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  • Alija, Bricha, Irgun

    2023-04-10

    Alija, Bricha, Irgun

    Auf den Spuren jüdischer Holocaust-Überlebender in
    Gnadenwald und Absam

    Kein Osterspaziergang
    Montag 10. April 14 Uhr
    Treffpunkt Waldertraße Parkplatz Wiesenhof

    anmeldung
    0 676 / 84 05 32 700 oder
    mats.breit@mac.com

    spaziergang
    Dauer ca. 60 Minuten, Wanderschuhe empfohlen, da Gefälle bzw. Steigungen zu passieren sind.

    treffpunkt
    Montag, 10. April, 14 Uhr am Parkplatz an der Walderstraße v o r dem Wiesenhof. Vom Gemeindemuseum starten wir um 13.15 Uhr mit dem Fahrrad …

    Das herrlich gelegene Hotel »Gnadenwalderhof« war ab Frühjahr 1946 ein klassisches Transitlager für Überlebende des Holcaust aus Polen, Ungarn und Rumänien. Die Versorgung der dort oft nur für ganz kurze Zeit untergebrachten Jüdinnen und Juden mussten die Überlebenden daher selbst organisieren. Immer öfter trafen ab Herbst 1945 in Hall Güterwaggons aus Salzburg ein, in denen sich nicht das deklarierte Gepäck, sondern Menschen befanden, die rasch nach Gnadenwald gebracht wurden. Nach wenigen Nächten im meistens überfüllten »Gnadenwalderhof« ging ihre Reise auf LKWs weiter zum Reschenpass, um dann möglichst unentdeckt in die Häfen nach Genua oder La Spezia zu gelangen – Ziel war das bis 1948 von den Briten verwaltete Palästina.

    dpcamp

    Das Absamer Hotel »Wiesenhof« hingegen war ein von den Alliierten anerkanntes Jewish DP Camp ( DP = Displaced Persons ) und war damit auch bedeutender Stützpunkt der jüdischen Fluchtorganisation Bricha. An den »Gnadenwalderhof« erinnern heute nur noch einige unscheinbare Mauerreste, an den »Wiesenhof« als einen zentralen Ort des jüdischen Überlebens in Österreich erinnert heute nichts mehr. Nur hin und wieder kommen Interessierte aus Israel oder den USA hierher, um die Orte zu suchen, über die Eltern oder Verwandte von der ersten Zeit nach der Befreiung berichteten.

    vergessengemacht

    Um die Vorgeschichte dieser beiden Hotels, warum sie 1945/46 zu zentralen Orten jüdischen Überlebens wurden, welche Rolle sie in der großen und »illegalen« Fluchtbewegung 1945 bis 1949 gespielt haben, und wo man sich bis heute an diese Orte erinnert ( und wo nicht ) – darum wird es bei diesem Spaziergang zwischen zwei hierorts gründlich vergessen gemachten Flüchtlingsunterkünften gehen.

  • kunsteinlage –

    2023-04-05

    kunsteinlage –

    Intarsienbilder von Gerhard Müller

    Ausstellungseröffnung
    Mittwoch 5. April um 19 Uhr
    Live-Blues von Gregor Degasperi

    öffnungszeiten
    mittwoch 18 bis 20 uhr,
    samstag und sonntag 14 bis 17 uhr
    zu sehen bis sonntag 30. april

    Seit 30 Jahren arbeitet Gerhard Müller aus Absam mit großen und kleinen, berühmten und fast unbekannten Werken der Kunstgeschichte … die er in der Intarsientechnik neu interpretiert.

    Nicht Farb- oder Grauwerten gilt sein Interesse, nicht Acryl-, Öl- oder Wasserfarben sind seine Medien, sondern Holzfuniere in all ihren einmaligen Hell- und Dunkelwerten und in all ihren Strukturen. Das, was in Tischlerein oft wegen »Unregelmäßigkeiten im Wuchs« als »unbrauchbar« erscheint, interessiert Gehard Müller für seine Bilder, die er nach Vorbildern von Caravaggio oder von Defregger entwirft, plant, schneidet, manchmal färbt und schließlich klebt.

