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  • Inquisition in Absam 1668/69

    2012-08-05

    Inquisition in Absam 1668/69

    Der Prozess gegen den Geigenbauer und
    »Ketzer« Jacob Stainer

    Vortrag im Gemeindemuseum Absam
    Samstag, 4. August und
    Sonntag, 5. August
    jeweils um 16 Uhr.

    Auf der Suche nach »közerischen Biecher« in Absam: Am 13. September 1668 hat der Pfarrer von Thaur unter Mithilfe eines Pflegsverwalters, des Stadtrichters von Hall und eines Vikars im Haus des Geigenbauers Jacob Stainer eine »Büchervistitation« durchgeführt und dabei »Stuben und Kammer, Küsten und Kösten mit alln Fleiß durchsuecht«.

    Vorausgegangen war eine Anzeige des Haller Stadtpfarrers beim Bischof von Brixen gegen Stainer und den Haller Schneidermeister Jacob Meringer, dass die beiden protestantische Irrlehren anhängen und diese tatkräftig verbreiten würden.

    In ausführlicher und gut erfassbarer Form vermittelt der Vortrag die langwierigen und vertrackten Zusammenhänge zwischen den Angeklagten, den weltlichen und den kirchlichen Obrigkeiten, die auch räumlich weit auseinander lagen. Von Absam über Innsbruck und Thaur, nach Hall und bis Brixen spannte sich der Bogen des Verfahrens.

    Jacob Stainer hat während des viele Monate währenden geheimen Verfahrens immer wieder geschickt und geistreich die ihm stückweise bekannt gewordenen Vorwürfe entkräftet. Zu einem als »ketzerisch« eingstuften lutherischen Katechismus meinte er etwa, dass er sich dessen zwar nicht bediene, »aber er gefall ihm doch wol, weil die glaubensarticl darin schen außgelegt sein«.

    Der Prozess, der sich aufgrund des selbstbewussten Auftretens Jacob Stainers über Monate hinzog, mündete in einer Anklage, die nicht weniger als 17 Verfehlungen gegen den «Cristlichen Cattolischen glauben« auflistete …

    Ein Prozess mit allen Elementen der Gegenreformation im 17. Jahrhundert: Exkommunikation, Bücherverbrennung, Psalmen, Haft und öffentlichem Abschwören.

    Eintritt frei.

  • Eiffelturm und Blue Jeans – Ikonen der Moderne

    2012-07-29

    Eiffelturm und Blue Jeans – Ikonen der Moderne

    Ein Vortrag im Gemeindemuseum Absam

    Indigo, Stahl, ein englischer Gärtner, der Panamakanal, Buttenheim, Paris, Nimes, Genua … und die Moderne.
    EINTRITT frei

    Der Soziologe Max Weber hat 1919 über die Veränderung der Welt durch Industrie und Technik folgendes geschrieben: »Die zunehmende Intellektualisierung und Rationalisierung bedeutet also nicht eine zunehmende allgemeine Kenntnis der Lebensbedingungen, unter denen man steht. Sondern sie bedeutet etwas anderes: das Wissen davon oder den Glauben daran: daß man, wenn man nur wollte, es jederzeit erfahren könnte, daß es also prinzipiell keine geheimnisvollen unberechenbaren Mächte gebe, die da hineinspielen, daß man vielmehr alle Dinge – im Prinzip – durch Berechnen beherrschen könne. Das aber bedeutet: die Entzauberung der Welt.« Diese Entzauberung war aber nicht nur eine intellektuelle Leistung, sondern auch eine Folge der modernen Warenwelt.

    Als vor 125 Jahren, im Jänner 1887, die Bauarbeiten für den Pariser Eiffelturm begannen, waren seine Tage eigentlich schon gezählt: Zwei Jahrzehnte sollte dieses nutz- und vor allem geheimnislose Bauwerk für die französische Ingenieurskunst werben – als Bauwerk, das sich selbst erklärt – und dann ab in Richtung Schrottpresse … Aber es kam ganz anders.

    Bereits 15 Jahre vor dem Turm wurde ein anderes Symbol der Moderne patentiert. 1872 hatte das Patentamt in Washington ein Dokument für eine Hose, deren Taschen mit Nieten verstärkt waren, ausgestellt. Inhaber des Patents waren die beiden Schneider Levi Strauss und Jacob Davis.

    Turm und Hose sind zu Ikonen der Moderne geworden. Was die beiden miteinander zu tun haben, erfahren Sie am kommenden Wochenende im Gemeindemuseum Absam.

  • Objectified – Vom Zahnstocher zum Auto

    2012-07-27

    Objectified – Vom Zahnstocher zum Auto

    Auf den Spuren des Alltagsdesigns
    Ein Dokumentarfilm von Gary Hustwit

    begreifen Keine Zahnbürste, kein Messer, keine Fernbedienung, keine Türklinke verlässt heute die Produktionshalle, ohne dass ein Industriedesigner zuvor Form, Farbe, Material und Funktionalität überlegt, ausprobiert und gestaltet hätte.

    Dieter Rams, er war Chefdesigner des Elektrogeräteherstellers BRAUN, beschreibt Design als Aufgabe, »Dinge so zu gestalten, dass sie besser begreifbar waren. Wir haben von Anfang an viel Wert auf Produktgrafik gelegt, auf Skalen und Beschriftungen am Gerät … Gutes Design macht ein Produkt verständlich. Gutes Design macht ein Produkt brauchbar. Man kauft ein Produkt, um es zu benutzen. Es soll bestimmte Funktionen erfüllen – Primärfunktionen ebenso wie ergänzende psychologische und ästhetische Funktionen. Gutes Design optimiert die Brauchbarkeit und lässt alles unberücksichtigt, was nicht diesem Ziel dient oder gar entgegensteht.« 

    selbstverständlich

    Hinter fast allem, was wir täglich in die Hand nehmen, steckt mehr als die Absicht, etwas rein Funktionales herzustellen. Gary Hustwit: »I’m interested in industrial designers because their work influences so many aspects of our world yet most of the time it’s taken for granted.« Der Film kommt ohne einen Erzähler und ganz ohne klassische Interviewsituationen aus und zeigt dafür mit ausdrucksstarken Bildern, welche Design-Überlegungen hinter dem Post-it oder einem Zahnstocher stecken können. Industrie- und Produktdesigner kommen – völlig unkommentiert – mit ihrer ganz persönlichen Sicht auf die Bedeutung des Designs zu Wort. Sie bekommen genug Raum, um ihre Gedanken und Ideen zu entwickeln und ihre eigenen Geschichten dazu zu erzählen. In Nahaufnahme wird gezeigt, wie Menschen auf der Straße die Design-Gegenstände in die Hand nehmen und sie ausprobieren oder zweckentfremden.

    objectified 

    75 Minuten. Englische Untertitel. 

    nachher

    Auf den Spuren des Alltagsdesigns – Gespräch mit dem Designer und Architekten Michael Embacher, mit dem das Gemeindemuseum Absam die Fahrradausstellung »wheels of change« gemacht hat. 

    eintritt frei.


GemeindeMuseumAbsam
Im alten Kirchenwirt
Walburga-Schindl-Straße 31
A – 6067 Absam

Öffnungszeiten
Freitag 18 – 20 Uhr
Samstag 14 – 17 Uhr
Sonntag 14 – 17 Uhr

Information und Führungen
Matthias Breit 
0 676 / 84 05 32 700
kontakt@absammuseum.at

Kontoverbindung
Museumsverein Absam
IBAN: AT98 3620 0000 0003 1542 
BIC: RZTIAT 22200

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