrad schon lange ein beliebtes, weil auch bezahlbares Transportmittel in Ruanda.

    Es wundert nicht, dass einige junge Talente sich aufmachen, die Welt des Radsports zu erobern. Adrien Niyonshuti ist einer von ihnen. Er, der als Kind die düstere Zeit überlebte, verwirklichte seinen Traum und nahm am olympischen Moutainbikewettbewerb 2012 in London teil.

    Trainiert wird das Team von Jock Boyer, dem ersten Amerikaner der an der Tour de France teilnahm. Nach einem gewaltigem Fehltritt ist sein Engagement für ihn ein Neubeginn im Leben.

    Ähnlich geht es Tom Ritchey, dem Bike-Guru, der in dem zentralafrikanischen Land eine Lebenkrise zu überwinden hofft.


GemeindeMuseumAbsam
Im alten Kirchenwirt
Walburga-Schindl-Straße 31
A – 6067 Absam

Öffnungszeiten
Freitag 18 – 20 Uhr
Samstag 14 – 17 Uhr
Sonntag 14 – 17 Uhr

Information und Führungen
Matthias Breit 
0 676 / 84 05 32 700
kontakt@absammuseum.at

Kontoverbindung
Museumsverein Absam
IBAN: AT98 3620 0000 0003 1542 
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