    Gerhard Müller: »Was für einen Tischler häßlich erscheint, was für ihn Abfall ist, das kann für einen Intarsienkünstler oft bestes Material sein, weil es verwachsen ist. Wurzelfuniere zum Beispiel zeigen oft eine richtige Lebhaftigkeit. Ich versuche dann im Bild eines Künstler den richtigen Platz für diese natürlich entstandenen Formen, Farben und Strukturen zu finden. Da spielt oft der Zufall eine große Rolle. Mein Sohn hat mir einmal zu Weihnachten ein Buch mit Werken des Barockmalers Caravaggio geschenkt. Ich habe sofort gesehen, dass ich daraus etwas machen kann.«

    eintrittfrei

  • Österreichs Skisport im Nationalsozialismus

    2023-03-31

    Österreichs Skisport im Nationalsozialismus

    oder die Geschichte eines Gedächnitsverlusts

    Buchpräsentation mit dem
    Sporthistoriker Andreas Prader

    Platzreservierung erbeten
    0 676 / 84 05 32 700 oder
    mats.breit@mac.com

    unschuldigesweiss?

    »Es ist die Geschichte des Abfahrtsweltmeisters und SA-Skihelden Hellmut Lantschner sowie von NS-Superstar Josef ( Bubi ) Bradl, es ist die Geschichte der Arlberger Skipioniere Hannes Schneider und Rudolf Gomperz. Schneider wurde zur Emigration in die USA gezwungen, Gomperz wurde im Vernichtungslager Maly Trostinez ermordet. Es ist auch die weitgehend unbekannte Geschichte der SS-Skisoldaten Wilhelm Köstinger und Franz Pesentheiner sowie des Innsbrucker Holocaust-Überlebenden und Skirennläufers Hugo Silberstein.«

    So hat Der Standard im Jänner 2022 über die bahnbrechende Studie »Österreichs Skisport im Nationalsozialismus« (De Gruyter, 462 Seiten) des Salzburger Zeit- und Sporthistoriker Andreas Praher berichtet.

    1934naziskispringer

    Über ein Ereignis vor 99 Jahren auf der damals neuen Schanze im benachbarten Zimmertal berichtet Andreas Praher ausführlich:
    »Vor allem im Vorfeld des Juli-Putsches 1934 häuften sich nationalsozialistische Kundgebungen bei Wettbewerben und Skisportveranstaltungen. … Einer der Höhepunkte waren die Ausschreitungen bei den Tiroler Skimeisterschaften in Hall am 14. Jänner 1934. Mitglieder des Skiklubs Innsbruck, die den Behörden als Anhänger des Nationalsozialismus bekannt waren, bekundeten ihre Sympathie zum nationalsozialistischen Regime beim Springen mit dem Deutschen Gruß.«

    unpolitischeidylle

    Skisport ist in Österreich bis heute eine nationale Angelegenheit, die bis ins hinterste Tal und Dorf hinein für Vereinsleben, Wettkämpfe, technische Groß-Anlagen, Hochgebirgsbauten und Fernsehen – teils rund um die Uhr – sorgt. Mythen und Heldengeschichten von der nationalen (mit Bundespräsidenten und -kanzlern bevölkerten) bis hinunter auf die lokale Vereinsebene (mit Präsidenten und Zeugwarten) sind im unschuldigen Weiß des immer künstlicher werdenden Schnees geschrieben und zelebriert worden. Und so sorgt die Illusion einer schneeüberzogenen idyllischen Parallelwelt seit über 100 Jahren wirkungsmächtig für eine »Ski-Nation« … eine weitere Nation ohne Gedächtnis.

    eintrittfrei


GemeindeMuseumAbsam
Im alten Kirchenwirt
Walburga-Schindl-Straße 31
A – 6067 Absam

Öffnungszeiten
Freitag 18 – 20 Uhr
Samstag 14 – 17 Uhr
Sonntag 14 – 17 Uhr

Information und Führungen
Matthias Breit 
0 676 / 84 05 32 700
kontakt@absammuseum.at

Kontoverbindung
Museumsverein Absam
IBAN: AT98 3620 0000 0003 1542 
BIC: RZTIAT 22200

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